Auf den Spuren des Gornergletschers


Publiziert von Hibiskus , 11. Oktober 2016 um 16:34.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:9.1 km / Furi 1867 - Hängebrücke - Pkt. 1945 - Pkt. 2007 - Gletschertor 2100 - Pkt. 2123 - Pkt. 2297 - Riffelalp 2222 - Pkt. 2114 - Pkt. 1906 - in den Bächen - Furi 1867
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gondelbahn Zermatt - Furi retour

 Von Bekannten kriegen wir das Angebot, einige Tage in ihrer Ferienwohnung in Zermatt zu verbringen. Danke, jaaa gerne! Unser Motto: gemütlich und geniessen. Da wir oft im Wallis sind, kennen wir Zermatt recht gut und haben schon einiges erwandert. Unser heutiges Ziel führt zum zerklüfteten Gelände des unteren Gornergletschers. Er hat sich in den letzten 150 Jahren um über 3'000 m zurückgezogen.
 
Gletscher haben hier während Jahrtausenden die Landschaft geformt. Der Gornergletscher hatte seine grösste Ausdehnung zwischen 1859-1865, 1667 und 1385. Dazwischen zog er sich jeweils um rund 1000 Meter zurück. Im Jahr 1000 und in den Jahrhunderten um Christi Geburt gab es kaum eine Gletschermasse, die als Gornergletscher bezeichnet werden konnte – schlicht, es gab ihn nicht. Die Informationstafeln entlang des ausgeschilderten Themenweges erklären die Phänomene rund um die Gletscher-Existenzen.
 
Ab Furi führt unser Weg anfänglich über Wiesen, dann durch lichten Lärchen-  und Arvenwald. Nach dem Gebiet „Im Boden“ begutachte ich die Hängebrücke. Sie ist 100 m lang und führt in 90 m Höhe über die Gornera. Ursula kann sich mit diesen wackligen Dingern nicht anfreunden und wartet während dessen auf mich. Weiter geht's zum Zusammenfluss des Furggbaches und der Gornera, dann links der Gornera Tal einwärts. Hier ist Pioniergebiet des Gornergletschers. Schutt, Geröll und Steine wechseln ab mit blank polierten Felsen. Aber Bäume wie Lärche und andere haben wieder Fuss gefasst.
 
Im Tal hinten bei Pkt. 2049 steht ein Wegweiser mit der Aufschrift "Gletschertor". Wir können uns zwar nicht vorstellen, dass wir dort hinten in der engen Schlucht so ohne weiteres zum Gletscher vorstossen können. Aber immerhin, es steht auf dem Wegweiser. Machen wir diesen Abstecher, vergeben tun wir uns nichts, umkehren können wir ja immer noch. Und es entpuppt sich dann wirklich als kleiner "Reinfall". Der Pkt. 2100 nennt sich Gletschertor, aber von Gletscher ist im Jahre 2016 weit und breit nichts zu sehen und der Wanderweg endet hier! Also rechts umkehrt und zurück zu Pkt. 2049.
 
Nun wenden wir uns Hang aufwärts. Für uns kaum vorstellbar, dass dies alles vor noch nicht allzu langer Zeit unter Eis begraben war. Könnten Menschen von damals durch ein Zeitfenster nach 2016 gucken, käme ihnen die heutige Zeit vermutlich ebenso komisch vor.
 
Bei Pkt. 2297 haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreicht und schalten die Mittagspause ein. Bei diesem Topwetter geniessen wir natürlich auch den Blick in die umliegende Bergwelt. Danach wählen wir den Höhenweg zur Riffelalp, wo wir uns in einem angeschriebenen Haus auf der Sonnenterrasse einen Kaffee gönnen.

Nach dieser Pause hätten wir die Möglichkeit, ab Riffelalp mit der Zahnradbahn runter zu zahnen. Das wäre aber bei diesem Wetter schade, also Wanderweg nach Furi unter die Schuhe nehmen und gemütlich absteigen.
 
Fazit
-
Der erste unserer drei Zermatt-Wandertage hat uns gefallen. Vorsatz erfüllt: kein Stress, viel Sonne, Genuss pur!
- Diese Wanderung führt die Gletscherbewegungen früherer Zeiten deutlich vor Augen.
- Die Wege sind gut beschildert, unterhalten und nicht zu verfehlen (sofern man unserer Schrift mächtig ist).

Tourengänger: Hibiskus


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