Klausen-Double: Clariden und Schärhorn
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Die Kombination von Clariden und Gross Schärhorn ist wohl eine der schönsten Touren am Klausenpass. Gemäss einem Blick in die Aufzeichnungen habe ich diese Tour seit 2010 nicht mehr gemacht, obwohl ich seither fast jeden Frühling einmal am Klausen unterwegs war. Perfektes Wetter, noch gute Schneeverhältnisse, und ein freier Morgen – los geht’s! Wegen des Aufstiegs durch die steile Ostflanke am Schärhorn, welche schon sehr früh Sonne erhält, ist ein früher Start angebracht. Dies ist allerdings sowieso mein Credo am Klausenpass, da es mir später einfach zu viel Volk unterwegs hat.
Bei Dunkelheit und anfangs noch weichem Schnee gegen das Iiswändli. Weiter oben wird es aber sehr eisig und teilweise mühsam. Die Steilstufen können nur mit Harscheisen und Vorsicht überwunden werden. Trotzdem bin ich – wie immer – zum Sonnenaufgang in der Querung gegen den Clariden: der beste Platz um das erste Licht zu bewundern. Ein Déjà-Vu, das ich noch hundert Mal erleben möchte! Einfach genial, wenn die ersten Strahlen über den weiten Gipfelkranz im Osten streichen. Der Fussaufstieg mit Steigeisen ist problemlos, die Seile sind fast komplett schneefrei. Erstaunlicherweise bin ich heute nicht als erster unterwegs, obwohl ich schon um 6.15 auf dem Clariden bin. Zwei andere Alleingänger, welche dieselbe Touren-Kombi machen, sind schon dort.
Nach kurzer Rast schneller Abstieg zurück zum Depot und über die harten Gletscherflächen an den Fuss des Schärhorns. Der Aufstieg ist auf guter Spur angenehm, die Höhenmeter sind aber langsam zum spüren. Für die letzten Meter montiert man aktuell besser nochmals die Steigeisen. Nachdem ich das wunderschöne Gipfelpanorama und den gewaltigen Wolkenfall am Chammliberg lange bewundert habe, mache ich mich auf den Rückweg. Ich zweifle die Schneequalität in der Direktabfahrt zum Klausen an und entscheide mich wie schon in den letzten Jahren für den Umweg übers Chammlijoch. Dafür ist die Abfahrt auf den Gletscher schon leicht angesulzt und besonders unten perfekt. Langer, aber genussreicher Gegenanstieg, den ich noch bis zum Westgratgipfel des Claridens (Pt. 3126) verlängere, wo ich noch nie war. Dies ist eigentlich ein eigenständiger Gipfel, für den einfach der Name vergessen wurde. Der erste Teil der Abfahrt ist leider im unerwarteten, dicken Nebel, bald aber wieder im Sonnenschein. Der Schnee ist gut zu fahren, zeitweise aber schon schwer. Es hat noch genug von der weissen Pracht: Für 1-2 Wochen bleibt es noch gut, allerdings nicht mehr zu lange.
Durchgangszeiten:
Klausenpass: 3.40
Clariden: 6.15
Gross Schärhorn: 8.00
Klausenpass (via Chammlijoch): 9.50

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