Sonogno - Motta, im Tal der Wasserfälle

Unsere kleine Gruppe unter der Leitung von Christa war heute im Tessin unterwegs. Sonnenschein und warme Temperaturen verlocken einfach diesen Kanton zu besuchen. Das ausgewählte Ziel hieß Sonongno, Endhaltestelle der Buslinie 321 und ganz hinten im Verzasca Tal. Dementsprechend lang ist auch die Anreise. Und im Winter sind die Busverbindungen knapp. Um 11.30 konnten wir uns erst auf die Wanderung begeben.

Unser erstes Ziel war der Wasserfall von Froda. Im Regelfall recht beeindruckend, heute etwas mager, es fehlte ihm das Wasser. Der Weg dorthin war auch noch mit Schnee und Eis bedeckt. Zu dieser Zeit gehen halt nicht so viele so tief ins Verzasca Tal.

Eigentlich hatten wir vor, an der Brücke auf den Weg entlang der Felsen zu wechseln. Da dieser aber im Schatten liegt war auch hier einiges vereist. Also geht es auf gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
So bleiben wir eine zeitlang auf der orografisch linken Seite des Flusses, bis wir bei der nächsten Brücke die Seite wechseln können. Der Weg liegt nun in der Sonne und ist größtenteils schnee- und eisfrei. In sanftem auf und ab wandern wir entlang des Flussufers. Auffallend sind die vielen großen und kleinen Wasserfälle, die sich über die Felswände hinunter in die Verzasca stürzen.

Das Tal und der Fluss sind in diesem Teil breit, viele kleine und größere Steine liegen im Wasser. Bemerkenswert auch hier, dass der Fluss recht wenig Wasser führt, was wir auch schon an der Staumauer feststellen konnten.

Mal breit, mal schmal, mal nah und mal fern führt der Sentiero Verzasca (Nr 74) entlang des Ufers. Oftmals befinden wir uns hoch über dem Wasser, dann wieder sind wir auf der gleichen Ebene.
Viele Orte liegen noch recht verlassen da, die Wandersaison hat noch nicht so richtig angefangen, außer in Lavertezzo, dort konnten wir bereits auf der Hinfahrt erkennen, dass schon viele Besucher unterwegs sind. Lavertezzo, das Aushängeschild des Verzascatals. Nicht allein wegen der schönen Steinbrücke, die den Fluss überspannt, sondern auch wegen der Möglichkeit auf den vielen großen Felsen dem grünen Wasser ganz nah zu sein.

Die umliegenden Berge sind alle noch mit Schnee bedeckt, der Frühling hat noch nicht so richtig Einzug gehalten, auch wenn Leberblümchen, Krokusse und Schlüsselblumen den Eindruck erwecken wollen.
Je weiter wir in Richtung Motta kommen, desto enger wird das Tal und umso größer werden die Felsbrocken, die im Fluss liegen. So stellt sich manchmal die Frage, ob diese Riesen durch die Eiszeit ihren Weg dorthin gefunden haben oder sind sie einfach von den Felswänden hinuntergepurzelt. Beeindruckend ist die Szenerie in jedem Fall.

Nach vier Stunden mit mehreren Pausen kommen wir unserem Ziel Motta näher. Die Kurse des Postautos sind noch sehr ausgedünnt, so dass wir den letzten Bus nicht verpassen dürfen. Trotz allem reicht es in Motta noch für einen Kaffee in der einzigen geöffneten Beiz. Auch die urig und gemütlich.

In den Bergen ist bereits die Sonne unter gegangen, es wird langsam kühl. Das Postauto bringt uns zurück ins warme Tenero, von hier machen wir uns zurück auf den Weg nach Hause.

Das Verzasca Tal ist immer eine Wanderung wert, vor allem zu Zeiten, in denen die touristischen Zentren noch nicht überlaufen sind. So hat man Zeit und Muße die Schönheiten der Landschaft zu genießen. Fotomotive gibt es genug.

Danke an Christa, die unser kleines Grüppchen mal wieder in eine attraktive Gegend geführt hat.