Similaun mit Abstieg über den Marzellkamm

Unsere Hochtourenwoche wollten wir gestern beginnen. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Auf dem Weg zur Similaunhütte hat sich ein Gewitter festgesetzt. In einer gemütlichen Sennerhütte warten wir erst einmal ab was passiert. Nach fast zwei Stunden noch keine Besserung. Also drehen wir um und übernachten in Vent. Mal abwarten was morgen geht.

Allerfeinstes Wetter begleitet uns auf dem Weg über die Martin-Busch-Hütte zum Tisenjoch. Der Weg ist lang und abgesehen von kurzen Blicken in Nordwände und auf Gletscher nicht wirklich spektakulär. Umso schöner tut sich am Tisenjoch der Blick nach Südtirol hin auf. Wo man vor über 25 Jahren den Mann im Eis gefunden hat, liegt mittlerweile fast nur noch Schutt. 

Nun geht es zunächst nach Norden ausweichend, dann über den Kamm zur Similaunhütte. Teilweise ist der Weg mit Seilen versichert und ab und an muss etwas gekraxelt werden. Eine willkommene Abwechslung nach dem langen Zustieg. 

Der Abend bringt einen tollen Sonnenuntergang und am nächsten Morgen wachen wir über den Wolken auf.
Nach einem kurzen Frühstück brechen wir auf. Zunächst gut 45 Minuten bis zum Anseilplatz über grobes Blockwerk, dann auf den schneefreien Niederjochferner. Die Spalten sind alle offen und man kann sie problemlos umgehen. Das letzte Stück zum Gipfel einfach über den Grat; teilweise über Blöcke, teilweise Firn.   

Im Abstieg halten wir auf dem Gletscher auf den Marzellkamm zu. Von weitem weisen Steinmänner den Weg dorthin. Der weitere Weg verläuft immer oben auf dem Grat um schließlich gut versichert zur Martin-Busch-Hütte zu gelangen. Bis nach Vent zieht es sich nochmals in die Länge.

Eine tolle Eintiegstour. Es macht Sinn einen Weg über den Marzellkamm zu nehmen. Der Weg ist weitaus abwechslungsreicher und einsamer als die E5-Autobahn zwischen Martin-Busch- und Similaunhütte.