Pizzo di Scinghign 2801 m und Pizzo Barone 2864 m
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Heute durfte der Rucksack leicht sein, denn wir wollten nur auf zwei Gipfel, die sich oberhalb dem Rifugio Barone geradezu aufdrängen. Der Pizzo di Scinghign ist als steiler Felszahn eher eindrücklich, während der Pizzo Barone als breite Geröllflanke von unten ohne eigentlichen Höhepunkt erscheint. Und das beschreibt die beiden Gipfel auch ganz gut.
Vom Rifugio geht man den rot-weiß markierten leichten Wanderweg bis zum Lago Barone (2390 m). T2, 0 h 35 min
Vor dem See zweigt man links ab und folgt weiter den rot-weiß markierten Zeichen. Man umrundet den See aufsteigend ungefähr um ein Viertel. Hier steilt der Weg auf und führt über Geröll auf eine wenig definierte Rippe. Spätestens hier sollte man weglos nach links die Höhe haltend queren. Man kann auch schon früher den Weg verlassen, aber erst dann, wenn sich das Bollwerk der Flanke auf ca. 2500 m leicht rechts umgehen lässt. Links des Wanderweges zeigen sich niedrige Felsquader, die einen weiten Sattel nur wenig überzeugend bewehren. An diesen vorbei in den weiten Sattel (im Frühsommer gibt es hier wahrscheinlich einen Teich). Über Geröll und anschließend eine Wiese diagonal nach links weiter aufwärts queren, bis man in den unteren Teil eines markanten rötlichen Couloirs eintreten kann. Der kniffligste Teil dieser Passage sind die steilen Wiesen kurz vor der Rinne, die für mich den T4-Grad knapp übersteigen. Stelle T5-, sonst leichter, 0 h 45 min
In der Rinne geht es dann überraschend leicht weiter. Zwar ist die Rinne an drei Stellen mit Felsen oder Blöcken blockiert, die erste Stelle lässt sich aber leicht überwinden. Die 2. Stelle bildet wohl die Schlüsselstelle der Rinne, da man entweder sehr steil links (T5) oder leicht kraxelig rechts (I) an diesen Blöcken vorbei muss. Wir kraxelten rechts vorbei. Weiter oben kann man der 3. Stelle dann mit Vorteil rechts auf einen Rücken ausweichen und dann diagonal aufwärts zum Sattel (2700 m) aufsteigen, wobei wenige leichte Blöcke überstiegen werden. T4+, I, 0 h 40 min (alleine wäre man schneller, wegen potentiellem Steinschlag haben wir immer wieder auf den anderen gewartet).
Vom Sattel geht es dann immer dem Grat entlang bis zum Gipfel. Dabei zeigt sich der Grat selber überraschend leicht, denn man kann durch kurzes Ausweichen nach links oder rechts praktisch allen potentiellen Kletterstellen ausweichen. Allein ein kleines senkrechtes Bollwerk zwischen Vor- und Hauptgipfel muss man umgehen. Hier entweder links durch steiles Gras oder rechts über einfache Gesimse (I) möglichst schnell wieder auf den Grat und über diesen leicht zum Gipfel. T4, I, 0 h 25 min
Bei mir stellte sich ein kleines Glücksgefühl ein. Solche Gipfel, die nicht so häufig bestiegen werden, erlebe ich anders, als das bei den "üblicheren" Gipfeln der Fall ist. Das schmale, aber leider im Zerfall befindliche Gipfelbuch, reicht bis 1999 zurück. Es wäre toll, wenn der nächste Besucher ein neues heraufbringen würde.
Zum Sattel auf 2700 m ging es auf gleichem Weg zurück. T4, I, 0 h 20 min
Wir nahmen nun nicht die leichte Traverse zum Wanderweg, die horizontal hier möglich wäre (T4, <10 min), sondern stiegen über den Rücken gegen die Schulter des Pizzo Barone an. Drei niedrige Felsriegel scheinen einem den einfachen Durchstieg zu verwehren. Den ersten kann man durch eine spitze Kehre nach rechts überwinden, der zweite und dritte ist jeweils auch knapp rechts der Falllinie leichter zu ersteigen. Darüber erreicht man eine weite Terrasse, die man mit ganz wenig Höhengewinn nach rechts bis zum Wanderweg überqueren kann. Der Wanderweg zeigt einem dann die letzten 70 Höhenmeter zum Gipfel. T4, Stelle I, 0 h 30 min
Am Gipfel machten wir eine ausgiebige Rast. Die Aussicht mag von hier nochmals umfassender sein, aber trotzdem gefällt mir der Scinghign irgendwie besser.
