Alpine Archäologie in Crevola d'Ossola, Teil 3


Publiziert von Zaza , 21. Mai 2017 um 20:30.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:20 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Kartennummer:275 (Ausgabe 1957)

Um die Erkundung der interessanten Zone des Rio di Rido fortzusetzen, nehmen wir uns heute die Alpe Pagliara (lokal: Pagliè) vor, über die in der Literatur und im Web keinerlei Informationen zu finden sind. Dazu starten wir wieder bei der schönen Ponte Nuovo und zuerst gilt es, die Fahrstrasse des alten Steinbruches zu erreichen (man könnte auch bei einer Brücke näher bei Varzo starten und gesamthaft dieser Fahrstrasse folgen, markierte Variante). Vom alten Weg ist abgesehen von einigen Fragmenten nichts zu sehen, das Gelände ist wegen des Abraums des Steinbruches eher mühsam. Auf etwa 600 m kommen wir zur Fahrstrasse, der wir nun bis zu ihrem Ende folgen (sie darf auch befahren werden, für 4/4 gut machbar). 

Hier beginnt der interessante und als Teil der Alta Via Valdivedro markierte Weg zur Alp Algnime (lokal: Gnim), wo gemäss der Siegfriedkarte einst ein direkter Weg nach Pagliara ansetzte. Es ist offensichtlich, dass dies wegen hohen Felswänden nicht so direkt möglich ist. Ein älterer Herr, der ein Häuschen in Arvaldo hat, erklärt uns, dass die einstige Verbindung rechts ausholte und in Croppo (1137 m) begann. Wir steigen also weiter nach Croppo, wo uns ein weiterer rüstiger Senior zwar von der Route abrät, aber doch erklärt, wie es in etwa funktioniert. 

Die Orientierung in der steilen Flanke ist effektiv nicht einfach: Wenig oberhalb von Croppo finden sich im Wald zwei einsame Hütten. Darüber ist ein Gemäuer des Weges sichtbar, der nun links haltend undeutlich ansteigt, wobei man an diversen kleinen Plattformen von einstigen Köhlerplätzen vorbei kommt. Schliesslich kommt man zu einem alten hölzernen Brunnentrog am Fusse einer Felswand, ca. 1250 m. In dieser Zone soll eine anspruchsvolle Route nach Nalogno abzweigen. Oberhalb findet sich eine alte Treppe und wir steigen nun links an und überqueren einen Bach, der auf der LK südwestlich von Algnmime zu erkennen ist. Es folgt eine ansteigende Schlaufe und an einer Ruine vorbei geht es nach rechts zurück gegen den Bach. Hier würde nun die richtige Route darin bestehen, den Bach wieder zu überqueren und auf der anderen Seite in einer mehr oder weniger weit ausholenden Schlaufe Höhe zu gewinnen. 

Wir bleiben jedoch auf dieser Seite des Baches, wo Pagliara eigentlich direkter erreichbar sein müsste. Faktisch müssen wir uns aber durch ein Labyrinth von Felsgürteln mühen, um dann weiter oben doch wieder zum Bach zu kommen, weil die Bänder nach links alle ohne Ausgang sind (auch wenn sie die Gemsen offenbar gerne begehen). Allmählich wird das Gelände nun sanfter und bald stossen wir auf ein Weglein, dem wir links haltend fast horizontal zur hübschen Ebene der oberen Alp Pagliara folgen. Nach der verdienten Rast steigen wir mit einer Schlaufe nach rechts noch ab zur unteren Alp, die am Fuss einer Felswand zu finden ist. Von hier gibt es gemäss der CTR-Karte eine Verbindung nach Nalogno, die wir aber lieber mal im Aufstieg versuchen (gemäss dem Spezialisten auf Croppo muss man von Nalogno aus einen weiten Bogen nach links machen, fast bis zum Rio Nalogno, um die Felswand zu überwinden). 

Also wieder zurück nach Pagliara Sopra und dann auf einer Wegspur zur Kuppe mit P. 1741, wo die LK früher fälschlicherweise die Alp platziert hatte. Hier findet sich ein grosser Steinmann, von wo wir rechts haltend weiter ansteigen, um dann über ein weitgehend verschneites Band Richtung Albiona zu queren. Vom Weg ist hier nichts mehr übrig, in der Nähe von Albiona ist das Gelände ziemlich erlenverseucht. Schliesslich erreichen wir die schöne Alp Albiona, von wo sich wieder ordentliche Wege finden: Zuerst hinunter nach Nugno, dann auf interessanter Weganlage hinüber nach Croppo (ohne Albarina zu berühren), wo wir vom Gebietskenner zum Caffè eingeladen werden. Danach auf der Aufstiegsroute zurück nach Ponte Nuovo. 

Hinweise:
T5+ für unsere Variante, wenn man die einstige Route Croppo - Pagliara im oberen Teil besser findet, wohl einfacher. 
Es scheint, dass Nalogno (wie auch Monzano) einst von oben her bestossen wurde, also von Pagliara her. In diesem Fall wurde Pagliara wohl in episch langen Anstiegen von Onzo oder von Varzo her erreicht. 

Tourengänger: Zaza


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