Galenstock-Überschreitung
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Galenstock-Überschreitung
Der Galenstock ist der zweit höchste Urner wohl aber einer der schönsten Berge in der Region Furkapass. Er ist ein wunderbarer Granitberg umgeben vom Klein und Gross Furkahorn im Süden sowie vom gegen Westen stark vergletscherten im Norden liegenden Dammastock, dem höchsten Urner. Auf der Westseite ist der Galenstock durch den stark abschmelzenden Rhonegletscher geprägt, auf der Ostseite durch hohe und steil abfallende Granitwände - bester Granit!Im Rahmen des TL Kurses hatten wir nach der montäglichen Gletscherausbildung den Galenstock SE-Sporn anvisiert. Den Abstieg planten wir über den brüchigen Nordgrat, den nördlichen Tiefensattel sowie über die obere Bielenlücke.
[02.08.2017] Start beim Furkablick, etwas weniger als 1.5 Stunden zum Sidelengletscher, der arg gelitten hatte seit meinem letzten Besuch. Der Ausstieg aus dem Gletscher im Übergang zum SE-Sporn ist geprägt durch aperes, und steinschlägiges Gelände wo wir vor 2 Jahren noch über guten Trittfirn gelaufen sind. Auch im Gipfelbereich sieht man die Ausaperung voranschreiten und zwar sowohl an der Gipfelflanke wie auch an der Wechte. Der Rhonegletscher war bis auf rund 2900 aper, die Hänge, die südlich ausgerichtet sind und von den Rhonestöcken runterkommen waren aper bis auf die Gipfel! Lediglich im oberen Dammastockbereich bestand noch etwas Firnauflage.
Der Abstieg über den Nordgrat ist relativ brüchgig, entsprechend muss man insbesondere bei mehreren Seilschaften dem Steinschlag Rechnung tragen. Hier äussert sich insbesondere auch die Abschmelze des Permafrosts, die das Gestein zunehmend nicht mehr zusammenhält. Man steigt direkt über die Ostkante ab wo es ca. alle 20m Sicherungsstangen hat.
Angekommen auf dem flacheren Gelände musste man Anfang August für eine kurze Passage die Steigeisen anziehen (es ist blank) zum nördlichen Tiefensattel. Von da steigt man durch eine Lücke (Borhaken) ab, wobei der Nachsteiger unten via Fels gesichert werden kann. Über brüchiges Gelände gelangt man zum Abstieg über zwei Leitern. Bei der unteren seilten wir über einen kleinen Schrund ab. Der Zustieg zur oberen Bielenlücke sollte man wegen dem potentiellen Steinschlag mit etwas Distanz zum Galenstock gehen.
Die Bielenlücke hat einen neckischen Klettersteig mit Eisentritten und ist durchwegs mit Draht gesichert. Abstieg in Zweierseilschaften. Abstieg danach über den nördlichen Teil des Sidelengletschers entlang der Felsen des Gross Bielenhorns. Kaffee in der Sidelenhütte und Abstieg zum Furkablick in strömendem Regen bei feucht heissen Bedingungen.
Fazit: Sehr gute Tour, die viele lehrreiche Komponenten beinhaltet. Zudem bietet der Galenstock perfekte Bedingungen um die Seilhandhabung zu verbessern.
Material: Ca. 3-4 Expressen, 50m Einfachseil (beim Abseilen über die Abseilpiste notwendig), 2-3 mittelere Friends (nicht unbedingt notwendig, allerdings stand hier die Ausbildung im Vordergrund), Steigeisen, Pickel und übliche Hochtourenausrüstung.
Tourengänger:
amphibol

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