Holzgauer Wetterspitze (2895m), Feuerspitze (2852m)
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Auf die Holzgauer Wetterspitze wollte ich schon längst einmal hinauf - der vierthöchste Gipfel der Lechtaler Alpen. Ich startete früh um 5:30 Uhr südlich von Sulzlbach (großer Parkplatz), kurz vor Holzgau im Lechtal an der Durchgangsstraße gelegen; man kann mit dem Auto hinauffahren bis zur Lechtaler Hütte, die auf 1104m am Eingang in das Sulztal liegt. Wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit war es noch dunkel, als ich die Forststraße Richtung Sulzelalm, Wetterspitze, Frederic-Simms-Hütte (so der Wegweiser gleich am Beginn) aufstieg. Nach gut 20 Minuten marschiert man durch eine Reihe von eindrucksvollen Tunnels, die in den stark erodierten Hang eingelassen sind; hier ist eine Taschenlampe auch bei Tageslicht außerordentlich nützlich!
Etwa eine Stunde nach Aufbruch erreichte ich gegen 6:30 Uhr die Sulzlalm (1465m - die Schreibweise variiert etwas). Hier endet die Forststraße, ab jetzt geht es auf einem Steig in das Sulztal hinein und immer auf dessen hinterstes Ende zu, das durch etliche steile Hangstufen gebildet wird. Die Frederic-Simms-Hütte (2004m) sieht man bereits auf einem Absatz hoch droben liegen; ich erreichte sie etwa um 7:50 Uhr. Bis hierher sind keinerlei Schwierigkeiten vorhanden; Markierungen und Beschilderungen sind vorbildlich.
Ein ganzer Schilderwald ist an der Hütte aufgebaut - kaum ein Ziel in der Umgebung, das hier nicht erfaßt ist - so auch "meine" Wetterspitze und die Feuerspitze. Unmittelbar nach der Simmshütte wird der Weg wesentlich steiler: er traversiert nun die Westhänge der Wetterspitze, die charakteristisch für die Lechtaler Berge sind: Schrofen, Grashänge, teils erodiert und immer wieder von Gräben zerfurcht. Obwohl weiterhin keinerlei technische Schwierigkeiten vorhanden sind, geht man in diesem Gelände automatisch etwas vorsichtiger - vor allem bei Nässe.
Zusehends biegt der Steig nun nach Südosten um; er wird immer steiler, die Grasflecken verschwinden, und schließlich keucht man gen Osten sehr steilen Schutt zum Fallenbacher Joch (2753m) hinauf. Etwa 250m unterhalb zweigt nach Süden auf einer kleinen Geröllterrasse der Steig zur Ansbacher Hütte ab; später folgte ich ihm ein Stück bei der Besteigung der Feuerspitze.
Das Fallenbacher Joch (2753m) erreichte ich um 9:30 Uhr. Man steht hier unmittelbar zwischen der Wetterspitze im Norden (deren Gipfelkreuz man bereits sieht, aber es sind immer noch fast 250Hm hinauf) und der Feuerspitze im Süden. Weiterhin ansteigend, umgeht man unschwierig zwei vorgelagerte Köpfe im Südgrat der Wetterspitze westseitig und erreicht so den Gipfelaufbau. Er wird - immer den Markierungen folgend - in leichter Kraxelei erklettert: zunächst kommt man an einem imposanten Felstor vorbei, das einen gewaltigen Tiefblick westseitig hinunter ermöglicht: rund 1500m tiefer liegen die grünen Matten des Sulztales!
Der Gipfelaufbau steilt nun ein letztes Mal auf; zunächst ist es Einsergelände, das anregend erklettert wird, bis die Markierungen an die schwierigste Stelle des Aufstiegs führen: ein Gratabsatz wird an einem Fixseil rechtsseitig umgangen. Diese Stelle weist erfreulich festes Gestein auf und ist dadurch nicht heikel: II, moderate Ausgesetztheit - so würde ich diese rund 5m lange Passage einschätzen, allerdings hätte sie ohne das Fixseil einen ganz anderen Charakter. Ich habe hier sowohl im Auf- als auch im Abstieg keine Selbstsicherung benötigt.
Danach hat man es dann nahezu geschafft: die letzten 5 Minuten geht es wieder leicht durch sehr losen Schutt (Achtung, Steinschlag vermeiden!) hinauf zum Gipfel der Holzgauer Wetterspitze (2895m), den ich um 10 Uhr erreichte. Ich hatte also 4,5 Std. für ca. 1800 Hm gebraucht - incl. vieler kurzer Fotopausen und damit etwas weniger als die 5 Std., die anfangs auf einem Wegweiser angegeben wurden.
