Wenn die Lifte ruhen, gehts am Hohen Ifen erst richtig los


Publiziert von simba , 2. Mai 2017 um 18:18.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:30 April 2017
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durchs Kleinwalsertal zur Talstation der Ifenlifte bei der Auenhütte. Parkgebühr: 3 EUR

Während der Saison der Ifenlifte ist der Hohe Ifen kaum mehr als ein Abstecher von der Bergstation der Lifte am Hahnenköpfle, wenn auch ein durchaus alpiner Abstecher. Da mich ein Anstieg durch das betriebene Skigebiet nie reizte und ebenso wenig die lange und querungsreiche Variante durch das Schwarzwassertal via Südanstieg, hob ich mir den Gipfel des Ifen als Wintertour immer für die Nachsaisonszeit nach Liftschluss auf. Letztes Jahr klappte es fast - im Nebel sahen wir schließlich in der Ifenmulde schlichtweg nicht mehr genug, um die Steilrinne durch die Felsbarriere zu entdecken, und setzten deshalb zum Hahnenköpfle fort. In diesem Jahr sind die Bedingungen seit Liftschluss kurz vor Ostern durch die wiederholten Schneefälle erst richtig gut geworden - also wenn nicht jetzt, wann dann.

Das dachten sich am frühen Samstagmorgen nicht nur wir, sondern auch zahlreiche andere Tourengeher - und auch am Vortag mussten es bereits einige gewesen sein: der Anstieg via Olympiaabfahrt war nämlich schon hinreichend "durchgeackert". Immerhin reichte der Schnee noch bis zur Talstation und aufgrund der Steilheit des Hangs (bei Liftbetrieb eine "schwarze Piste") lassen sich hier schnell Höhenmeter machen. Auf ca. 1700m zweigten wir dann von der Piste, die nach rechts weiter verläuft, links ab und stiegen in der "Ifenmulde" immer entlang der imposanten Felswände in sanfter Steigung weiter auf. Da der Großteil der Tourengeher sich dem Hahnenköpfle zuwendete, wurde es hier merklich ruhiger.

Ab einer Verflachung in der Ifenmulde oberhalb einiger großen Felsbrocken ging es dann zur Sache: In Spitzkehren stiegen wir immer steiler (zuoberst > 40°) hinauf zur Felsrinne, welche den einzig gangbaren Durchstieg durch die Felswände des Hohen Ifen ermöglicht. Trotz guter Spur geht es oben hinaus immer nur zu Fuß mit dem Abfahrtsgerät am Rucksack weiter: Durchaus steil (kurze Stellen > 45°) ist es hier allemal, ein durchgehendes Fixseil wie in anderen Jahren fehlt (ein solches ist nur auf wenigen Metern vorhanden), dank guter Trittspuren blieben Pickel und Steigeisen dennoch im Rucksack.

Oberhalb ist der verbleibende Anstieg auf dem flachen Gipfelplateau des Ifen dann schnell erledigt. Während das Hahnenköpfle von einigen Dutzend bevölkert wird, sind wir am Gipfel zu dritt alleine, nachdem 3 Tourengeher bereits wieder abgefahren sind; das Gros der anderen Ifen-Geher kam trotz der vorhergesagten Temperaturen erst später. Platz zum Pausieren und Genießen der 360°-Rundumsicht hätte es am riesigen, nach Norden und Osten aber direkt am Gipfel in Felswänden abbrechenden Gipfelplateau aber für viele, viele gleichzeitig ;)

In der Abfahrt trägt der angefirnte Deckel - zumindest mit dem Snowboard - bis zum Rinnenausstieg: Wunderbar! Nach kurzem Abstieg zu Fuß, bei dem der Pickel aufgrund der zwischenzeitlich etwas abgerutschten Fußspur zusätzliche Sicherheit bietet, schnallen wir im sehr steilen Gelände (40-45°) wieder an. Die Variante durch die von oben rechte Rinne mit Sprung über den dortigen Felsabsatz wurde auch schon befahren - das überlassen wir aber besser mal den Profis. Für uns folgen einige Schwünge Pulver mit Spuren, danach unverfahrener und erstaunlich gut, schnell und spaßig zu fahrender Sulzschnee durch die Ifenmulde hinab zur Piste.

Die restliche Abfahrt über den "Olympia-Acker", also die durchnässte und durchgeackerte Olympia-Abfahrt, geht dann auch vorbei ;) - erstaunlich, dass bei diesen Bedingungen viele Tourengeher sich noch weit unten im Anstieg befinden.


Tourengänger: simba


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