Mont Pelvoux (3943 m) - Couloir Coolidge


Publiziert von Stirml , 11. September 2016 um 19:42.

Region: Welt » Frankreich » Hautes Alpes - Dauphiné
Tour Datum:30 August 2013
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 2 Tage 15:00
Aufstieg: 2500 m
Abstieg: 2500 m
Unterkunftmöglichkeiten:Ailefroide
Kartennummer:IGN Carte de Radonnées Ecrins

Die Zahl 3 gehört auch in den Bergen zu den magischen Zahlen: die Drei Zinnen, das Grindelwalder Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau, die 3 Pfeiler des Piz Palü, … . In der Dauphiné gibt es auch ein Terzett, die Fast-Viertausender Ailefroide, Pic Sans Nom und Mont Pelvoux, die in einer Reihe stehend mit ihren 1000 Meter hohen Nordwänden zum Glacier Noir abbrechen.

Der Normalweg auf den Mont Pelvoux folgt dem Couloir Coolidge, benannt nach W.A.B. Coolidge, der im 19. Jahrhundert zusammen mit den Führern Gaspard und auch zuweilen mit seiner Tante Meta Brevoort, einer namhaften Alpinistin, eine Vielzahl von Dauphiné-Bergen erstbestiegen hat. Nach W.A.B. Coolidge ist zudem der Dauphiné-Gipfel Pic Coolidge (3774 m) benannt, nach der Tante wurde der höchste Punkt des Dauphiné-Gipfel Grande Ruine (Pointe Brevoort, 3765 m) benannt.

1. Tag:
Ausgangspunkt für die Besteigung ist das Refuge du Pelvoux (2700 m). Der Anstieg zum Refuge ist schnell erzählt: von Ailefroide (1507 m), dem Kletter-Hotspot in einem engen grünen Talkessel mit unzähligen Ein- und Mehrseillängen-Routen in wunderbarem Granit, anfangs durch schönen Nadelwald ins Sélé-Tal und später in vielen, steinigen Kehren hoch zum Refuge du Pelvoux.

2. Tag:
Der Aufstieg beginnt direkt hinter der Hütte mit einem kleinen, leichten Felswandl, das in einen Geröllrücken übergeht. Diesem folgt man bis nahezu seinem Ende. Hier verlässt man den Geröllrücken nach links, um über Geröllhänge (früh in der Saison: Schneehänge) leicht ansteigend ein Schneefeld zu erreichen. Dieses wird bis an sein oberes Ende verfolgt, um anschließend über glatten Fels einen Felskessel zu erreichen, der nach links verlassen wird. Der anschließende erdige bzw. teilweise felsige Rücken wird bis zum Glacier de Sialouze verfolgt. Hier werden in der Regel die Steigeisen angelegt. In einem weitem Bogen wird der Glacier de Sialouze begangen, der rechts in ein immer weiter aufsteilendes Schneefeld führt, bis schließlich das schmale und ca. 40 Grad steile Firncouloir erreicht wird.

Wie bei den meisten Couloirs werden auch hier die objektiven Gefahren hervorgehoben. Bei uns war allerdings weder Stein- noch Eisschlag gegeben. In Eckensteintechnik haben wir es in einer knappen Stunde durchstiegen. Nach dem Couloir führen unschwierige Gletscherhänge zum Hauptgipfel Pointe Puiseux (3943 m).

Typisch für die Südalpen hatten sich bereits Quellwolken gebildet, so dass die Gipfelsicht leider nicht umfassend war.

Den Abstieg haben wir auf der gleichen Route vorgenommen. Insbesondere bei den französischen Bergsteigern ist dagegen die Traversierung des Mont Pelvoux beliebt. Hierzu steigt man – gewürzt mit Abseilstellen – über den sehr spaltigen und steilen Glacier des Violettes direkt nach Ailefroide ab.

Resumee:
Klassische Hochtour auf einen Hauptgipfel der Dauphiné, der für Dauphiné-Verhältnisse gar nicht so selten bestiegen wird. Das Couloir Coolidge wies – trotz der Begehung Ende August – gute Bedingungen (harter Firn) auf.  

Tourengänger: Stirml


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