Ein Wintertraum: der Wenigberg (1326 m) via Westgrat. Einfache SST im Norden der Halserspitz


Publiziert von Vielhygler , 28. Dezember 2017 um 16:48.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:26 Dezember 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 530 m
Abstieg: 530 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. Gernberg in Wildbad Kreuth. € 3
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito
Unterkunftmöglichkeiten:Auf der Tour keine. Siebenhütten wird von Spaziergängern viel besucht, hat aber im Winter keinen Gastbetrieb.
Kartennummer:DAV BY 14 Mangfallgebirge Süd und Bayernatlas

Wie schon im letzten Winter erweisen sich die Berge nördlich von Halserspitz und Blaubergkamm auch heuer als wahres Schneeschuhparadies. Unten klirrt der Frost, oben scheint die Sonne! Diesmal haben wir es mit dem Westgrat des Wenigbergs (1326 m) besonders gut erwischt! Wir waren noch nie dort, aber es hat uns heute sehr gefallen, denn wir fanden ideales wegloses Anstiegsgelände in immer lichter werdendem Bergwald und schöne Aussichten in völliger Einsamkeit vor. Für uns war' s ein wunderbar winterlicher Weihnachtsfeiertag!

Kurzer Steckbrief: der   Wenigberg (1326 m) 

Er ist ein weit nach Westen vorgeschobener, kegliger Berg des im Norden des Blaubergkamms gelegenen Trios, das aus:  Zwieselberg (1341 m), Weißenbachkopf  (1352 m) und eben dem Wenigberg (1326 m) gebildet wird.
Sind Zwieselberg und Weißenbachkopf  wenig markante Erhebungen des abfallenden Nordgrats der Halserspitz, so steht weiter westlich der Wenigberg schon viel eigenständiger vor dem Blaubergkopf, von dem ihn der 400 Hm tiefer gelegene Taleinschnitt der Hofbauernweißach trennt. Für seine Nordseite gilt dasselbe, denn auch hier fallen die Abhänge des Wenigbergs über 300 Hm zum Hohlensteinbach hinunter.

Der Westgrat des Wenigbergs:

Für den heutigen Anstieg haben wir uns den von Siebenhütten (836 m) ausgehenden langen Westgrat des Wenigbergs (1326 m) ausgesucht, der hier (auf einer SST auf den Hohlenstein) recht gut ausgesehen hat. Der obere Gratverlauf sah etwas später auf einer SST auf den Kleinen Wildbrenner von der Straße oberhalb des Hohlensteinbachs aus gesehen sogar noch besser aus.
Definitiv ein Winterwandergrat! Die Vielhyglerin war auf Anhieb interessiert, doch letztes Jahr ist es sich leider nicht mehr ausgegangen. Wie gut, daß es dieses Jahr schon geschneit hat, so daß wir endlich einmal wieder an Weihnachten mit Schneeschuhen wandern gehen konnten.
Entscheiden mußten wir uns nur noch, ob wir den Grat nördlich oder südlich des Zwieselgrabens, der den unteren Teil des Westgrats des Wenigbergs in eine nördliche und eine südliche Hälfte zerspleißt, ansetzen sollen. Wir haben uns die Karte und den Bayernatlas noch einmal angesehen und haben uns schließlich aufgrund der Fotos (siehe oben) für die Südseite entschieden.

Die Wegbeschreibung:

Vom Gernberg-P. ging es, bestens ausgeschildert und von Wanderern sowie Spaziergängern gespurt auf der westlichen (schöneren) Seite der Hofbauernweißach nach Siebenhütten. Unterwegs haben wir über den Bach hinweg erste schöne Blicke auf Halserspitz und Wenigberg.
In Siebenhütten passieren wir den Wolfsschlucht-Abzweiger und gehen, gelb mit "Halserspitze über Hohenstein-Alm" beschildert, ein paar Schritte weiter. Gleich drauf führt uns eine Brücke über die Hofbauernweißach zu einem geweihgeschmückten Holzhaus. Gleich hinter diesem Haus geht ein auch in der Karte verzeichneter tiefverschneiter und natürlich unbeschilderter Karrenweg nach rechts ab. Jetzt kommen endlich die Schneeschuhe drauf.
Der Karrenweg zieht sich sanft ansteigend immer mehr zu einem Steig zusammen, ist aber im Schnee immer deutlich zu erkennen. Er nähert sich in östlicher Richtung dem Zwieselgraben, der hier eine günstige Bachfurt haben wird.
Nach der Furt geht der Steig ansteigend in südlicher Richtung noch ein Stück gut terrassiert weiter, bis schon bald der Blaubergkamm in' s Blickfeld rückt und wir die breite Kante des Wenigbergs-Westgrats erreicht haben. Hier wenden wir uns weglos nach links (Osten) und beginnen den Anstieg. Wohin unser Pfad auf der Südseite weiterquert, haben wir heute nicht eruiert.
Der Aufstieg den breiten Westgrat hinauf war dann wirklich ein Schneeschuhtraum. Schwierig war es an keiner Stelle, der Wald wird immer lichter, weiter oben steht fast nur noch Laubwald. Erst zuletzt wird es etwas steiler, bis das ganze zum Gipfel hin wieder ausflacht. Zur Orientierung: Wir konnten an der südlichen Abbruchkante des Grats überall, teils ganz frei, teils durch entlaubte Zweige spähend, den Blaubergkamm sehen. (Die Nordseite des Grats ist etwas unübersichtlicher und weniger aussichtsreich).
Es wurde weiter oben immer schöner mit wunderbaren Winterstimmungen und vielen schönen Ausblicken, bis nach einer gemütlichen Gipfelrast der Abstieg nach Siebenhütten erfolgte.

Fazit und Hinweise:

Lanschaftlich besonders schöne und einfache SST. "WT3" nur, weil das Kriterium der weglosen Findung hinzutritt. Besonders gut geeignet für weglose Winter-Einsteiger.
Der Preis für die vollkommene Einsamkeit ab Siebenhütten ist der Verzicht auf einen Gipfel mit 360°-Umsicht. Sowas ist natürlich Geschmackssache.
Es gibt auf dem ganzen Grat keine Wege oder Holzerstiche. Dennoch ist das ganze natürlich kein Urwald, es wurden schon einzelne Bäume entnommen: für uns angenehm, wir haben die Baumstümpfe vom Schnee abgekehrt und uns draufgesetzt. Keine Sturmschäden bzw. sperrende Bäume. Viele Tierspuren im Schnee, wohl auch Rotwildtritte, aber nicht ein einziger Hochsitz (das hatten wir eigentlich noch nie).
Hinweis: Im Sommer eine schattige, sicher ganz einfach zu findende Abkürzung des Nordabstiegs der Halserspitze nach Siebenhütten hinab. Dürfte trotz 40 Hm-Gegenanstieg etwas kürzer sein als der lange Hohlensteinalm-Hatscher.

Letzter Hinweis: Die wenigen i-phone-Bilder meiner Frau sind "zeitecht", meine Bilder (Panasonic) sind es hingegen nicht, da ich es im Herbst versäumt habe, die Sommerzeit auf Winterzeit umzustellen. Wir sind etwa um 9:00 Uhr gestartet, mein erstes Bild vor Siebenhütten ist also um 9:20 Uhr entstanden und nicht, wie die Infobox zeigt, um 10:20 Uhr

Tourengänger: Vielhygler, basthe


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