Alpine Archäologie in Crevola d'Ossola, Teil 4


Publiziert von Zaza , 3. Juni 2017 um 20:03.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum: 3 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Kartennummer:275 (Ausgabe 1957)

Nachdem wir in den letzten Wochen einige Erkundungstouren in dieser interessanten Zone gemacht und dabei auch Infos von Gebietskennern gesammelt hatten, soll es heute eine ausgedehnte Rundtour sein, die mehrere der vergessenen Alpen auf der rechten Seite des unteren Val Divedro miteinander verbindet. Etwas unangenehm war die latente Gewitter- und Regengefahr, aber letztlich hat das Timing bestens geklappt. 

Unterhalb Varzo führt ein Brücke über die Doveria und sofort links geht ein erlaubter Fahrweg ab, der in recht gutem Zustand ins Gebiet des einstigen Steinbruchs führt (diese Fahrstrasse wird auch von den Besitzern der Häuser in Algnime und Arvaldo genutzt). Bei der zweiten Kurve auf ca. 630 m lassen wir das Gefährt stehen und mühen uns etwa 10 Minuten lang über eine verwilderte Stichstrasse (Flieder mit einzelnen Dornenpflanzen) zum verlassenen Steinbruchteil, den wir beim letzten Mal von Ponte Nuovo her erreicht hatten. Nun geht es auf der gleichen Route wie damals nach Nalogno, wobei der Einstieg zur Schlüsselstelle von dieser Seite her nicht gerade leicht zu erkennen ist. 

Die nächste Herausforderung ist der Weiterweg nach Pagliara, 400 Höhenmeter unbekanntes und eher abweisendes Gelände. Wir steigen zunächst schräg links haltend an, gegen den Rio di Nalogno zu. Kurz vor dem Bachlauf können wir über einen Einschnitt die erste Felswand überwinden und weiter ansteigen (an einer Stelle eine alte Markierung an einem Baum). Nach einiger Zeit müssen wir ins trockene Bachbett hinein und ersteigen es bis etwa 1300 m. Hier können wir rechts aussteigen auf eine grasige Rampe, auf der wir dem Fuss der zweiten Felswand entlang aufsteigen. Bald kommen wir zu einem diskreten Stützmäuerchen und nach einiger Zeit zu einigen Treppen, die beim Aufstieg helfen. Bei der letzten kleineren Felswand zeigt ein kleines Treppchen den Einstieg an, danach wird das Gelände einfacher und bald sind wir in Pagliara Sotto. 

Von hier geht es ohne Probleme nach Pagliara Sopra und weiter bis auf etwa 1800 m, wo links der Durchgang auf das Band möglich wird, das die Verbindung nach Bogo ermöglicht. Dieser einstige Weg, von dem nicht mehr viel übrig ist, wird von den Einheimischen als "Sentiero del carabiniere" bezeichnet, weil hier offenbar einst ein Polizist abstürze (wohl auf der Suche nach Schmugglern). Das Gelände ist stellenweise recht heikel und sehr abschüssig (bei Nässe absolut zu meiden). Schliesslich kommen wir in offenes Gelände auf dem Rücken von Bogo und steigen dorthin ab (oberhalb noch eine weitere Ruine). 

Von Bogo queren wir auf dem noch erhaltenen Pfad nach Scina und dann steil weiter hinunter nach Marghino. Dessen oberste Hütte (1379 m) ist noch in sehr gutem Zustand ist taugt, wie man hört, auch als Ort für ein Notbiwak. Das Ritz ist es allerdings nicht ;-) Heute staunen wir nicht schlecht, dass sich in der Hütte ein riesiger Hirsch einquartiert hat, der sich mit Getöse aus dem Staub macht. Weiter unten, auf ca. 1340 m, geht ein deutlicher Pfad links weg in den steilen Hang. Nach dem Bach ist der Weg allerdings nicht mehr gut sichtbar, aber mit etwas Querung kommen wir bald in Gelände, das wir schon kennen und steigen dann nach Monzano ab. Von dort hinüber zum Aufstiegsweg und bald zum Ausgangspunkt. Zu regnen beginnt es erfreulicherweise erst, als wir in der Gufo Bar in Montecrestese auf die gelungene Wildnistour anstossen!

Nach der heutigen schweisstreibenden Geschichte lassen wir es vorderhand mal gut sein für diese tief gelegene Zone - im Herbst schauen wir dann noch mal, ob die Felsstürze von 1951 und 1959 von Bisento und Rovale etwas übrig gelassen haben...

T6 für die anspruchsvolle Querung von Pagliara nach Bogo, der Rest meist T5/T5+ (oft anspruchsvolle Orientierung).

Descrizione in Italiano qui!


Tourengänger: Zaza


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Kommentare (2)


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micaela hat gesagt:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 10:00
Ciao Manuel,
Molto moltissimo affascinante la tua serie sull' archeologia alpina ossolana: una scoperta, fotografie e racconti, che fa salire la pressione e commuove.
Bravo!
Ciao, Micaela.

Zaza hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 11:43
Ciao Micaela

Grazie, sei troppo gentile! Questi posti abbandonati, sconosciuti e non documentati sono rari e preziosi nella nostra zona - una vera scoperta!

Buona domenica alla spalla del Ruscada, Manuel


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