Watzmann (Hocheck) und Archenkanzel


Published by Erdinger , 31 August 2017, 20h47.

Region: World » Germany » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Date of the hike:30 August 2017
Hiking grading: T3+ - Difficult Mountain hike
Climbing grading: I (UIAA Grading System)
Mountain-bike grading: F - Easy
Waypoints:
Geo-Tags: D 
Time: 9:45
Height gain: 2000 m 6560 ft.
Height loss: 2000 m 6560 ft.
Route:ca. 30km (16km Radfahren, 14km Wandern)
Access to start point:München - Salzburg - Inzell - Schneizlreuth - Ramsau - Parkplatz Hammerstiel, Ortsteil von Schönau am Königssee. Gebühr für 24 Stunden: 3 Euro
Accommodation:Kührointalm, Watzmannhaus
Maps:Alpenvereinskarte BY 21

Es gibt ja solche Touren, die man eigentlich gar nicht vorrangig auf dem Plan hatte. Doch manchmal kommen spontan die besten Ideen und so kam es zu dieser unvergesslichen Tour auf den König der Berchtesgadener Alpen: Der Watzmann - man sieht ihn von fast jedem Chiemgauer Berg und er ist nicht minder bekannt als Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze. Allerdings bekommt man den Watzmann nicht so leicht wie die jene Berühmtheit im Wettersteingebirge (außer man besteigt sie aus eigener Kraft): Die Talorte liegen sehr tief drunten und der Berg ist halt für Bayrische Verhältnisse doch recht hoch, sodass man ca. 2000 Höhenmeter aus eigener Kraft überwinden muss. Kein Zuckerschlecken, daher ist auch eine Übernachtung auf dem Watzmannhaus eine richtig gute Sache, will man sich diese Mammutangelegenheit nicht an einem Tag antun. Für uns hatte der Watzmann auch immer ein wenig etwas Abschreckendes: Viele Unfälle, sehr viele Leute, sehr lange Tour. Doch mit dem nördlichsten der drei Hauptgipfel, dem so genannten Hocheck, sollte ein erfahrener Wanderer eigentlich keine Probleme haben. Belohnt wurden wir mit einer Aussicht vom Allerfeinsten und dem Gefühl, einmal dem berühmten Watzmann aufs Haupt gestiegen zu sein. Wir haben uns für einen sehr abwechslungsreichen Anstieg entschieden, vielleicht weckt das ja bei dem ein oder anderen die Lust auf diesen grandiosen Berg!

Wir wollten die Tour als kombinierte Fahrrad- Wandertour angehen und so radelten wir vom großen Parkplatz in Hammerstiel den Wegweisern folgend (Watzmannhaus, Schappbachalm, Kührointalm) gleich recht zackig auf einer Forststraße nach oben. Bei einer Wegkreuzung nach ca. 30 Minuten hält man sich links und radelt an den schön gelegenen Schapbachalmen vorbei. Ab hier zieht die Steigung wieder merklich an (obwohl man es eigentlich gar nicht mal so sieht) und wir pausierten erstmal bei der Benzinkurve (scharfer Knick nach links im Wald und mit Beschilderung zum Watzmannkar) auf ca. 1200 m. Die nächsten 150 Höhenmeter haben es dann schon wieder in sich und es geht wirklich sehr steil nach oben. Gegen Ende hin wird's dann gemächlicher und nach ca. 1.45 Stunden waren wir dann endlich bei der Kühroint-Alm mit ihrem Prachtblick zum Watzmann. 650 Höhenmeter auf 7 Kilometer, das hat uns bei dem warmen Wetter ganz schön ins Schwitzen gebracht! Während unserer Pause an der Alm konnten wir noch eine Übung der Bergwacht beobachten. Wahnsinn, was diese Menschen im Notfall leisten müssen, für mich sind das Helden!
Nach der Pause folgten wir dem Falzsteig, zunächst eher sanft ansteigend durch urwaldartiges Gelände auf recht rutschigem Grund. Nach einer Weile wird der Weg dann steiler und führt uns an eine Felswand heran. Nun geht's recht ausgesetzt, aber doch gut gesichert nach oben bis kurz unter die Falzalm. Der Rest zum Watzmannhaus ist Formsache, recht einfach und nicht ausgesetzt gelangten wir nach insgesamt 3.45 Stunden Geh- und Fahrzeit zum großen Schutzhaus auf dem Falzköpfl.
Nach einer unruhigen, verschnarrrrrchten Nacht im 16er Lager starteten wir gegen 6.30 Uhr Richtung Gipfel. In weiten Kehren führt der Weg zunächst recht harmlos nach oben. Der Steig wird zunehmend gerölliger, man sollte schon auf seine Tritte achten. Die erste Schlüsselstelle ist die Hochstiege, die bestens mit Drahtseilen gesichert ist. Danach bleibt der Steig noch kurz ausgesetzt, dann geht es wieder gemütlicher dahin. Kurz vor dem Gipfel heißt es noch einmal beherzt zupacken (unterer 1er) und man steht am Gipfel mit seinen zwei Kreuzen. Am Begehungstag war die Aussicht wirklich sehr gut für so einen Hochsommertag. Einzig im Westen war mit der Aussicht beim Kaiser Schluss. Im Süden Großvenediger, im Osten der Hochgolling und im Norden war sogar der Bayerische Wald zu sehen. Die Sicht zur ca. 50 Meter höheren Mittelspitze ist besonders beeindruckend. Auf deren Besteigung verzichteten wir, nicht zuletzt aufgrund des sehr großen Andrangs. Dafür hätten wir wohl noch 2 Stunden früher aufbrechen müssen, um nicht in Stau zu geraten. Egal, wir waren/sind mit dem nördlichen der drei Hauptgipfel absolut zufrieden.
Zurück ging es auf dem gleichen Weg, sogar eine "Horde" Schneehühner durften wir noch bewundern. Von der Kührointhütte machten wir noch einen (absolut empfehlenswerten!) Abstecher zur grandiosen Archenkanzel. Welch ein Blick auf den Königssee!

Fazit:
Eine großartige Bergfahrt auf den König im Berchtesgadener Land. Nie allzu schwierig, aber gesäumt mit landschaftlichen Highlights und einer packenden Aussicht. Natürlich viele Leute, aber das weiß man vorher. Ich habe die Gesamtnettozeit der Tour angegeben, sodass man bei einer Eintagestour eine bessere Zeitvorstellung hat.

Schwierigkeiten:
Falzsteig: T3
Schlüsselstellen zum Hocheck: T3+ mit Tendenz zu T4- 
Rest: T2 - T3

Hike partners: Erdinger, Frangnevi


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