Rugghubelhütte bis Bannalp - mit Wissig- und Engelberger Rotstock
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Nachdem ich vor beinahe 38 Jahren (am 17. September 1978) mit Studienkollegen und der bekannten Einsiedlerin Susanne Kälin auf dem Wissigstock, und vor knapp 30 Jahren (am 14. September 1986) mit Freunden auf dem Engelberger Rotstock (beide Touren via Rugghubelhütte) war, darf ich heute für den SAC Einsiedeln die Tour auf beide Gipfel leiten - Erinnerungen kommen hoch ;-)
Unter offenem Himmel, leichtem Blau, doch auch mit Restwolken an den Gipfeln, starten wir bei der Rugghubelhütte zu unserer Gipfel- und Übergänge-Tour. Erst flacher noch wandern wir - bereits die Sonne im Gesicht - über Alpweiden und an zahlreichen Blumen vorbei bei heute sehr angenehmen Wanderbedingungen Richtung Hinter Rugg.
Bald einmal mischen sich felsigere Abschnitte ins Wiesland; spätestens nach dem - nun wbw markierten - Abzweig zu unserer vorgesehenen Aufstiegsroute wird das Gelände deutlich alpin: wir steigen nun ruppiger und steiler in der Karstlandschaft auf. Erstaunlicherweise halten sich hier - wie später, bis zu den beiden Gipfeln hoch - viele der Alpenblumen, im besten Zustand sogar J
Viele Markierungen helfen im teilweise unübersichtlichen Fels und -schutt, welchen der Gletscher hinterlassen hat, die Wegspur einzuhalten, welche stets etwas steiler aufwärts führt. Bereits im Abstieg, kommt uns hier Angela (mit welcher ich mich gestern interessant austauschen konnte) entgegen - sie ist auf meine Empfehlung hin noch vor uns zum Engelberger Rotstock aufgebrochen; bei dieser Gelegenheit kann ich ihr Martin Walkers sehr empfehlenswertes, aktuelles, Buch „Provokateure“ mit auf den Weg geben …
Nach kurzer Zeit erreichen wir auf leicht schuttigem Untergrund die Engelberger Lücke; hier eröffnet sich ein feiner Blick auf den Schlossfirn sowie Brunni-, Blacken- und Uri Rotstock.
Leicht zügig ist’s hier; wir machen nur eine kurze Trinkpause, und ziehen sogleich weiter - die Wolken haben sich nicht aufgelöst, so dass wir beim Weiteranstieg unter P. 2791 hindurch zur nächsten Lücke, wo sich ein beachtlicher Tiefblick zum Gletscher offenbart - kaum ins Schwitzen kommen. Steiler geht’s schliesslich auf der Wegspur im „komfortablen“ Geröll weiter, und steiler aufwärts; der abschliessende Gipfelanstieg flacht deutlich ab, sodass wir einfach das grosse Gipfelplateau des Wissigstockes erreichen.
Eine Znünipause sowie ein erstes Gipfelfoto gilt es hier - trotz wenig sommerlichem Wetter - zu machen; trotz einiger Wolken erfreuen wir uns an den Tief- und Ausblicken auf unserem, heute, höchsten Punkt - den Blick wenden wir insbesondere dem Uri und Engelberger Rotstock zu, dieser erscheint meistens von der Sonne angestrahlt … wir hoffen, es werde, bis zu unserer Ankunft, so bleiben ;-)
Auf derselben Route kehren wir zurück zur Engelberger Lücke; tatsächlich finden wir uns hier an der Sonne wieder, so dass der Aufstieg (endlich) wieder etwas aufwärmt. Dieser ist doch deutlich steiler als auf unseren ersten Gipfel - und beträchtlich rutschiger, doch meist deutliche Wegspuren und Markierungen leiten unschwierig hoch.
