Fulfirst (2384 m) Föhnsturm-Wanderung auf den Fulfirst


Publiziert von erico , 15. Februar 2017 um 19:55.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 2 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1014 m
Abstieg: 1012 m
Strecke:11.6 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) - Buchs SG - Buchser Malbun - Berghaus Malbun. www.berghausmalbun-buchs.ch/

Gemäß dem Wetterbericht vom Vorabend soll heute Montag dem 02, November 2015 im Sarganserland eine Föhnströmung aufkommen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 80 – 100 km/h. Weil ich frei hatte und es ein herrlicher sonniger Tag war, machte ich mich auf den Weg in die Berge. Anfangs Oktober, also schon vor ca. drei Wochen wollte ich vom Buchser Malbun auf den Fulfirst wandern, an diesem Tag hatte es aber so dicken Nebel, dass ich den Wanderweg tatsächlich nicht gefunden hatte und ich beinahe auf dem Chrummenstein gelandet wäre, ich musste aber wieder umkehren, dann viel mehr als 30 – 40 Meter war die Sicht kaum, aber heute sollte dieses Vorhaben gelingen. Mein Ziel der Fulfirst. Als ich auf dem Buchser Malbun beim Berghaus Malbun angekommen bin, (1369 m) blies der Föhn schon ziemlich stark. Auf den Fulfirst gibt es keinen markierten Wanderweg und deswegen steht auch auf keinem Wegweiser etwas von diesem Berg. Vom Berghaus Malbun aus geht es zuerst alles auf einem breiten gekiesten Alpweg in Richtung dem Schöntobel und dem Berg Alvier. Der Alpweg geht am Anfang auch durch Waldgebiet, kurz nach dem Wald zweigt der Wanderweg nach rechts vom Alpweg ab, nun geht es auf einem gut sichtbaren Weg über die Alpwiesen vom Brettboden zu einem Untersäss und nachher zum Altsässobersäss. Von dieser Alp geht es einen recht steilen Weg hinauf bis zum Glanna Alp. (2007 m)Hier endet der markierte Weg, aber der Fulfirst seht ja bereits in seiner vollen Größe vor mir, jetzt muss nur noch der beste Weg zum Gipfel gefunden werden, was auch nicht schwierig ist, am besten wandert man immer auf dem zuerst breiten Grat, der aber immer schmaler wird, bis hinauf zum Vorgipfel. Kurz vor dem Vorgipfel wird der Grat immer schmaler und der Föhn blies stoßweise immer stärker und stärker. Auf dem Vorgipfel angekommen konnte ich mich stehend kaum mehr halten und ich musste teilweise auf die Knie gehen, denn sonst hätte es mich noch weggeweht.

 

Bei diesem Foto, http://www.hikr.org/gallery/photo2298316.html?post_id=117475#1wollte ich eigentlich aufrecht stehen, der Vorgipfel ist etwa 100 cm breit und bei einem Föhnsturm von ca. 80-100 km/h war es für mich zu gefährlich zu stehen, - ich konnte mich teilweise kaum kniend auf dem Vorgipfel halten. Zuerst wollte ich hier die Tour abbrechen, aber so kurz vor dem Ziel aufzugeben ist eigentlich nicht meine Art, nach genauem überlegen und abschätzen der Situation wagte ich trotz Föhnsturm den überstieg über den schmalen Grat, dabei bin ich leicht südlich auf "allen Vieren" und mit den Händen an der Gratspitze haltend mit einigem Respekt über den schmalen Grat geklettert.

 

Oben auf dem Gipfel angekommen (2384 m) war der Föhn nicht weniger geworden, aber der Gipfel ist weit weniger ausgesetzt und um einiges größer als der Vorgipfel und ich konnte mich gut ausruhen und wieder neue Kräfte sammeln für den Rückweg, - natürlich wieder über den schmalen Grat. Der Föhn hat auf einmal ein wenig nachgelassen und ich genoss die super Aussicht über die Alvierkette und den Walensee und bis weit in die Vorarlberger Alpen hinein.

 

Der Rückweg ist nur bis zur Glanna Alp der selbe, nachher gehe ich nach links in Richtung Isisizgrat/Margelchopf, vor den „Bi den Seen“ das ist ein Ort mit vielen kleinen Seelein, zweige ich rechts ab in Richtung dem Berghaus Malbun. Auf diesem Weg hatte ich vor allem immer wieder eine gute Sicht zum Margelchopf und bis hinüber zum Alpstein. Der Rückweg zieht sich noch einmal in die Länge aber bei dieser Abendstimmung mit der schon tiefstehenden Sonne und mit der super schönen Aussicht nach Liechtenstein und ins Vorarlbergische ein wahrer Genuss.

 

Diese Wanderung in einer sehr schönen Umgebung kann ich nur empfehlen, bis zum Vorgipfel ist die Schwierigkeit nicht sehr hoch, wer aber zum Gipfel über den schmalen Grat steigen will, muss unbedingt Schwindelfrei sein und eine gewisse Erfahrung mitbringen, sollte der Föhn noch stürmen braucht es auch noch ein wenig Wagemut.

 

Schwierigkeit:

Berghaus Malbun bis zur Alp Glanna: T2

Alp Glanna bis zum Vorgipfel: T3

Vorgipfel bis zum Hauptgipfel: T5

bei Föhnsturm.

 

Viele Grüße

erico


Tourengänger: erico


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Kommentare (1)


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Mave hat gesagt:
Gesendet am 26. Juni 2019 um 18:54
Stand vor paar Tagen auch vor dem schmalen Grat. Ich wollte da erst kriechend rüber.
Der Fels sah aber irgendwie brüchig aus. Der Boden war noch feucht und der weitere Aufstieg erschien mir etwas steil.
Kannst du mehr zu der Beschaffenheit bzw überschreitung des restlichen Aufstieges inklusive des Grates sagen?

Würde es bald mal wieder versuchen.


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