Knittelkarspitze (2378 m)
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Die Knittelkarspitze in den Lechtaler Bergen - wieder ein stiller Gipfel, den man sich über kleinsplittrige, etwas ausgesetzte Flanken verdienen muß.
Ein Beispiel dafür, welch seltsame Kapriolen zuweil die Schwierigkeitsbewertungen schlagen: ausgeschildert als schwarze Bergfahrt - also angeblich schwieriger als die Mieminger Hochwand, die "nur" rot beschildert ist. Und doch ist die Hochwand (vgl. eigener Beitrag) unvergleichlich anspruchsvoller - im wahrsten Sinne dieses Wortes!
Die Knittelkarspitze bestieg ich im Sommer 2007 mit meinem Bergkameraden Walter - der alljährlich einmalige Einfall von Saharaluft hatte uns am Vortag an der Tschenglser Hochwand am Ortler einen Traumtag beschert, und heute hier in den Lechtalern sollte es genauso schön werden. Nur waren wir völlig allein .... nicht viele steigen auf diesen Gipfel, der etwas unbequem zu erreichen ist und im Schatten höherer Ziele mit besser klingenden Namen steht.
Unterhalb von Kelmen haben wir wie so oft auf unseren Fahrten im Auto übernachtet. Um 4 Uhr geht es los, beim ersten Morgengrauen passieren wir die wenigen Häuser von Kelmen. Ab hier ist der Weg bestens beschildert: 3,5 Stunden sind es bis zum Gipfel. Steil geht es während der nächsten 1,5 Std. hinauf zum Kelmener Jöchl (1852m), wo wir von den ersten Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne begrüßt werden - und dem friedlichen Geläute grasender Kühe. Wie friedvoll sind solche Erlebnisse am frühen Morgen, Balsam für eine etwaig berufsgestreßte Seele!
Weiter führt der Weg durch blühende Alpenrosensträucher; es geht hinüber in Richtung Steinkar, das uns den weiteren Aufstieg vermitteln wird. Man bewegt sich die ganze Zeit unter den nordseitigen Wänden des Wetterkreuzes, eines der Knittelkarspitze vorgelagerten Kopfes. Zwischendurch zweigt mal der Weg zur Steinkarspitze ab, wir lassen ihn rechts liegen und erreichen - nun zusehends steiler - den von rechts einmündenden Reuttener Höhenweg. Nun geht es auf leidlich gutem Pfad durch die nordöstliche Flanke der Knittelkarspitze aufwärts; gelegentlich nehmen wir die Hände ein bißchen zuhilfe. Das Gelände weist bei immer vorauszusetzender Trittsicherheit keinerlei Schwierigkeiten auf, nur darf man wie so oft nicht hinunterfallen. "Sonst tut man sich mindestens ordentlich weh", ist meine stehende Redensart in solchen Situationen.
Mit vielen Foto-, Film- und Genußpausen haben wir gegen 7:30 den östlichen Vorgipfel der Knittelkarspitze erreicht. Von hier kann man den nicht mehr allzu langen Weiterweg gut einschätzen: eine harmlose Gratwanderung, bei der nur am Anfang, gleich hinter dem Vorgipfel, eine etwas ausgesetzte, leicht ansteigende Felsplatte zu überwinden ist. Der Rest ist dann harmloses Gehgelände, inzwischen oberhalb des Knittelkares, der schöne Bergsteig leitet in knapp 20 Minuten zum kreuzgeschmückten Hauptgipfel der Knittelkarspitze (2378m).
Welch großartige Sicht beschert uns dieser Berg! Das Wetterstein im Osten, der Hauptkamm der Lechtaler Berge unmittelbar gegenüber, die Allgäuer Berge im Westen - und etwas schemenhaft im Dunst Teile der Zentralalpen.
Für den Abstieg wählen wir eine Wegvariante: wir folgen den Südwesthängen des Wetterkreuzes auf teilweise schwacher Spur. Hier heißt es noch einmal aufpassen: der Weg weist zwar keinerlei technische Schwierigkeiten auf, aber das zu querende Terrain ist steil und mit feinem, rolligen Schutt bedeckt. Aber wir meistern auch diese kleine Herausforderung, erreichen wieder das Kelmener Jöchl und schließlich am frühen Nachmittag die einzige Wirtschaft Kelmens, wo uns in der herrlichen Wärme dieses Hochsommertages eine Halbe bestens schmeckt.