Die Aussicht von diesem vierthöchsten Berg der Lechtaler (nach Parseierspitze, Dawin- und Gatschkopf) muß als exzellent bezeichnet werden: nordseitig stehen die Allgäuer gegenüber, südseitig die Verwallgruppe, im Osten geht der Blick zum Wetterstein, im Westen dürften die Berge Vorarlbergs und evtl. der Schweiz zu sehen sein - dies kann ich jedoch nicht genau beurteilen, da dort hohe Bewölkung die Sicht einschränkte. Und auch die teils sehr imposanten Massive der Lechtaler müssen hier erwähnt werden, vor allem in der Gruppe der Parseierspitze, aber auch die unmittelbar südlich gegenüberliegende Feuerspitze. Von dort müßte man einen tollen Blick hierher, zur Wetterspitze, haben!
Ein Panorama von der Holzgauer Wetterspitze findet ihr hier:
http://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=5950
Ich hielt mich rund eine Stunde auf der Wetterspitze auf - dann stieg ich kurz nach 11 Uhr wieder ab bis ins Fallenbacher Joch und gleich weiter, westseitig steil hinunter, bis zum weiter oben erwähnten Abzweig des Weges Richtung Ansbacher Hütte, den ich gegen 11:45 Uhr ereichte. Hatte der Tag früh morgens noch wolkenverhangen begonnen, so setzte sich in zunehmendem Maße nun blauer Himmel durch, und entsprechend war mein Auftrieb nach wie vor groß. Ich beschloß, auch der Feuerspitze noch einen Besuch abzustatten.
Im ersten Moment meint man, vom Fallenbacher Joch direkt den Nordhang zur Feuerspitze ansteigen zu können. Doch ist dort das Gelände sehr steil und brüchig, mehrere Felsabsätze dürften für heikle, nicht unschwierige Kletterei sorgen. So führt der Normalweg auf die Feuerspitze denn auch um deren gesamten Stock west- und südseitig herum; man überquert zunächst (wieder gut beschildert und markiert) das Kälberlahnzugjoch (2585m, 15 Minuten nach dem Abzweig) und erreicht nach einer knappen Stunde (ab Abzweig) das Stierlahnzugjoch (2596m), unmittelbar südlich der Feuerspitze gelegen. Hier könnte man direkt den wenig einladenden, schuttigen Südhang unschwierig erklimmen - ich entschied mich jedoch für den Aufstieg entlang des Normalweges, der allerdings zunächst ostseitig etwa 50Hm hinabführt (dem unschwierigen Weg zur Ansbacher Hütte folgend, einige lose Drahtseile führen durch die Flanke hinab). Etwa 15 Minuten nach dem Stierlahnzugjoch heißt es gut aufpassen und den Abzweig hinauf zur Feuerspitze nicht übersehen: eine rote Inschrift "F.Sp." auf einem Stein ist der einzige Hinweis! Ich erreichte diese Stelle um 12:45 Uhr, von nun an ging es durch steile Schrofenhänge ohne Schwierigkeiten ein Steiglein aufwärts, das weiter oben im Gipfelbereich wieder durch ausschließlich schuttiges Gelände führte.
Um 13:35 Uhr erreichte ich den Gipfel der Feuerspitze (2852m), und er enttäuschte meine Erwartungen nicht: großartiger Blick auf die gegenüberliegende Wetterspitze, man kann die Kletterei dort bestens einsehen und erkennt sogar das Felsenfenster! Auch ansonsten steht die Aussicht von der Feuerspitze derjenigen der Wetterspitze in nichts nach.
Ein Panorama von der Feuerspitze findet ihr hier:
http://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=5952
Nach einer knappen Stunde Gipfelrast machte ich mich wieder an den Abstieg: tief drunten ist das Sulztal zu erkennen, das hinausleitet zum Ausgangspunkt der Tour. Im Abstieg ging ich den unschwierigen Schutthang zum Stierlahnzugjoch direkt hinunter, dadurch ersparte ich mir den ostseitigen Wiederaufstieg zu diesem Joch. Ansonsten war mein Abstiegsweg natürlich identisch mit dem Aufstieg: Simmshütte, Sulzlalm und schließlich Lechtaler Hütte - um 17:15 Uhr war ich wieder drunten am Auto.