Im rötlichen Gesteinsschutt treten nach wenigen Metern (bis zum Gipfel hoch) die sich im schönsten Blühstadium befindlichen Mont-Cenis-Glockenblumen auf - ich freue mich stets riesig, wenn ich diese so speziellen Glockenblumen zu Gesicht bekomme; und gedenke jedes Mal CarpeDiem, RIP.
Wie vorausgesehen, sind wir nicht die einzigen, die den Engelberger Rotstock bevölkern; wir lassen uns doch etwas länger (noch ohne Mittagspause - dafür ist es noch zu früh) auf dem Platz bietenden Plateau nieder, und geniessen den Rückblick zum eben erreichten Wissigstock, den etwas veränderten Blickwinkel zum Schlossfirn, sowie nochmals den Tiefblick ins Grosstal und zum Urnersee.
Wie ich mich mit der Aufstellung zum Gruppenbild beschäftige, gesellt sich doch tatsächlich ein weiterer Hikr hinzu: kopfsalat ist der Hitze in Basel entronnen, und derart kommt’s zum erfreulichen Mini Hikr-Treff J
Mehr oder weniger leichtfüssig nehmen wir den Abstieg zur Engelberger Lücke unter die Füsse; unserem morgendlichen Aufstiegsweg folgen wir bis zur mit einer Wegweisertafel ausgeschilderten Verzweigung. Steinmänner und wbw Markierungen leiten uns im Fels hoch (unter der inoffiziellen Abkürzung unterhalb des Rotstockes und dem eigentlichen Rot Grätli, wo wir in einer Scharte ein Fixseil erkennen) zu den sanften Kuppen noch vor dem Übergang. Hier findet endlich unsere Mittagspause statt - bei tendenziell eher über den Gipfeln sich verdichtenden Wolken.
Nach wenigen einfachen Metern Abstieg stehen wir auf der Lücke Rot Grätli; nach einer nur kurzen Schneefeldpassage geht’s auf einem leicht schuttigen Weglein weiter hinunter - doch bald einmal wird das, vom hier ehemals „wirkenden“ Schöntalfirn freigegebene Gelände anspruchsvoller, ruppiger, und gestufter: teils sind Taue zur Überwindung einiger Felsstufen, über welche jedoch meist unproblematisch abzusteigen ist, eingerichtet. Nach der Traverse eines grösseren Schneefeldes flacht der Kessel ab, und wir gelangen in einfacheres Terrain.
In oft flacheren Abschnitten, mit einigem Auf und Ab, streben wir schliesslich dem für heute letzten Anstieg zu: über eine kleine, problemlos zu überwindende, Felskante, führt der BWW hinauf zum Bannalp Pass | Schoneggeli; eine letzte kurze Pause schalten wir hier ein.
Danach gilt es, den letzten Abstieg - den Bannalpsee bereits im Blick - unter die Füsse zu nehmen: erst auf dem von den Rindviechern umgepflügtem Weg, danach etwas steiler Richtung Gruen Boden hinab, streben wir anschliessend, nun wieder auf typischem Alpgelände via Büelenboden Räckholteren zu.
Ein angenehmes abschliessendes Auslaufen, nach einer vielseitigen, unterschiedliche Landschaften präsentierenden, Tour, bringt uns mühelos zur Bergstation Chrüzhütte zurück - wenige min nach der im Fahrplan vorgesehenen Abfahrt um 15.30 Uhr; doch der Andrang ist derart gross, dass wir mit der übernächsten Bahn zu Tale befördert werden, und bei der dortigen Haltestelle sogleich ins Postauto steigen können, welches uns nach Wolfenschiessen zur Bahn (selbstverständlich übermässig besetzt) fährt …
unterwegs mit Esther, Ruth, Susanne und Urs
ñ 1 h 20 min bis Engelberger Lücke
ñ ½ h bis Wissigstock
òñ 40 min bis Engelberger Rotstock
ò 40 min bis Rot Grätli
ò 1 ⅛ h bis Bannalp Pass | Schoneggeli
ò 50 min bis Bergstation LFCH

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