Grenzwanderung Schweiz * Etappe 54 * Praz de Fort - La Fouly


Publiziert von laurentbor , 9. Juli 2017 um 22:26.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:20 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1079 m
Abstieg: 1151 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Martigny - Orsieres - Praz de Fort
Zufahrt zum Ankunftspunkt:La Fouly - Orsieres - Martigny - Zürich

Die Landesgrenze im südwestlichsten Teil des Wallis verläuft quer durch die Mont-Blanc Gruppe. Der Mont Blanc selber ist zwar zirka zwei Kilometer von der Grenze entfernt, jedoch sind auch die Aguille du Tour (3540m.), Aguille du Chardonnet (3824m.), Aguille d'Argentière (3901m.), Tour Noir (3835m.) und der Mont Dolent (3820m.) stattliche Gipfel und bilden eine mächtige Felsmauer auf der westlichen Seite des Val Ferret. Meine Wanderung führt daher durch dieses Walliser Hochtal mit einzelnen Abstechern in die Seitentäler um möglichst nahe an die Grenzgipfel zu gelangen. 

Praz de Fort mein Ausgangspunkt im Val Ferret bedeutet im frankoprovenzialischen Dialekt "pré des fours", also "nahe bei den Öfen". Früher wurde hier im Freien Kalk gebrannt der vom Saleinatal abgebaut wurde. Das Dorf mit knapp 300 Einwohnern besitzt wunderschöne Walliser Stadel (raccards) und die saftigen Wiesen rund um den Ort werden von mächtigen Ehringerkühen bewacht. Der Weg führt hinauf auf die Crête de Saleina, einem Höhenrücken der quer zum Tal steht. Er ist komplet bewaldet und so gibt es fast keine Ausblicke. Am westlichen Talrand angekommen führt ein Pfad auf und ab Richtung Süden. Sämtliche weiter Weiler des Val Ferret befinden sich auf der rechten Talseite, daher führt mein Weg abseits der Zivilisation entlang der wild mäandrierenden Drance de Ferret. 1994 wurde hier nach Jahrhunderten der Absenz wieder ein Wolf gesichtet. Heute gibt es wieder ein paar Duzend Tiere im Tal....doch ich sehe natürlich auf meiner Wanderung keine.

Auf der Höhe von Prayon führt eine abenteuerliche Holzbrücke über die Drance, ich bleibe jedoch linksufrig und umrunde mehrere Stellen mit Murgängen am Bachbett. Nach gut zwei Stunden erreiche ich den Spielplatz am Dorfeingang von La Fouly. Der Ort besitzt viele Ferienwohnungen und hat ein mittelgrosses touristisches Angebot. Heute ist jedoch alles ruhig hier. Ich gehe nicht durch den Ort sondern nehme den Pfad rechts den Hang hinauf. Kaum lichtet sich der Wald erblickt man die fantastische Hochgebirgswelt des Val de L'A Neuve mit dem Tour Noir und dem Mont Dolent als Krönung. Dieser Anblick begleitet mich nun den Berg hinauf, unter gleissender Sonne, bis Le Désert.

Nun wird es steiler und schmaler....vorbei an blühenden Alpenrosen und einem wild sprudelnden Bergbach kraxle ich hoch bis zu einem Aussichtsfelsen. Der Pierre Javelle steht wie ein Koloss in der mächtigen Abbruchkante der Pointes des Six Niers. Der Weg würde noch weitere 700 Höhenmeter hinauf gehen, bis zur Cabanne de L'A Neuve. Doch ich bin bereits genug gestiegen - und der Landesgrenze würde ich damit auch nicht wirklich näher kommen. Ich blicke hoch zum Glacier de L'A Neuve und dem wunderbaren Alpenpanorama. Nach einer wohlverdienten Pause nehme ich den gleichen Weg zurück und rutsche über Geröll talwärts. Bei Le Désert wähle ich den Weg über den Campingplatz und blicke nach Südosten zum Grossen St. Bernhard. Nach einer weiteren halben Stunde bin ich im Dorfkern von La Fouly angekommen. Von diesem Walliser Schmuckstück geht das Nächste Mal der Weg weiter Richtung Italien.

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Tourengänger: laurentbor


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