Schlußbemerkung zur Schwierigkeitsbewertung:
Ich habe mich nach reiflicher überlegung entschlossen, diese Tour als " Hochtour WS-" einzustufen (dies entspricht meinem subjektiven Empfinden am besten). Zusätzlich habe ich "Klettern II" eingetragen, dies ist aber von 1800Hm nur eine einzige, 5m lange Stelle kurz unter dem Gipfel. Der Rest ist Gehgelände.
Mit der Wanderskala T kann ich nach wie vor überhaupt nichts anfangen - wegen der meiner Meinung nach teilweise unpassenden Tourenbeispiele und konträren Weg/Gelände bzw. Anforderungsbeschreibungen.
Etwa eine Stunde nach Aufbruch erreichte ich gegen 6:30 Uhr die Sulzlalm (1465m - die Schreibweise variiert etwas). Hier endet die Forststraße, ab jetzt geht es auf einem Steig in das Sulztal hinein und immer auf dessen hinterstes Ende zu, das durch etliche steile Hangstufen gebildet wird. Die Frederic-Simms-Hütte (2004m) sieht man bereits auf einem Absatz hoch droben liegen; ich erreichte sie etwa um 7:50 Uhr. Bis hierher sind keinerlei Schwierigkeiten vorhanden; Markierungen und Beschilderungen sind vorbildlich.
Ein ganzer Schilderwald ist an der Hütte aufgebaut - kaum ein Ziel in der Umgebung, das hier nicht erfaßt ist - so auch "meine" Wetterspitze und die Feuerspitze. Unmittelbar nach der Simmshütte wird der Weg wesentlich steiler: er traversiert nun die Westhänge der Wetterspitze, die charakteristisch für die Lechtaler Berge sind: Schrofen, Grashänge, teils erodiert und immer wieder von Gräben zerfurcht. Obwohl weiterhin keinerlei technische Schwierigkeiten vorhanden sind, geht man in diesem Gelände automatisch etwas vorsichtiger - vor allem bei Nässe.
Zusehends biegt der Steig nun nach Südosten um; er wird immer steiler, die Grasflecken verschwinden, und schließlich keucht man gen Osten sehr steilen Schutt zum Fallenbacher Joch (2753m) hinauf. Etwa 250m unterhalb zweigt nach Süden auf einer kleinen Geröllterrasse der Steig zur Ansbacher Hütte ab; später folgte ich ihm ein Stück bei der Besteigung der Feuerspitze.
Das Fallenbacher Joch (2753m) erreichte ich um 9:30 Uhr. Man steht hier unmittelbar zwischen der Wetterspitze im Norden (deren Gipfelkreuz man bereits sieht, aber es sind immer noch fast 250Hm hinauf) und der Feuerspitze im Süden. Weiterhin ansteigend, umgeht man unschwierig zwei vorgelagerte Köpfe im Südgrat der Wetterspitze westseitig und erreicht so den Gipfelaufbau. Er wird - immer den Markierungen folgend - in leichter Kraxelei erklettert: zunächst kommt man an einem imposanten Felstor vorbei, das einen gewaltigen Tiefblick westseitig hinunter ermöglicht: rund 1500m tiefer liegen die grünen Matten des Sulztales!
Der Gipfelaufbau steilt nun ein letztes Mal auf; zunächst ist es Einsergelände, das anregend erklettert wird, bis die Markierungen an die schwierigste Stelle des Aufstiegs führen: ein Gratabsatz wird an einem Fixseil rechtsseitig umgangen. Diese Stelle weist erfreulich festes Gestein auf und ist dadurch nicht heikel: II, moderate Ausgesetztheit - so würde ich diese rund 5m lange Passage einschätzen, allerdings hätte sie ohne das Fixseil einen ganz anderen Charakter. Ich habe hier sowohl im Auf- als auch im Abstieg keine Selbstsicherung benötigt.
Danach hat man es dann nahezu geschafft: die letzten 5 Minuten geht es wieder leicht durch sehr losen Schutt (Achtung, Steinschlag vermeiden!) hinauf zum Gipfel der Holzgauer Wetterspitze (2895m), den ich um 10 Uhr erreichte. Ich hatte also 4,5 Std. für ca. 1800 Hm gebraucht - incl. vieler kurzer Fotopausen und damit etwas weniger als die 5 Std., die anfangs auf einem Wegweiser angegeben wurden.
Die Aussicht von diesem vierthöchsten Berg der Lechtaler (nach Parseierspitze, Dawin- und Gatschkopf) muß als exzellent bezeichnet werden: nordseitig stehen die Allgäuer gegenüber, südseitig die Verwallgruppe, im Osten geht der Blick zum Wetterstein, im Westen dürften die Berge Vorarlbergs und evtl. der Schweiz zu sehen sein - dies kann ich jedoch nicht genau beurteilen, da dort hohe Bewölkung die Sicht einschränkte. Und auch die teils sehr imposanten Massive der Lechtaler müssen hier erwähnt werden, vor allem in der Gruppe der Parseierspitze, aber auch die unmittelbar südlich gegenüberliegende Feuerspitze. Von dort müßte man einen tollen Blick hierher, zur Wetterspitze, haben!
