Passo di Gana Negra (Teil 3)


Publiziert von mong , 25. August 2017 um 04:44.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:19 Oktober 2008
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Scopi   CH-GR   CH-TI 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 517 m
Abstieg: 1532 m
Strecke:Passo del Lucomagno - Passo di Gana Negra - Alpe di Bovarina - Capanna Bovarina UTOE - Orsàira - Campo Blenio - Olivone
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Passo del Lucomagno
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Olivone
Kartennummer:1252 Ambrì-Piotta / 1253 Olivone

Leben ohne zu denken ist total unmöglich - oder jedenfalls total daneben (glaube ich).

Ich kann ja nicht für andere Wanderer reden. Aber jedenfalls ich, solange ich wandere,
kann nicht aufhören zu grübeln und nachzudenken, während ich wandere.

Und leider sind es meistens die ewig gleichen Gedanken, die ich waschmaschinenartig vor mich hin denke und hundertfach immer wieder wiederhole: Hätte ich doch damals anders gehandelt! Hätte ich doch damals anders reagiert! Hätte ich doch damals eine andere Entscheidung getroffen! 

Nein nein, keine Angst, ich werde hier keine privaten, peinlichen Gedanken veröffentlichen.


Okay, nur etwas:

In den Bergen komme ich mir ständig vor wie eine kleine Feldmaus.
Nicht selten sogar wie eine kleine, mausetote Feldmaus.

Ich habe zwar einerseits ein aufgeblasenes Ego (siehe meine Berichte), aber andererseits weiss ich ganz genau, dass ich weniger bin als eine kleine Feldmaus, die eben gestorben ist. 


Was ist jetzt? Bin ich eine klitzekleine Feldmaus,
oder bin ich ein heldenhafter Extremwanderer?

Wahrscheinlich beides nicht!

"Nur nit z'vill tänkä!" (Nur nicht zu viel denken.) 

(sagten meine Mitarbeiter damals auf dem Bau immer.)

_______________________________

Meine Lieblingsschwester (ich hatte 5 Schwestern) hatte Alzheimer,
und sie ist daran gestorben.

Bis zum letzten Atemzug hatte sie einen Humor,
der alles Düstere einfach so wegfegte.

(Wenn ich sie besuchen kam, musste sie immer lachen.) (Wegen mir? ;-))

Ich persönlich glaube:  Der Humor ist die Ur-Energie des Lebens.
______________________


Um auf den Passo di Negra zu wandern, gibt es mehrere Möglichkeiten:

- Vom Lago di Ritom auf den Passo di Lucomagno (und dann auf den Passo di Gana Negra)
- Von Olivone her mit dem Bus (oder ist es ein Postauto?), und dann auf den Passo di Gana Negra
- Von Disentis her mit dem Postauto auf den Passo di Lucomagno und dann zu Fuss auf den Passo di Gana Negra
- Von Campo (Valle di Blenio) aus zu Fuss
_______

Schwierigkeitsgrad: plus minus null (aber nur für geübte Wanderer)

Tourengänger: mong


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Kommentare (10)


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Seeger hat gesagt: Grübeln
Gesendet am 26. August 2017 um 10:03
Ciao Jerry
Beim Wandern geht es mir gegenteilig von Dir: Ich bin frei vom Grübeln. Denk Dir, welches Geschenk!
Bin ich deshalb so gerne unterwegs?....
Gruss
Andreas

mong hat gesagt: RE:Grübeln
Gesendet am 26. August 2017 um 17:30
Ciao Andreas
Wunderbar! Frei sein vom Grübeln beim Wandern wäre natürlich ideal. Das ist zwar mein Ziel, aber bis ich soweit bin, entsorge ich meine mühsamen und zum Teil schwarzen Gedanken in den Schluchten und Schründen der Natur, wo sie niemandem mehr schaden können, weder mir selber noch anderen Wanderern. Und der Natur schaden meine Grübeleien sowieso nicht. Die Natur ist gross - die merkt das nicht einmal ;-))

Lieber Gruss
Jerry

georgb hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2017 um 10:21
Beim Wandern denkt mein Gehirn ständig, aber die Füße gehen dabei, meine Lungen atmen währenddessen und das Herz schägt sowieso weiter. Die Berge intressiert das alles wenig, sie stehen da und staunen über diesen kleinen denkenden Zwerg, der sich so wichtig nimmt ;-)

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. August 2017 um 17:32
Ciao Georg

> über diesen kleinen denkenden Zwerg...

Nur ein Zwerg? Das ginge ja noch!
Aber ich komme mir oft vor wie eine kleine denkende Ameise ;-))

georgb hat gesagt: Zwerg
Gesendet am 26. August 2017 um 21:12
Dazu fällt mir Morgenstern ein:
"Ein Hase sitzt auf einer Wiese, des Glaubens niemand sähe diese.
Doch im Besitze eines Zeisses betrachtet in gehaltner Weise
vom vis-a-vis gelegnen Berg ein Mensch den kleinen Löffelzwerg.
Ihn aber blickt hinwiederum ein Gott von fern an, mild und stumm."
Ich liebe dieses Gedicht!

mong hat gesagt: RE:Zwerg
Gesendet am 26. August 2017 um 23:21
Was für ein schönes Gedicht!
Davon lebe ich die nächsten zwei Wochen, mindestens.
Ciao, grazie
Jerry

micaela hat gesagt:
Gesendet am 26. August 2017 um 21:31
Atemraubend auch dieser dritte Teil.
Danke, Mong.
Micaela.

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. August 2017 um 23:18
> Atemraubend

Spero che no. Almeno pri tia ;-))

Grazii mille

Ciao
Jerry

Felix hat gesagt:
Gesendet am 28. August 2017 um 12:36
was für eine Landschaft! :-)

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. August 2017 um 20:02
Das habe ich mir auch gesagt!

Diese Art von dunklen Felsbrocken hatte ich bis damals
im Tessin noch nicht gesehen.


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