Auf der "via della Variante" zum Generoso (1701 m)
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Der Weg "sentiero / via della Variante" ist sicher das Sahnehäubchen unter den vielen Generoso-Aufstiegen. Kühn angelegt, mit beeindruckenden Aus- und Tiefblicken und in bestechend direkter Linie führt er von Rovio zum Grenzstein 23 auf dem Sattel nördlich des Gipfels.
Wir starteten am Bahnhof Maroggia-Melano. Dort begann auch schon das orientierungsmässig schwierigste Stück der Wanderung: Der oft hübsch angelegte, aber miserabel signalisierte Weg nach Rovio.
Ist man am oberen Dorfrand von Rovio auf dem Weg nach Bellavista, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Bei der Verzweigung nach dem (leeren!) Bildstock nimmt man den Weg nach Arogno, wo dieser nach links weggeht, geht man geradeaus zur Pra da Pioda. Und ignoriert geflissentlich die diversen Warntafeln in allerlei Sprachen ..
Ab hier führt die ausgezeichnet mit roten Pfeilen und unzähligen, kunstvollen Steinmännern markierte Wegspur durch einen sehr vernachlässigten Wald mit vielen am Boden liegenden Buchen hinauf zur Lichtung Perustabiu. Hier nach links zur Krete, ab dort ist der Weg wieder erkennbar.
Bis auf ca. 1400 m verläuft die Wegspur im Wald; der nächste Abschnitt gewinnt in einem Runsengerinne schnell an Höhe. Der Schluss verläuft einigermassen horizontal auf Bändern quer durch die Wände unter dem Baraghetto.
Der Weg ist anscheinend in letzter Zeit mit beträchtlichem Aufwand ausgebessert worden. Technisch schwierig ist er nicht, heikel sind allenfalls die zum Teil wirklich hohen Stufen und einige ausgesetzte Stellen: Ob T4 oder T5 ist Interpretationssache.
Da Irène via Bellavista aufgestiegen war, habe ich sie bei bei der "Steinblume" abgeholt. Nach dem Gipfel- und anschliessendem Restaurantbesuch wollten wir mit der 14.50 Uhr-Bahn hinunterfahren.
Doch dann folgte der unerfreuliche Teil des Tages:
Auf dem Geleise stand eine mit "Extrafahrt" angeschriebene Komposition. Deren "Chauffeuse" liess die Wartenden nur tropfenweise einsteigen - und fuhr dann mit dem vagen Hinweis auf einen kommenden regulären Zug halbleer ab.
Dieser Zug kam dann auch - fast eine Stunde später. Und dann noch ein zweiter. Auf dem Bahnsteig und in den Wagen herrschte das nackte Chaos, die Leute traten sich gegenseitig auf die Füsse. Doch das Personal nahm das völlig locker und stand plaudernd herum.
Irgendwann fuhren sie dann los - und noch immer hatte es Leute, die trotz aller Mosterei keinen Platz gefunden hatten: Je nach Pech beim Einsteigen wartete man bis zu zwei Stunden auf die Talfahrt!
Trotz schönem neuem Restaurant, trotz beeindruckender Aussicht: So eine Behandlung kann sich heute kein Dienstleister mehr erlauben. Die Stimmung im Zug war einhellig: Nie wieder!
Vielleicht sollte die Agenzia turistica ticinese den Betreibern (der ohnehin nur dank Finanzspritzen der Migros überlebenden) Bahn erklären, was mit "Dienstleistung" gemeint ist - an diesem Tag haben Generoso und die ganze Region auf einen Schlag Hunderte von Gästen für lange Zeit verloren.
Versöhnlich dann das Nachtessen in Lugano: Blick über See und Berge beim Sonnenuntergang.
**
Nachtrag 06-10-2017:
Gerne verweise ich gemäss Kommentar unten auf die Seite www.variante-generoso.ch/
Hier findet man nicht nur beeindruckende Fotos der Linienführung, hier hat es auch einen Kalender mit den Arbeitstagen der Wegmacher. - Danke
Eio !
Wir starteten am Bahnhof Maroggia-Melano. Dort begann auch schon das orientierungsmässig schwierigste Stück der Wanderung: Der oft hübsch angelegte, aber miserabel signalisierte Weg nach Rovio.
Ist man am oberen Dorfrand von Rovio auf dem Weg nach Bellavista, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Bei der Verzweigung nach dem (leeren!) Bildstock nimmt man den Weg nach Arogno, wo dieser nach links weggeht, geht man geradeaus zur Pra da Pioda. Und ignoriert geflissentlich die diversen Warntafeln in allerlei Sprachen ..
Ab hier führt die ausgezeichnet mit roten Pfeilen und unzähligen, kunstvollen Steinmännern markierte Wegspur durch einen sehr vernachlässigten Wald mit vielen am Boden liegenden Buchen hinauf zur Lichtung Perustabiu. Hier nach links zur Krete, ab dort ist der Weg wieder erkennbar.
Bis auf ca. 1400 m verläuft die Wegspur im Wald; der nächste Abschnitt gewinnt in einem Runsengerinne schnell an Höhe. Der Schluss verläuft einigermassen horizontal auf Bändern quer durch die Wände unter dem Baraghetto.
Der Weg ist anscheinend in letzter Zeit mit beträchtlichem Aufwand ausgebessert worden. Technisch schwierig ist er nicht, heikel sind allenfalls die zum Teil wirklich hohen Stufen und einige ausgesetzte Stellen: Ob T4 oder T5 ist Interpretationssache.
Da Irène via Bellavista aufgestiegen war, habe ich sie bei bei der "Steinblume" abgeholt. Nach dem Gipfel- und anschliessendem Restaurantbesuch wollten wir mit der 14.50 Uhr-Bahn hinunterfahren.
Doch dann folgte der unerfreuliche Teil des Tages:
Auf dem Geleise stand eine mit "Extrafahrt" angeschriebene Komposition. Deren "Chauffeuse" liess die Wartenden nur tropfenweise einsteigen - und fuhr dann mit dem vagen Hinweis auf einen kommenden regulären Zug halbleer ab.
Dieser Zug kam dann auch - fast eine Stunde später. Und dann noch ein zweiter. Auf dem Bahnsteig und in den Wagen herrschte das nackte Chaos, die Leute traten sich gegenseitig auf die Füsse. Doch das Personal nahm das völlig locker und stand plaudernd herum.
Irgendwann fuhren sie dann los - und noch immer hatte es Leute, die trotz aller Mosterei keinen Platz gefunden hatten: Je nach Pech beim Einsteigen wartete man bis zu zwei Stunden auf die Talfahrt!
Trotz schönem neuem Restaurant, trotz beeindruckender Aussicht: So eine Behandlung kann sich heute kein Dienstleister mehr erlauben. Die Stimmung im Zug war einhellig: Nie wieder!
Vielleicht sollte die Agenzia turistica ticinese den Betreibern (der ohnehin nur dank Finanzspritzen der Migros überlebenden) Bahn erklären, was mit "Dienstleistung" gemeint ist - an diesem Tag haben Generoso und die ganze Region auf einen Schlag Hunderte von Gästen für lange Zeit verloren.
Versöhnlich dann das Nachtessen in Lugano: Blick über See und Berge beim Sonnenuntergang.
**
Nachtrag 06-10-2017:
Gerne verweise ich gemäss Kommentar unten auf die Seite www.variante-generoso.ch/
Hier findet man nicht nur beeindruckende Fotos der Linienführung, hier hat es auch einen Kalender mit den Arbeitstagen der Wegmacher. - Danke

Tourengänger:
PStraub

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Kommentare (2)