Wilder Freiger - 3418 m - südl. Stubaier Alpen


Publiziert von Woife , 8. November 2017 um 00:08.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2010 m
Abstieg: 2010 m

Am 03.08.2008 fuhren wir ins Ridnauntal  nach Maiern (1410 m).Von dort durch das Fernerbachtal hinauf  zum Talboden der Aglsbodenalm und dann weiter an  beeindruckenden Wasserfällen vorbei recht steil hinauf zur sehr schön gelegenen Grohmannhütte (2249 m). Allerdings hat es dort nur zehn Lager. So gingen wir weiter auf steilem Steig bis zur Teplitzer Hütte (2586 m), in der wir übernachteten . Gutes Essen, nette Wirtsleut.

Am 04.08.2008 stiegen wir weiter auf zum Becherhaus (3195 m) - ursprünglich Kaiserin-Elisabeth-Haus von 1894. Viel Hochnebel, aber trocken. Guter Steig. Der Gletscherrest war problemlos zu queren, Ab etwa 2900 m fast zu stark versicherter Steig durch den Felsaufbau des Becher, auf dessen Gipfel in imposanter Lage das Becherhaus thront. Nach einer kleinen Brotzeit machten wir uns auf in Richtung Wilden Freiger.  Zuerst Abstieg auf den Gletscher und im griffigen Firn so weit hinauf, wie´s nur grad ging. Dann Querung nach rechts zum stark versicherten Blockgrat und zum Signalgipfel. Unproblematischer Aufstieg nach links zum Wilden Freiger. Trotz starker Bewölkung doch recht gute Sicht auf die umliegende Bergwelt. Dann zügiger Abstieg zur Hütte. Dort trafen wir einen älteren Berggeher aus dem Montafon - ein zacher und erfahrener Hund. Er erzählte sehr farbig von seinem Bergsteigerleben, daß er  u.a. viermal auf dem Matterhorn und auch im Pamir war.  Die Unterbringung war sehr gut, das Essen auch, auch wenn der Haubenkoch, den ein anderer Freund dort erlebt hatte, seinen Job dort oben schon beendet hatte. Beeindruckend die kleine, sehr liebevoll gestalte Sisi-Kapelle - Kapelle Maria im Schnee genannt. Leider hat es die sehr sportliche Wittelsbacherin Sisi, die mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I verheiratet war, nicht geschafft, wie sie es eigentlich geplant hatte, das Becherhaus persönlich zu besuchen. Vielleicht lag das daran, daß Sisi im Jahre 1898 in Genf einem Attentat zum Opfer fiel.

Am 05.08.2008 stellte sich heraus,daß der Montafoner erhebliche Meniskusprobleme hatte und kaum gehen konnte. Mein Freund, der Arzt ist, hat ihn erfolgreich behandelt und so geschickt bandagiert, daß er den Abstieg wagen konnte. Wir sind auch alle zusammen abgestiegen und der Montafoner hat es gut ins Tal geschafft. Leider sehr viele Wolken. Der Abstieg ging gut, der Fels war anfangs noch trocken. Wir  machten  auf der Teplitzer Hütte länger Pause, da es zu nieseln begonnen hatte. Aber das Regnen hörte nicht auf, so machten wir uns wieder auf den Weg. Vor der Grohmannnütte hörte der Regen dann Gott sei Dank auf. Auf dem Steig zur Aglsbodenalm trafen wir auf eine Frau, die gestürzt war und sich im Gesicht erheblich verletzt  hatte. Mein Freund war heute wirklich gefordert. Er versorgte die Frau, bis die Bergrettung kam und sie mit einem geländegängigen Fahrzeug ins Tal brachte. Nach einer schönen Brotzeit auf der Aglsbodenalm  stiegen wir dann zügig nach Maiern, einem beeindruckenden Bergwerksort,  ab. Insgesamt eine schöne, eindrucksvolle Tour bei etwas feuchten Wetterbedingungen.


Tourengänger: Woife


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