Blatten|Belalp August 2017, 2|2: Grisighorn: reiz- und anspruchsvoll, mit Variantenabstieg


Publiziert von Felix , 8. Oktober 2017 um 22:11. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:20 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1270 m
Abstieg: 1270 m
Strecke:Bergstation LSB Belalp - Hamilton Lodge - P. 2010 - Nessjeri - Öügschtchumma - P. 2433, Uf Bäleru|Schenu Biel - Felszähne am Ende des ESE-Grates - Einstieg südöstlich des ESE-Grates - ESE-Grat - Grisighorn - ESE-Grat - Querung aufs Felsband in der NNE-Flanke - Abstieg durch ein Felsband zum NNE-seitigen Geröllfeld - Abstieg durch einen Bachgraben Richtung P. 2220 - Hangtraverse - (Pension) Restaurant Aletschhorn - Belalp, Bergstation LSB
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Belalp - Blatten; PW via Naters - Brig und Gampel nach Goppenstein, Autoverlad Lötschberg, Kandersteg - Reichenbach, Autobahn Spiez - Kiesen, Konolfingen nach Wyssachen
Kartennummer:1269 - Aletschgletscher

Am Vorabend bereits gut gestärkt (Cholera gab’s) und am frühen Morgen mit zeitig bereitgestelltem Frühstück versehen, laufen wir ab dem Hotel Massa wenige Schritte zur LSB, welche uns hochbringt nach Belalp. In der Morgenfrische - nach stimmungsvollem, wolkengeprägten Sonnenaufgang - ist der leichte Abstieg zur Hamilton Lodge, sowie die Querung hinüber zum Chelchbach (bei P. 2010) ein einfacher; nach wie vor will das schöne Wetter sich nicht einstellen …

 

Auch nach dem kurzen Anstieg zur Nessjeri, dem Gang ihr entlang aufwärts bis auf ~ 2100 m, wird das Wetter nicht besser: weit verbreitete Wolkenfelder verheissen nicht allzu viel Gutes … Nach der Überschreitung des wenig Wasser führenden Grabens schreiten wir steil an, gelegentlich nur schwache Wegspuren verfolgend, über grasige Hänge nach Öügstchumma und zu Uf Bäleru| Schene Biel.

 

Wenig später, nach einer kurzen Rast, wenden wir uns der Suche nach dem Einstieg zu - immerhin dringen nun während einiger Zeit die Sonnenstrahlen zu uns durch. Die nicht ganz eindeutige Beschreibung im Oberwalliser Auswahlführer lässt uns erst zu weit östlich nach dem Einstieg suchen; schliesslich findet ihn Jumbo - wir wollten bereits aufgeben - beim Beginn des Geröllfeldes nordwestlich des letzten Wegpunktes auf ~ 2520 m; ein grösserer Steinmann bezeugt die richtige Wahl …

Nach dem Schotterabschnitt weisen doch gut erkennbare Wegspuren durch steiles Schrofengelände zum Durchstieg auf eine höhere, ebenfalls noch von derselben Struktur geprägten, Zwischenstufe. Nach und nach wird das Trassée steiniger; noch unschwierig jedoch gelangen wir zum Grat, welcher nun allerdings seinen - von weitem sichtbaren - felsigen, und zunehmend steileren, Charakter aufzeigt.

Ein doch etwas fordernder - zusätzlich wegen der nun um die Felsen herum einsetzenden Wolken - Gang über den ESE-Grat beginnt nun; für mich etwas anspruchsvoller, da ich die Route nicht kenne, und stets nur wenige Dutzend Meter (oder weniger) einsehbar sind. Im Durch- und Aufstieg meist am Grat, seltener in die plattige SSW-Flanke ausweichend, bietet sich nun ein herausforderndes, überraschend reizvolle bis anspruchsvolle Passagen enthaltendes, Kraxeln - länger scheint es mir zu dauern als erwartet. Doch erfreulicherweise durchsteigen wir kurz vor dem Sichtbarwerden des Kreuzes auf dem Grisighorn die Wolkenschicht - für allerdings nur kurze Zeit können wir dieses, und oben angelangt, eine eingeschränkte Gipfelaussicht, geniessen.

 

Nach der Gipfelrast (mit Austausch mit einigen wenigen über den Südgrat aufgestiegenen Berggängern) machen wir uns auf derselben Route auf den Abstieg - sehr schnell finden wir uns in der dicken Wolken-Nebelsuppe wieder L

Einige wenige Passagen erfordern im Abstieg (insbesondere in den stielen Plattenpassagen) noch etwas mehr Aufmerksamkeit, doch erreichen wir insgesamt ohne grössere Schwierigkeiten den von Ursula monierten Variantenabstieg über die NNE-Flanke auf ~ 2800 m.

Noch ist der Abstieg auf das unten durchführende Fels-Schuttband ein unschwieriger, aufwändiger gestaltet sich danach jedoch die Suche nach einem Durchstieg durch die nachfolgende Felsstufe. Wir finden jedoch eine Rinne, in welcher es sich ohne grössere Probleme zu einer Felsstufe absteigen lässt, und kraxeln in teils etwas abschüssigen Felsen hinunter und hinüber zu einer letzten Felsrinne, nach welcher wir ins beinahe endlose Geröllfeld am Wandfuss des Grisighorns gelangen.

 

Nach längerem (teils bekannten - vgl. hier) Geröll“waggel“ orientieren wir uns am weit unten verlaufenden Chelchbach: wir suchen einen Durchgang erst hinunter Richtung P. 2383, danach orientieren wir uns an einer Steilrinne, an deren Seite wir absteigen zum Chelchbach oberhalb dessen Schöpfe.

Nur wenig ansteigend, über meist weglose, teils sumpfige und ruppige Weideflächen, gewinnen wir bis auf ~ 2160 m an Höhe und wechseln hinüber zum Sessellift, und um den Gratrücken herum zu den meist neueren Bauten oberhalb von Belalp.

Durch dieses stattliche „Aussenquartier“ wandern wir via Restaurant Aletschhorn, wo wir wieder auf Jumbo treffen, zurück zur Bergstation LSB Belalp-Blatten.

 

unterwegs mit Jumbo bis ca. 2750 m 


Tourengänger: Ursula, Felix


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