Reisnock 2663m - Dou geat a Steigile aubm


Publiziert von georgb , 14. Juni 2017 um 13:31.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:13 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Mühlen-Mühlwald-Auer Stöckl
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Auf der Mühlwalder Schattseite riegeln steile Wälder den Zugang zu den Almen ab, selbst der Ausbau von Forststrassen ist nur bedingt möglich. Doch die findigen Senner haben sich ihre Steiglein angelegt und die alten Wege werden noch gelegentlich genutzt und gepflegt.
Auch zur Kaserstatt zieht so ein altes vergessenes Steiglein, wie mir ein netter Herr erklärt. In tiefstem Mühwalder Dialekt: Glei nebn Wosserfoll geat a Steigile aubm.
Die Empfehlungen der Einheimischen sind erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen, doch tatsächlich findet sich eine Spur, dem Anschein nach aber selten genutzt und im Verfall begriffen!? Sie führt zunächst zur Kaserstatt und weiter zur Innerwegeralm. In Urzeiten war der Steig markiert, sporadisch tauchen sogar vereinzelte rote Markierungen auf und die einstige Wegführung ist noch zu erahnen!?
Die brüllende Hitze zwingt mich sowieso zu moderater Gangart und ich nehme mir Zeit für die angenehmste Variante bis unter den Reisnockwesthang. Wunderschönes Gelände erwartet mich mit felsdurchsetzten Wiesen und einsamen Bergseabln, ein Traum.
Der Weiterweg zum Gipfel ist einfach, nur meine Beine sind aus Blei und ich schleiche mich träge dem Reisnock entgegen. Endlich ein kühles Lüftchen und ein schönes gusseisernes Kreuz, ein herrlicher Platz mit weiten Blicken.
Unter anderem zum Seefeldseabl, oder Gass-See wie die Mühlwalder ihn nennen, es bietet sich eine Abstiegsvariante an. Die Markierung zieht am Ostgrat abwärts, stellenweise ausgesetzt und einmal sogar mit Seil versichert Richtung Großes Tor. Hier kommt der kleine See wieder in Sicht und mit jedem Schritt näher werden die Blicke schöner, am Ufer angekommen spiegeln sich die Gletscher, beato me!
Stundenlang könnte man hier verweilen, doch die Ungewissheit zieht mich weiter, denn ob der in der Karte verzeichnete Steig zurück nach Mühlwald noch existiert, ist fraglich. Kurz vor der Walchalm sichte ich eine deutliche Trasse und ein Pfeil und rote Markierungen tauchen auf, ich atme durch, der Abstieg scheint gesichert. Die steilen Almrosenhänge und Wälder wären sonst nur schwer begehbar, aber die Spur lotst mich gut über einen Rücken zur Ebenwaldalm.
Ich staune, mitten in dem undurchdringlichen Urwald, umgeben von tiefen Schluchten, steht hier eine Hütte, was für ein Paradies. Auch hier halte ich mich nur kurz auf, denn die Sonne brennt erbarmungslos und ich sehne mich nach Kaltgetränken.
Wenig später erreiche ich eine monströse Funkantenne und die Zivilisation hat mich wieder. Am Ufer des Mühwaldbaches treffe ich die Rosa von der Walchalm, schnell ist ein Treffen organisiert, bald wird es mich wieder aubm ziehen auf einem der Steigile zu den Mühlwalder Almen.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2017 um 14:59
Finalmente la neve se ne è andata... :))) ciao amico mio.
Tchuss
Menek


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