Ein Panorama von der Holzgauer Wetterspitze findet ihr hier:
http://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=5950
Ich hielt mich rund eine Stunde auf der Wetterspitze auf - dann stieg ich kurz nach 11 Uhr wieder ab bis ins Fallenbacher Joch und gleich weiter, westseitig steil hinunter, bis zum weiter oben erwähnten Abzweig des Weges Richtung Ansbacher Hütte, den ich gegen 11:45 Uhr ereichte. Hatte der Tag früh morgens noch wolkenverhangen begonnen, so setzte sich in zunehmendem Maße nun blauer Himmel durch, und entsprechend war mein Auftrieb nach wie vor groß. Ich beschloß, auch der Feuerspitze noch einen Besuch abzustatten.
Im ersten Moment meint man, vom Fallenbacher Joch direkt den Nordhang zur Feuerspitze ansteigen zu können. Doch ist dort das Gelände sehr steil und brüchig, mehrere Felsabsätze dürften für heikle, nicht unschwierige Kletterei sorgen. So führt der Normalweg auf die Feuerspitze denn auch um deren gesamten Stock west- und südseitig herum; man überquert zunächst (wieder gut beschildert und markiert) das Kälberlahnzugjoch (2585m, 15 Minuten nach dem Abzweig) und erreicht nach einer knappen Stunde (ab Abzweig) das Stierlahnzugjoch (2596m), unmittelbar südlich der Feuerspitze gelegen. Hier könnte man direkt den wenig einladenden, schuttigen Südhang unschwierig erklimmen - ich entschied mich jedoch für den Aufstieg entlang des Normalweges, der allerdings zunächst ostseitig etwa 50Hm hinabführt (dem unschwierigen Weg zur Ansbacher Hütte folgend, einige lose Drahtseile führen durch die Flanke hinab). Etwa 15 Minuten nach dem Stierlahnzugjoch heißt es gut aufpassen und den Abzweig hinauf zur Feuerspitze nicht übersehen: eine rote Inschrift "F.Sp." auf einem Stein ist der einzige Hinweis! Ich erreichte diese Stelle um 12:45 Uhr, von nun an ging es durch steile Schrofenhänge ohne Schwierigkeiten ein Steiglein aufwärts, das weiter oben im Gipfelbereich wieder durch ausschließlich schuttiges Gelände führte.
Um 13:35 Uhr erreichte ich den Gipfel der Feuerspitze (2852m), und er enttäuschte meine Erwartungen nicht: großartiger Blick auf die gegenüberliegende Wetterspitze, man kann die Kletterei dort bestens einsehen und erkennt sogar das Felsenfenster! Auch ansonsten steht die Aussicht von der Feuerspitze derjenigen der Wetterspitze in nichts nach.
Ein Panorama von der Feuerspitze findet ihr hier:
http://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=5952
Nach einer knappen Stunde Gipfelrast machte ich mich wieder an den Abstieg: tief drunten ist das Sulztal zu erkennen, das hinausleitet zum Ausgangspunkt der Tour. Im Abstieg ging ich den unschwierigen Schutthang zum Stierlahnzugjoch direkt hinunter, dadurch ersparte ich mir den ostseitigen Wiederaufstieg zu diesem Joch. Ansonsten war mein Abstiegsweg natürlich identisch mit dem Aufstieg: Simmshütte, Sulzlalm und schließlich Lechtaler Hütte - um 17:15 Uhr war ich wieder drunten am Auto.
Schlußbemerkung zur Schwierigkeitsbewertung:
Ich habe mich nach reiflicher überlegung entschlossen, diese Tour als " Hochtour WS-" einzustufen (dies entspricht meinem subjektiven Empfinden am besten). Zusätzlich habe ich "Klettern II" eingetragen, dies ist aber von 1800Hm nur eine einzige, 5m lange Stelle kurz unter dem Gipfel. Der Rest ist Gehgelände.
Mit der Wanderskala T kann ich nach wie vor überhaupt nichts anfangen - wegen der meiner Meinung nach teilweise unpassenden Tourenbeispiele und konträren Weg/Gelände bzw. Anforderungsbeschreibungen.
Tourengänger:
gero

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