Später nahmen wir den normalen Weg hinab zum Lago Barone. T3+, 1 h 05 min
Der Lago Barone scheint dieses Jahr ausgesprochen warm zu sein, denn Tourinette ließ sich nicht von einem Bad abbringen. Dass "warm" immer noch kalt meint, konnte ich an meinen Füssen spüren. Er ist aber nicht so zapfig kalt, wie auch schon.
Schließlich erreichten wir die Hütte noch vor den ersten Regentropfen, die auch heute nicht ausblieben. T2, 0 h 25 min
Gegen später kamen noch 2 Wanderer hinzu, so dass wir in dieser Nacht tatsächlich zu viert auf der großen Hütte waren. Tessin bitte ändere dich nicht, denn so liebe ich dich. Wenige Menschen und ganz viel Natur.
Am letzten Tag nahmen wir dann den normalen Hüttenweg hinab nach Sonogno. Der erste Abschnitt ist etwas steiler. Ab Corte di Fondo ist er aber sehr gemütlich. Die Kaskadenkette kann man nur teilweise gut sehen, geben der Wanderung aber noch mehr Reiz. Zum Schwimmen hat es heute nicht gereicht, da das Wetter doch eher trüb war. Nach einer Mittagspause kurz vor Cabioi im Bachbett nahmen wir die letzten Kilometer auf. Eine Aspisviper kreuzte unseren Weg und bald war Sonogno erreicht. T3-, 3 h 45 min
Aus den 22 Grad in Sonogno wurden dann noch 32 Grad in der Magadinoebene. Und dort finde ich dann die Klimaanlage im Auto als zivilisatorische Errungenschaft wieder ganz toll. Auf dem Berg wird man auch im Tessin inzwischen in den Hütten verwöhnt (Stichwort: warme Dusche), aber die Ursprünglichkeit ist noch nicht ganz weg und das ist gut so.
Vom Rifugio geht man den rot-weiß markierten leichten Wanderweg bis zum Lago Barone (2390 m). T2, 0 h 35 min
Vor dem See zweigt man links ab und folgt weiter den rot-weiß markierten Zeichen. Man umrundet den See aufsteigend ungefähr um ein Viertel. Hier steilt der Weg auf und führt über Geröll auf eine wenig definierte Rippe. Spätestens hier sollte man weglos nach links die Höhe haltend queren. Man kann auch schon früher den Weg verlassen, aber erst dann, wenn sich das Bollwerk der Flanke auf ca. 2500 m leicht rechts umgehen lässt. Links des Wanderweges zeigen sich niedrige Felsquader, die einen weiten Sattel nur wenig überzeugend bewehren. An diesen vorbei in den weiten Sattel (im Frühsommer gibt es hier wahrscheinlich einen Teich). Über Geröll und anschließend eine Wiese diagonal nach links weiter aufwärts queren, bis man in den unteren Teil eines markanten rötlichen Couloirs eintreten kann. Der kniffligste Teil dieser Passage sind die steilen Wiesen kurz vor der Rinne, die für mich den T4-Grad knapp übersteigen. Stelle T5-, sonst leichter, 0 h 45 min
In der Rinne geht es dann überraschend leicht weiter. Zwar ist die Rinne an drei Stellen mit Felsen oder Blöcken blockiert, die erste Stelle lässt sich aber leicht überwinden. Die 2. Stelle bildet wohl die Schlüsselstelle der Rinne, da man entweder sehr steil links (T5) oder leicht kraxelig rechts (I) an diesen Blöcken vorbei muss. Wir kraxelten rechts vorbei. Weiter oben kann man der 3. Stelle dann mit Vorteil rechts auf einen Rücken ausweichen und dann diagonal aufwärts zum Sattel (2700 m) aufsteigen, wobei wenige leichte Blöcke überstiegen werden. T4+, I, 0 h 40 min (alleine wäre man schneller, wegen potentiellem Steinschlag haben wir immer wieder auf den anderen gewartet).