Fazit: Geheimtip für Genießer, die nicht nur hohen Zielen nacheifern, sondern auch in der Einsamkeit eine gehörige Portion Lebens- und Bergglück finden!
Ein Beispiel dafür, welch seltsame Kapriolen zuweil die Schwierigkeitsbewertungen schlagen: ausgeschildert als schwarze Bergfahrt - also angeblich schwieriger als die Mieminger Hochwand, die "nur" rot beschildert ist. Und doch ist die Hochwand (vgl. eigener Beitrag) unvergleichlich anspruchsvoller - im wahrsten Sinne dieses Wortes!
Die Knittelkarspitze bestieg ich im Sommer 2007 mit meinem Bergkameraden Walter - der alljährlich einmalige Einfall von Saharaluft hatte uns am Vortag an der Tschenglser Hochwand am Ortler einen Traumtag beschert, und heute hier in den Lechtalern sollte es genauso schön werden. Nur waren wir völlig allein .... nicht viele steigen auf diesen Gipfel, der etwas unbequem zu erreichen ist und im Schatten höherer Ziele mit besser klingenden Namen steht.
Unterhalb von Kelmen haben wir wie so oft auf unseren Fahrten im Auto übernachtet. Um 4 Uhr geht es los, beim ersten Morgengrauen passieren wir die wenigen Häuser von Kelmen. Ab hier ist der Weg bestens beschildert: 3,5 Stunden sind es bis zum Gipfel. Steil geht es während der nächsten 1,5 Std. hinauf zum Kelmener Jöchl (1852m), wo wir von den ersten Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne begrüßt werden - und dem friedlichen Geläute grasender Kühe. Wie friedvoll sind solche Erlebnisse am frühen Morgen, Balsam für eine etwaig berufsgestreßte Seele!
Weiter führt der Weg durch blühende Alpenrosensträucher; es geht hinüber in Richtung Steinkar, das uns den weiteren Aufstieg vermitteln wird. Man bewegt sich die ganze Zeit unter den nordseitigen Wänden des Wetterkreuzes, eines der Knittelkarspitze vorgelagerten Kopfes. Zwischendurch zweigt mal der Weg zur Steinkarspitze ab, wir lassen ihn rechts liegen und erreichen - nun zusehends steiler - den von rechts einmündenden Reuttener Höhenweg. Nun geht es auf leidlich gutem Pfad durch die nordöstliche Flanke der Knittelkarspitze aufwärts; gelegentlich nehmen wir die Hände ein bißchen zuhilfe. Das Gelände weist bei immer vorauszusetzender Trittsicherheit keinerlei Schwierigkeiten auf, nur darf man wie so oft nicht hinunterfallen. "Sonst tut man sich mindestens ordentlich weh", ist meine stehende Redensart in solchen Situationen.
Mit vielen Foto-, Film- und Genußpausen haben wir gegen 7:30 den östlichen Vorgipfel der Knittelkarspitze erreicht. Von hier kann man den nicht mehr allzu langen Weiterweg gut einschätzen: eine harmlose Gratwanderung, bei der nur am Anfang, gleich hinter dem Vorgipfel, eine etwas ausgesetzte, leicht ansteigende Felsplatte zu überwinden ist. Der Rest ist dann harmloses Gehgelände, inzwischen oberhalb des Knittelkares, der schöne Bergsteig leitet in knapp 20 Minuten zum kreuzgeschmückten Hauptgipfel der Knittelkarspitze (2378m).
Welch großartige Sicht beschert uns dieser Berg! Das Wetterstein im Osten, der Hauptkamm der Lechtaler Berge unmittelbar gegenüber, die Allgäuer Berge im Westen - und etwas schemenhaft im Dunst Teile der Zentralalpen.
Für den Abstieg wählen wir eine Wegvariante: wir folgen den Südwesthängen des Wetterkreuzes auf teilweise schwacher Spur. Hier heißt es noch einmal aufpassen: der Weg weist zwar keinerlei technische Schwierigkeiten auf, aber das zu querende Terrain ist steil und mit feinem, rolligen Schutt bedeckt. Aber wir meistern auch diese kleine Herausforderung, erreichen wieder das Kelmener Jöchl und schließlich am frühen Nachmittag die einzige Wirtschaft Kelmens, wo uns in der herrlichen Wärme dieses Hochsommertages eine Halbe bestens schmeckt.
Fazit: Geheimtip für Genießer, die nicht nur hohen Zielen nacheifern, sondern auch in der Einsamkeit eine gehörige Portion Lebens- und Bergglück finden!
Tourengänger:
gero

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