Jungfraujoch und Mönchsjochhütte mit den Juniors

Jungfraufoch – Top of Europe
Es ist ein Bergerlebnis mit tausenden von Mitmenschen an einem internationalen Tourist- Hotspot. Allerdings liegt es in der persönlichen Verantwortung eines jeden Besuchers, der Großartigkeit der Natur Respekt zu zollen. Bei manchem Zeitgenossen vermisst man diese Haltung allzu sehr. Dann verkommt der Schauplatz zum austauschbaren Snow-Fun-Park mit Bergkulisse.
Meine Juniors liegen mir nun schon lange mit dem Wunsch im Ohr, endlich mal zum Jungfraujoch zu fahren, und das Argument, dass sie mit der SBB Junior Karte gratis fahren, ist nicht zu verleugnen. Einer muss halt bezahlen. Jetzt ist die Fahrt mit der Jungfraubahn nicht gerade billig. Die phantastische Aussicht und die Großartigkeit der Landschaft (und nicht zuletzt das Unterhaltungsangebot rund um den Eispalast) relativieren den Fahrpreis von knapp 200 CHF.
Noch vor dem gewaltigen Besucherstrom fahren wir mit dem Lift zur legendären Sphinx und spüren deutlich den Unterschied von Luv- und Leeseite. Jacke, Mütze und Handschuh contra T-Shirt. Die ausgeschilderte Tour führt uns dann durch den Eispalast zum Plateau unterhalb der Jungfrau. Auch hier war die Entscheidung für Jacke, Mütze, Handschuh trotz herrlichen Sonnenscheins genau richtig. Röckchen und Schlappenträger zittern hier am ganzen Körper. Damit wir an diesem Tag auch etwas Bergerlebnis erfahren, habe ich die Mönchsjochhütte mit aufs Programm genommen. Bereits nach wenigen 100m auf dem Weg zum Mönchsjoch waren die Menschenmassen nicht mehr zu sehen, leider aber noch weiter zu hören. Das Gejohle und Gegröle ist unglaublich und wirkt über weite Strecken peinlich.
Der schwere und tiefsulzige Schnee macht das Gehen mühsam und weit anstrengender als gedacht. Nach einer Stunde ist die Mönchsjochhütte dann erreicht und bildet sowohl für meine Juniors, als auch für mich den höchsten begangenen Punkt mit 3650m.
Auf dem Rückweg erkennen wir schnell, dass die Wettersituation sich etwas verschlechtert hat. Über dem Jungfraujoch bilden sich immer wieder dichte Nebelbänke, die die Sicht auf die Sphinx und die umliegenden Gipfel verhindern. Nach unserer Rückkehr in den Sphinxstollen sind wir nochmals zur Terrasse hochgefahren. Wir hatten mit unserer Entscheidung, gleich am späten Vormittag die Aussichtsterrasse zu besuchen genau richtig gelegen. Die Besucher am Nachmittag standen leider vor einer weißen Wand. Mit etwas mehr als 4 Stunden, hatten wir allerdings genügend Zeit, die Vielfalt auf dem Jungfraujoch zu genießen. Vielen Reisegruppen ist dies mit einem 60 Minuten Programm nicht möglich.
Nachdem die Hinfahrt über Wengen führte, habe ich für den Abstieg die klassische Variante über Grindelwald gewählt. Im Schatten der Eigernordwand konnten wir so mit einer kompletten Bahnrunde den Tag beschließen. Die Juniors hat’s gefreut, mich auch!