Vom Sattel geht es dann immer dem Grat entlang bis zum Gipfel. Dabei zeigt sich der Grat selber überraschend leicht, denn man kann durch kurzes Ausweichen nach links oder rechts praktisch allen potentiellen Kletterstellen ausweichen. Allein ein kleines senkrechtes Bollwerk zwischen Vor- und Hauptgipfel muss man umgehen. Hier entweder links durch steiles Gras oder rechts über einfache Gesimse (I) möglichst schnell wieder auf den Grat und über diesen leicht zum Gipfel. T4, I, 0 h 25 min
Bei mir stellte sich ein kleines Glücksgefühl ein. Solche Gipfel, die nicht so häufig bestiegen werden, erlebe ich anders, als das bei den "üblicheren" Gipfeln der Fall ist. Das schmale, aber leider im Zerfall befindliche Gipfelbuch, reicht bis 1999 zurück. Es wäre toll, wenn der nächste Besucher ein neues heraufbringen würde.
Zum Sattel auf 2700 m ging es auf gleichem Weg zurück. T4, I, 0 h 20 min
Wir nahmen nun nicht die leichte Traverse zum Wanderweg, die horizontal hier möglich wäre (T4, <10 min), sondern stiegen über den Rücken gegen die Schulter des Pizzo Barone an. Drei niedrige Felsriegel scheinen einem den einfachen Durchstieg zu verwehren. Den ersten kann man durch eine spitze Kehre nach rechts überwinden, der zweite und dritte ist jeweils auch knapp rechts der Falllinie leichter zu ersteigen. Darüber erreicht man eine weite Terrasse, die man mit ganz wenig Höhengewinn nach rechts bis zum Wanderweg überqueren kann. Der Wanderweg zeigt einem dann die letzten 70 Höhenmeter zum Gipfel. T4, Stelle I, 0 h 30 min
Am Gipfel machten wir eine ausgiebige Rast. Die Aussicht mag von hier nochmals umfassender sein, aber trotzdem gefällt mir der Scinghign irgendwie besser.
Später nahmen wir den normalen Weg hinab zum Lago Barone. T3+, 1 h 05 min
Der Lago Barone scheint dieses Jahr ausgesprochen warm zu sein, denn Tourinette ließ sich nicht von einem Bad abbringen. Dass "warm" immer noch kalt meint, konnte ich an meinen Füssen spüren. Er ist aber nicht so zapfig kalt, wie auch schon.
Schließlich erreichten wir die Hütte noch vor den ersten Regentropfen, die auch heute nicht ausblieben. T2, 0 h 25 min
Gegen später kamen noch 2 Wanderer hinzu, so dass wir in dieser Nacht tatsächlich zu viert auf der großen Hütte waren. Tessin bitte ändere dich nicht, denn so liebe ich dich. Wenige Menschen und ganz viel Natur.
Am letzten Tag nahmen wir dann den normalen Hüttenweg hinab nach Sonogno. Der erste Abschnitt ist etwas steiler. Ab Corte di Fondo ist er aber sehr gemütlich. Die Kaskadenkette kann man nur teilweise gut sehen, geben der Wanderung aber noch mehr Reiz. Zum Schwimmen hat es heute nicht gereicht, da das Wetter doch eher trüb war. Nach einer Mittagspause kurz vor Cabioi im Bachbett nahmen wir die letzten Kilometer auf. Eine Aspisviper kreuzte unseren Weg und bald war Sonogno erreicht. T3-, 3 h 45 min
Aus den 22 Grad in Sonogno wurden dann noch 32 Grad in der Magadinoebene. Und dort finde ich dann die Klimaanlage im Auto als zivilisatorische Errungenschaft wieder ganz toll. Auf dem Berg wird man auch im Tessin inzwischen in den Hütten verwöhnt (Stichwort: warme Dusche), aber die Ursprünglichkeit ist noch nicht ganz weg und das ist gut so.
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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