Como - Brunate - Monte Boletto


Publiziert von Frankman , 11. Dezember 2017 um 20:15.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum: 9 Dezember 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 540 m
Strecke:Como - Brunate - Faro Voltiano - Monte Boletto
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Chiasso - Como San Giovanni
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Como San Giovanni - cff logo Chiasso
Kartennummer:outdooractive.com

Im Süden, bei mäßigem bis starkem Nordföhn, recht sonnig.
So lautete eine kleine Randbemerkung in der SRF Meteo am Donnerstag. In Erwartung, dass der Nordföhn die Poebene frei bläst, habe ich mir die Panoramawanderung zum Monte Boletto ausgesucht. Eine Tagestour nach Como klingt durchaus verwegen. Mit Freude am Bahnfahren wird der Weg aber bereits zum Highlight.
Beim Verlassen des Gotthardtunnels hingen noch Wolkenfetzen über Biasca. Auf dem Seedamm von Melide war dann der Blick frei auf einen wolkenlosen Morgenhimmel.
Nach einem Caffè mit Cornetto in der Bar Stazione konnte die Wanderung beginnen. Über die breite Treppe führt der Weg von der Stazione Como San Giovanni hinunter in die Stadt in Richtung Duomo. Interessante Szenen spielen sich ab, wenn am Morgen im quirligen Zentrum das Geschäftsleben beginnt. Am Lungolago entlang, gehe ich zur Talstation der Funicolare hinauf nach Brunate. Geplant war eine Runde von Brunate aus auf den Monte Boletto und über Montepiatto nach Torno, von wo aus der Bus nach Como fährt. Am Ende des Tages wurde es dann ein hin und zurück auf dem Monte Boletto mit genug Zeit für den Genuss der außerordentlichen Panoramalage.
Wenige Schritte südlich der Bergstation befindet sich ein erster Panoramapunkt mit wunderbarem Blick steil hinunter nach Como. Aussicht und Fernsicht sollten den ganzen Tag über angenehme Begleiter werden, die sehr viel Zeit beanspruchen. Von Brunate führt der Weg bestens markiert und mit minutengenauer Angabe hoch zum Faro Voltiano. Man streift dabei an Villen entlang, die den Charme einer längst vergangenen und vielleicht besseren Zeit versprühen.
Mit dem Faro Voltiano erreicht man einen Aussichtspunkt der Extraklasse. Vom diesem 29m hohen Turm besticht ein Rundblick erster Güte. Der angekündigte Nordföhn ermöglicht eine Aussicht über die gesamte obere Poebene. Erst auf der Höhe von Piacenza erkennt man die Nebelgrenze. Mit großer Freude reicht der Blick von Bergamo über Cantù, Gallarate, Novara, Vercelli, und mittendrin die Skyline von Milano. Die Architektur an der Porta Garibaldi wirkt auch aus der Ferne sehr futuristisch. Ich war etwa eine Stunde auf dem Turm und konnte aus jeder der Öffnungen die Aussicht genießen. Mit dem Fernglas erkennt man auch die Höhenzüge der Langhe und die Vororte Turins mit Brandizzo und Chivasso. Im Reisanbaugebiet der Grange ist der Kühlturm von Livorno Ferraris ein Orientierungspunkt. Im Süden verhindern die Gipfel des ligurischen Apennins die Freie sicht bis Genua. Aus der Gipfelkette der Alpen dringt natürlich der Monte Rosa in eine neue Liga vor. Ganz deutlich erkennt man aus dieser Perspektive die verschiedenen Spitzen des Massivs.
Direkt von Norden bläst ein starker Föhnwind über den Comenser Arm des Lario.
Vom Faro Voltiano führt der Weg dann über die Piazzale CAO weiter Richtung Monte Boletto. Ich wähle für den Aufstieg die Variante über den Bergrücken – dorsale per cresta. Auf diese Weise nimmt man nebenbei noch den Pizzo Tre Termini und den Monte Astele für die Gipfelsammlung mit. Diese Etappe ist das einzige Stück, dass annähernd eine T2 Bewertung erfährt. Bei der Baita Boletto beginnt der finale Anstieg zum Monte Boletto. Der Föhn bläst jetzt noch stärker und macht den Aufenthalt auf dem Gipfel recht ungemütlich. Der Rundumblick ist noch dafür noch grandioser als vom Faro Voltiano, wenn man grandios überhaupt noch steigern kann. Auf jeden Fall hat sich die weite Anfahrt und die Entscheidung nicht nach Torno abzusteigen, gelohnt.   
Bereits beim Anstieg auf den Boletto erkennt man den kleinen, grasbewachsenen Vorgipfel, der gefühlt die letzte Erhebung der Alpen vor der Poebene darstellt. Hier musste wieder eine lange Pause mit Vesper und Fernglas her.
Über den Normalweg entlang verschiedener Berggasthäuser gehe ich zurück nach Brunate. Dort ziehe ich die Funicolare dem Abstieg zu Fuß vor, um unten in Como noch etwas Zeit zu haben.
Der Eurocity von Trenitalia und SBB bringt mich dann wieder zurück in das Schneegestöber Mitteleuropas. Das war ja die Ursache des starken Nordföhns. SRF Meteo hatte also wieder einmal recht.

Tourengänger: Frankman


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