Frühlingstour auf die Schafmatt 1978m


Publiziert von Bergamotte , 12. März 2017 um 18:26.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:12 März 2017
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Stäldeli
Unterkunftmöglichkeiten:Alprestaurant Stäldeli
Kartennummer:245S (R. 340)

Die Überschreitung der wilden Entlebucher Flühe zählt zu den schönsten und anspruchsvollsten Alpinwanderungen der Zentralschweiz. Für Winterbesuche hingegen sind die schroffen Felszähne gänzlich ungeeignet. Bloss auf die Schafmatt führt eine offizielle Skiroute und auch diese ist nur bedingt zu empfehlen. Das liegt einerseits an der Kürze der Tour, andererseits an der inhomogenen Schwierigkeit. Ein Grossteil der Tour verläuft flach, was auf dem Rückweg Stöckelei erfordert. Zuoberst aber bewegt man sich plötzlich in 40° steilen Hängen und hat besser ein Paar Steigeisen parat. Die eindrückliche, einsame Felslandschaft kann aber durchaus Motivation genug sein. Und dem ambitionierten Schneeschühler kann ich den Gipfel ohne Vorbehalt empfehlen.

Bei der Ankunft im Stäldeli (1373m) schlucke ich erstmal leer: Wo ist der Schnee hin? Hat mich der Wirt am Telefon etwa angeflunkert? Ich denke bereits über mögliche Ersatzziele nach, davon gibt's im Waldemmental ja ausreichend. Zum Glück widerstehe ich der ersten Versuchung und laufe los. Denn die Strasse Richtung Wasserfallenegg ist praktisch durchgehend schneebedeckt, bloss für drei Minuten muss ich die Skier tragen. Die Hänge rundum hingegen sind im unteren Bereich fast durchgehend grün (braun trifft's wohl besser). Nach der Alp Engenlauenen nimmt die Schneemenge dann rasch zu, so dass man durchaus der offiziellem Route über die Weiden folgen kann. Persönlich halte ich mich im Aufstieg aber weiter an die Alpstrasse via Grön (1531m), was ein paar extra Höhenmeter kostet.

Auf Hurbele (1663m) hat der Flachlauf endlich ein Ende: Auf vier Kilometern hat man erst 300Hm vernichtet. Dafür geht's nun steil die nach Südosten ausgerichtete Waldschneise zur Leitere (1829m) hoch (um die 30°). Die Harscheisen bleiben im Rucksack, denn die Unterlage konnte bereits leicht aufweichen. Von der Leitere folgt man nur kurz dem Sommerweg bis zu einem kleinen Sattel, wo sich erstmals der Blick auf den Hauptgipfel und das vorgelagerte Gipfelkreuz öffnet. Im Sommer traversiert man nun die Westmulde. Das ist auch im Winter möglich, erfordert aber sehr sichere Verhältnisse und stürzen sollte man schon gar nicht. Objektiv sicherer ist die offizielle Skiroute via Südgipfel, auch wenn der Hang vorübergehend um die 40° steil ist. Diesen bewältigt man vorzugsweise zu Fuss (bei Hartschnee mit Steigeisen). Ich probiere es zuerst komplett mit Skiern, aber die Affiche wird mir rasch zu heikel. Anschliessend wieder einfach und aussichtsreich über den Gipfelgrat zur Schafmatt (1978m). Auf dem Grat hatte ich frische Steigeisen-Spuren entdeckt, doch weit und breit keine Menschenseele in Sicht.

Einen Nussgipfel später fahre ich zum vorgelagerten Gipfelkreuz (mit Buch) ab, um anschliessend direkt die Westflanke zu queren. Heute passen die Verhältnisse. Von der Leitere dann genussvoll über butterweichen Sulz runter nach Hurbele. Hier findet der Abfahrtsspass bereits sein Ende. Im Gegensatz zum Aufstieg nun der offiziellen Route folgend über die weiten, leicht coupierten Weidehänge östlich vom Grönbach zur Alpstrasse. Diese bringt mich - teils mit Stockeinsatz - zurück ins Stäldeli, wobei zum Abschluss für 50Hm nochmals angefellt werden muss...


Zeiten
1:45  Schafmatt
0:35  Stäldeli

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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