Zischgeles (3005m) und Oberstkogel (2767m)


Publiziert von Tef , 24. Oktober 2016 um 20:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:25 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntalautobahn Ausfahrt Kematen, dann in's Sellraintal, in Sellrain dann links nach Praxmar
Kartennummer:Kompass 290

Der Zischgeles gehört zu den Klassikern unter den Leichten Dreitausndern der Ostalpen, die Überschreitung ist nirgends ausgesetzt noch muß man kraxeln können (T2+).
Trotzdem ist im Sommer verglichen mit anderen 3000ern nicht allzuviel los (im Winter herrscht hier hingegen oft Pistenatmosphäre), denn es gibt keine Einkehrmöglichkeit bei doch einigen Höhenmetern.
Man kann die Tour noch aufpeppen indem man im Aufstieg den Oberstkogel überschreitet.
Wir haben mal wieder erst danach in hikr geschaut, sonst hätten wir gewußt, daß uns T5,II erwartet. So aber kannten wir nur das Dampfgeplauder von Siegfrid Garnweidner aus dem Rother Buch Tiroler Wanderberge (mittlerweile vergriffen) wo die Überschreitung so wie ein zusätzlicher Spaziergang klingt. Es ist schon fahrlässig, dies bei einer Wanderung zu tun, die höchstens T3- ist. Ich bezweifle, daß er diese Option selbst gegangen ist.
Auf alle Fälle ist es ein anspruchsvolles Zusatzschmankerl im teilweise recht ausgesetztem Gelände.
Wie rum man die Runde macht ist Geschmacksache, zwei Punkte sprechen aber für unsere Wahl im Uhrzeigersinn: 1. bessere Lichtverhältnisse und 2. bei Überschreitung Oberstkogel hat man die feuchten Schlüsselstellen im Aufstieg.
Also nehmen wir den Weg schräg nach links bergwärts. Die Aussicht ist vom ersten Schritt an sehr gut und wird mit zunehmender Höhe immer besser. Es geht in eine Mulde hinein zu einer Alm und dahinter weiter schräg nach links bergan, teilweise an einem lustig plätscherndem Bächlein.
Später quert der Waderweg nach links hinaus auf eine Schulter und weiter entlang der Hänge des Oberstkogel bergan, bis man zu einer Verzweigung kommt.
Will man den Oberstkogel auslassen, wandert man um den Berg herum weiter, ansonsten geht es steil aber leicht den Ostrücken hinauf zum Kreuz, das überaschenderweise deutlich niedriger ist als der Gipfel. Von hier erkennen wir nun auch, daß der Weiterweg kein Spaziergang wird.
Zunächst geht es auf dem Grat weiter, bis sich in einer kleinen Senke ein Felsblock in den Weg stellt. Nach einigem Probieren steigen wir nach rechts hinab zum Felsfuß und dahinter im schattigen, feuchten und bemoosten Schrofengelände (I) wieder hinauf zum Grat. Auf diesem geht es nun teilweise sehr luftig und schmal (eine Stelle II-) hinauf zum Gipfel. Man bleibt meist direkt am Grat oder etwas links davon. Schön ist der Blick von hier auf den Zischgeles.
Nach einer kleinen Pause geht es nun an den Abstieg über den Westgrat. Auch hier bleibt man zunächst am Grat, der etwas breiter und weniger ausgesetzt ist (immer wieder mal I). Über mehrere Stufen kraxelt man hinab, unten kann man dann auch in die steile Wiesenflanke nach links abstiegen und dann rüberqueren zum Wanderweg.
Auf breitem, behäbigen Rücken wandert man gemütlich Richtung Gipfel, zuletzt hilft eine Kette über eine kleine Platte, dann steht man auch schon am Gipfel mit grandiosem Rundumblick.
Runter geht es nun über den etwas blockigem Nordgrat, ehe es nach Osten die Geröllflanke hinab geht. Folgt noch gemütliches Hinabwandern über mehrere Geländestufen.
Direkt in Praxmar läßt es sich noch schön im Gasthof sitzen, ein schöner Absclhuß einer schönen Wanderung

Tourengänger: Tef


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Kommentare (3)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2016 um 07:52
"So aber kannten wir nur das Dampfgeplauder von Siegfrid Garnweidner "

:-)

Bei Garnweidner gilt leider Quantität statt Qualität und man hat mitunter das Gefühl, das er die vorgestellten Touren irgendwann mal vor 15 Jahren oder eben überhaupt nicht gegangen ist. Haben seine Wanderguides für die Voralpen noch einen gewissen Wert, so kann man seine Berichte bei Berge > 2500m komplett vergessen.
Das Wort "Dampfgeplauder" trifft es wirklich ziemlich genau :-)

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Oktober 2016 um 18:44
>Bei Garnweidner gilt leider Quantität statt Qualität und man hat mitunter das Gefühl, das er die vorgestellten Touren irgendwann mal vor 15 Jahren oder eben überhaupt nicht gegangen ist. Haben seine Wanderguides für die Voralpen noch einen gewissen Wert, so kann man seine Berichte bei Berge > 2500m komplett vergessen.
>Das Wort "Dampfgeplauder" trifft es wirklich ziemlich genau :-)

Oh, da muss ich aber entschieden widersprechen. Siegfried Garnweidner ist nicht umsonst einer der populärsten Bergautoren und das schon seit Jahrzehnten. Seine Beschreibungen haben Pep und sind meiner Meinung nach in der Regel gut nachvollziehbar.
Dass aber manchmal ein Fehler passiert ist klar - der Murks am Oberstkogel ist z.B. ganz offensichtlich, da gebe ich dem Tef natürlich Recht.

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Oktober 2016 um 17:42
Du hast natürlich recht, wir haben auch einige Bücher von ihm und generell sind wir auch zufrieden. Ich mag es nur nicht wenn jemand über was schreibt wo er selbst anscheinend nie war, ist beim sigfried sonst noch nie augefallen.
Der Meister der Beschreibungen wo er selbst noch nie war ist Walter Klier, Verfasser von etlichen AV Führern


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