Baumgartenschneid (1448 m) Südflanke - eine rustikale Schneeschuhtour

Die Baumgartenschneid ist ein Berg in den Bayrischen Voralpen östlich vom Tegernsee. Trotz ihrer schnellen Erreichbarkeit und der überwiegend unschwierigen Anstiege, ist der Gipfel keineswegs überlaufen und bietet sich gerade bei wenig Schnee für einen kurzen und entspannten "Sonntagsspaziergang" an. Wer den Aufstieg noch etwas einsamer und auch abenteuerlicher gestalten möchte, wählt wie wir den unbeschilderten Südanstieg, der zumindest im Winter nicht ganz "ohne" ist. In Kombination mit dem Abstieg über den Riederstein und das beliebte Berggasthaus "Galaun", ergibt sich eine abwechslungsreiche Rundtour mit schönen landschaftlichen Eindrücken und abschließender Einkehrmöglichkeit.

Neue Woche, altes Lied. Der nervige Stau auf der A8 zwingt uns mal wieder zu einer Planänderung. Glücklicherweise hält der nahe Tegernsee und dessen Bergumrahmung zahlreiche attraktive Tourenziele parat. Eines dieser Ziele ist die von mir bisher kaum beachtete Baumgartenschneid. Warum nicht mal da hoch? Logischerweise (wenn möglich) abseits von ausgetretenen Pfaden. Also mal schnell "Gugel" gefragt und auf diesen vielversprechenden Bericht von Tef gestossen. "Klingt interessant, das schauen wir uns mal an..."

Gesagt, getan. Vom kostenfreien Parklatz in der Riedersteinstraße folgen wir dem breiten Forstweg in Richtung Riederstein, bis nach etwa 15 Minuten rechterhand ein Ziehweg abzweigt. Das von Tef beschriebene Sackgassenschild dient hierbei zur Orientierung. Weiter geht es nun nahezu eben dahin, bis man etwas unterhalb eine kleine Holzhütte entdeckt. Direkt oberhalb erkennt man zudem einen auffälligen Steinmann, der den Beginn des wohl im Sommer deutlich erkennbaren Steiges durch die bewaldete Südflanke markiert.

Da wir die Pfadspuren unter dem Schnee logischerweise nicht ausmachen können, halten wir uns zunächst auf der linken Begrenzungsrippe eines deutlich ausgeprägten Grabens. Im weiteren Verlauf wird das Gelände allerdings immer unbequemer. Das viele Totholz und die unter dem Schnee begrabenen Stolperfallen in Form von Ästen und Bäumen, bewegen uns schließlich zu einem Wechsel auf die rechte Begrenzungsrippe des Grabens. Glücklicherweise ist das Gelände hier wesentlich besser gangbar und wir gewinnen rasch an Höhe. Weiter oben nimmt die Steigung allerdings deutlich zu und ein Vorankommen wird immer mühsamer und anspruchsvoller. Bei erhöhter Lawinenwarnstufe ist von diesem Anstieg unbedingt abzuraten! Einen Felsen im oberen Bereich umgehen wir rechts und gelangen kurze Zeit später wieder in gutmütigeres Gelände. Ein Steinmann bestätigt zudem die Richtigkeit der Route. Puh, Glück gehabt!

Der Weiterweg ist zunächst etwas unübersichtlich, allerdings deutlich angenehmer als bisher. In einer ansteigenden Linksquerung gelangen wir schließlich hinauf zum Kamm und treffen unverhofft auf Spuren. Das muss der Normalweg sein! Nach einem kurzen Abstecher zum unscheinbaren Rohrkopf, folgen wir in  Kammverlauf in östlicher Richtung und erreichen kurze Zeit später den Gipfel.

Der Abstieg erfolgte auf dem Normalweg. Ein Abstecher zur Gipfelkapelle am Riederstein und eine Einkehr im Berggasthaus Galaun inklusive.


Schwierigkeiten:

Baumgartenschneid via Südflanke mind. WT3 (im Sommer wohl deutlich einfacher)
Abstieg über Riederstein und Galaun WT2/T2


Fazit:

Spannender aber durchaus rustikaler Anstieg auf einen bekannten Voralpengupf hoch über dem Tegernsee. Während dieser Anstieg bei Auffinden der vorhandenen Steigspuren wohl keine allzu großen Probleme bereitet, ist dieser Weg im Winter nur bedingt zu empfehlen. Lawinenwarnstufe beachten!