Heute wollte ich wieder einmal so richtig in den Schnee. Im Alpstein hat es recht viel Schnee gegeben, auf der Schwägalp hat es vor ein paar Tagen ca. 55 cm Neuschnee gegeben. Ich habe mir eine nicht allzu schwere Schneeschuhtour ausgesucht von Jakobsbad über das Wasserhüttli und Kleinbalmen auf den Kronberg, das ist aber keine offizielle und ausgesteckte Schneeschuhtour, sondern eine Tour auf dem normalen Sommer Wanderweg.
Der Kronberg ist im Herzen des Appenzellerlandes und erhebt sich aus der Hochebene von Gonten. Wer von der Talstation (Jakobsbad) mit der Seilbahn hoch in die Luft geht (1663 m), wird bei guter Fernsicht mit einem faszinierenden Ausblick bis ins Berner Oberland und zum Bodensee Dreiländereck belohnt. Zudem ist der Familien-Freizeitberg idealer Ausgangspunkt für reizvolle Wanderungen auf bequemen, ungefährlichen Routen.
Parkplatz hat es bei der Talstation meistens immer genügend. Bevor ich los gelaufen bin, habe ich mich noch beim Bahnpersonal erkundigt, wie die Verhältnisse auf diesem Wanderweg sind, weil aber im Winter bei Neuschnee praktisch niemand diese Route über das Wasserhüttli und Kleinbalmen wählt, hatten sie keine Ahnung wie viel Schnee es auf diesem Weg hat. Zuerst geht der Wanderweg von der Talstation der Kronbergbahn nach Hinterwees, von dort folgt man alles der Laufteggstrasse über Unterlauftegg, Kleinlauftegg bis zur Grosslauftegg. Bei der Grosslauftegg wird am Bauernhof rechts vorbeigegangen und nun folgt man dem Alpweg in Richtung Wasserhüttli, ab da gab es ca. 30 cm Schnee und tiefe Fussspuren von höchstens zwei Wanderer die wahrscheinlich gestern diesen Weg gewählt hatten. Nachher geht es am Wasserhüttli vorbei über die Alp Bälmli nach Grossbalmen, der Weg geht bei Grossbalmen über eine Brücke auf einen lawinengefährdeten Hang über, der bei Neuschnee gefährlich ist.
Ab hier befindet man sich auf dem Wanderweg Hölzli-Grossbalmen-Kleinbetten, der Weg ist im Winter bis Frühling mit Vorsicht zu begehen, wegen der Lawinengefahr, an einer Stelle war der Weg von einem Schneerutsch verschüttet und an einer anderen Stelle von einer kleinen Lawine, also, auf diesem Streckenteil von etwa 300 Meter braucht es erhöhte Aufmerksamkeit, bei unsicheren Verhältissen ist es besser wieder umzukehren. Der Schnee wurde jetzt immer tiefer und tiefer und ich sackte teilweise 40 bis 50 cm in dern Schnee ein. An einem idylischen Plätzchen bei einer Brücke und einem Bach machte ich eine kleine Rast und entschloss mich die Schneeschuhe anzuziehen. Über die Alp Kleinbetten geht es nun steil, mit einer Steigung von 20-35 %, hinauf zur Bergstation Kronberg. Bei dieser Tour bin ich keinem anderen Wanderer begegnet, wer im Winter an einem Sonntag eine einsame Tour sucht, ist mit dieser Tour wahrscheinlich gut beraten, ich gebe jedoch keine Garantien ab, es kann durchaus sein, dass die Einsamkeit bei schönerem Wetter nicht immer so eindeutig ist.
Es war eine nicht alltägliche schöne Wander- und Schneeschuhtour die eigentlich bei diesen Schneeverwehungen recht anspruchsvoll ist. Nach einer kleinen Erholung im Bergrestaurant bin ich gemütlich mit der Luftseilbahn zum Ausgangspunkt zurückgefahren.
Viele Grüsse
erico
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