Titlis Oktober 1966


Publiziert von FJung , 5. April 2017 um 12:56.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:22 Oktober 1966
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Titlis und Wendenstockgruppe   CH-BE   CH-OW 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1938 m
Abstieg: 1938 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Luzern - Engelberg
Unterkunftmöglichkeiten:Trübsee

Bei herrlichstem Wetter fuhren wir die Kehren nach Engelberg hinauf, bis sich plötzlich die Schneekuppe des Titlis vor uns auftat. Wir mußten anhalten und uns durch das Fernglas diesen imponierenden Berg anschauen, der mir schon vom Pilatus so gut gefallen hatte. Das Auto war auch bald untergestellt (Hatte leider nicht vermerkt, wo, aber wenn möglich fuhren wir mit dem VW immer so hoch wie es ging. Außerdem kamen wir meistens erst nachmittags am Start der Wanderung an.) Mit vollen Rucksäcken marschierten wir Richtung Trübsee, erst durch Wald, dann durch Wiesen, immer bergauf, bis wir schwitzend das Ufer des Sees erreichten. Leider war aber nur eine Schlammwüste vorhanden, denn das Wasser war vorher abgelassen worden??? Nach der Umgehung des Schlammes (wir kamen also eher aus der Richtung Wanghütte) erreichten wir das Hotel Trübsee, wo wir im Zimmer "Hermelin" Position bezogen. Wir  gingen  früh ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein. 
Um 7 Uhr brachen wir auf, um den Weg zum Gipfel zu erkunden. Wir hatten nicht vor, den Gipfel zu besteigen, aber wir waren in einer Topform, liefen erst die Rasenhänge hoch und dann etwas im Felsen und standen plötzlich auf dem Firn in 2750 m Höhe. Da wollten wir die letzten 500 Höhenmeter auch noch nehmen. Den Pickel hatten wir im Hotel gelassen, so suchte und fand ich einen Ast, mit dem ich später gefährliches Gelände nach Spalten untersuchen konnte. So stampften wir bei einem ganz herrlichen Wetter berghoch, um die großen, sichtbaren Spalten immer einen weiten Bogen machend. Wind blies und Schnee ins Gesicht, zu kleinen Körnern gefroren, in allen Farben leuchtend. Die Sonne ging hinter dem Reissend Nollen unter und verzauberte die Gratzacken in glitzernde Türme. Aber uns machte der Marsch doch zu schaffen, diese Höhe war ungewohnt, der Wind machte uns zu schaffen, und wir waren froh, als wir die Senke kur vor dem Gipfel erreichten. 
Auf dem Gipfel (3238 m) waren mehrere Leute, die wie wir das herrliche Wetter lobten. Beim Essen und Trinken schauten wir auf die ganze Innerschweiz, unverkennbar der Urirotstock, das Sustenhorn, der Hahnen, die Spannörter, das Gwächtenhorn, ja, sogar das Matterhorn war am Horizont zu sehen. Wir ergötzten uns an der Sicht, und erst nach langer Rast strebten wir wieder dem Hotel entgegen und sprangen zum Auto hinab, mit der Freude im Herzen, daß wir einen Berg bestiegen hatten, dessen Besteigung wir zwar erhofft hatten, wir hatten aber noch nicht damit gerechnet, ihn bezwingen zu können. Außerdem war dieses unser erster 3000er!!!
Nachtrag: Den Tourenverlauf hatte ich nicht extra eingetragen. Grundsätzlich gingen wir aber immer den Normalweg. Die Luftseilbahn zum Klein-Titlis gab es noch nicht. Auch ein Gasthaus bzw. Luftseilbahn "Stand" hatte ich nicht erwähnt, sie gab es wohl auch noch nicht oder wir gingen rechts davon vorbei.

Tourengänger: FJung


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