Inner Rothorn


Publiziert von LorenzZH , 10. August 2016 um 21:32.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 2 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1949 m
Abstieg: 1972 m
Strecke:Saas Balen Edelweiss 1506 m - Rittmal 1820 m - Grüebe 2300 m - Pkt.2452 m - Ze Dri Seewjine 2720 m - Inner Rothorn 3455 m - Ze Dri Seewjine 2720 m - Pkt.2452 m - Grüebe 2300 m - Rittmal 1820 m - Saas Balen Dorf 1483 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto
Unterkunftmöglichkeiten:1. Saas Balen, 2. SAC Clubhütte Grubenalp (nahe bei "Grüebe", siehe Wegpunkte)
Kartennummer:1309 (1:25'000), 5028 T (1:50'000)

Ich startete bei der Postautohaltestelle Saas Balen Edelweiss; etwas besser wäre es von Saas Balen Dorf aus (weil da von Anfang an mittels Wegweiser klar ist wo es durchgeht). Auf Bergwegen ging es über Rittmal 1820 m, Grüebe 2300 m, dann bis zur Abzweigung Pkt. 2452 m. Dort geht man auf einem etwas weniger deutlichen Weg nach oben. Wegweiser zeigen nur in die beiden horizontalen Richtungen, aber nicht nach oben. Weiter oben fand ich dann aber doch (alte) Weiss-rot-weiss-Markierungen. So kommt man zu drei kleinen Seelein, oder mit dem auf der Karte eingetragenen Namen "Ze Dri Seewjine", auf ca. 2720 m. 
Von da aus sieht man, wenn man nach Osten blickt, einen Talkessel, und einer der hintersten Begrenzungspunkte ist das Ziel dieser Tour, das Inner Rothorn. Zuerst einmal hat man es mit dem Betreten eines Blockgletschers (oder etwas was zumindest so aussieht) zu tun. Fast die ganze untere Grenze ist eine zwar nicht hohe, aber steile und, wie es aussieht, rutschträchtige Böschung, die man wohl besser meiden sollte. Ich ging an einer nicht so steilen Stelle hinauf. Es gibt aber am südlichen Ende, d.h. von unten gesehen rechts (siehe drittes Bild) eine viel gefahrlosere Linie, auf dieser muss man keine steile Böschung übersteigen. 
Dann folgt ein Block-Laufen von, zumindest was meine Touren angeht, rekordmässiger Länge. Von Beginn bis zum Gipfel ist praktisch alles ein Gehen über Blöcke, z.T. sogar sehr grosse, höchstens mal kurz unterbrochen von kleineren Steinen oder etwas sandigem Boden. Besonders beim Rückweg hat man das Gefühl, die Blöcke wollten einfach nicht mehr aufhören. Für die, die das nicht gerne machen oder wenig oder keine Uebung haben, kann das eine Tortur sein. Im Umkehrschluss mag jemand im 7. Himmel sein, wenn Block-Laufen für ihn/sie das höchste aller Wandergefühle bedeutet (:-). 
Da es nirgends ausgesetzte Stellen gibt, würde ich eine Bewertung T5 zu hoch finden, ich habe daher T4+ angesetzt. Ich kann keinen genauen Routenverlauf angeben; im unteren Teil kann man an vielen Orten durchkommen. Im oberen Teil kann man sich an folgendes halten: Im vierten Bild ist es von den 3 Gipfelpunkten des Hintergrundes der mittlere, der der Hauptgipfel ist und auf den man zusteuern kann. Wenn man in der Nähe ist, geht man eher mehr nach rechts, also wie wenn man auf den Sattel zwischen rechtem und mittlerem Gipfel hinauf will, und kann danach östlich des Südgrates des mittleren Gipfels auf diesen hinauf. Dann steht man bald auf dem Gipfel. Oder man steuert auf den rechten Gipfelpunkt zu (muss wohl ca. 3440 - 45 m hoch sein, auf der Karte keine Höhenangabe) und danach hat man den Ueberblick und kann von dort aus den Hauptgipfel besteigen. Ich habe alle 3 Gipfelpunkte besucht, zuerst den Hauptgipfel 3455 m, dann (ost-südostwärts auf einem harmlosen Schneefeld) auf den Nebengipfel Pkt. 3451 m, und dann noch west-südwestwärts auf den schon genannten Punkt 3440 - 45 m.
 
Die Aussicht vom Gipfel war an diesem Tag etwas getrübt durch einen Wolkendeckel von vielleicht nicht einheitlicher Höhe, aber in der näheren Umgebung muss er zwischen etwa 3500 und 3600 m gewesen sein. Darüber sah man nichts, darunter jedoch konnte man noch, besonders in Richtung unteres Rohnetal, etliche Berge sehen, was eine etwas eigenartige Stimmung ergab. Bei schönem Wetter ist die Aussicht aber sicher bemerkenswert. Nur in gewisse Richtungen fühlt man sich, trotz der doch respektablen Höhe für einen "wanderbaren" Berg, irgendwie nicht so hoch, weil man halt von etlichen höheren Bergen (viele 4000er) umgeben ist. Aber bei schönem Wetter ist auch das eine wunderbare Kulisse (ich habe diese auf einer späteren Tour vom Jegihorn 3206 bei schönstem Wetter genossen).
 
Für den Rückweg wählte ich so ziemlich dieselbe Route, mit dem Abschluss in Saas Balen Dorf.

Die Zeitangabe ist immer so eine Sache. Ich habe 4 Std. im Aufstieg und 3 im Abstieg benötigt, sowie 1 Std. Pause, ich bin aber eher ein schneller Gänger. Mit Standard-Wandertempo braucht es sicher mehr Zeit.

Tourengänger: LorenzZH


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Kommentare (1)


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Alpenorni hat gesagt: Super !
Gesendet am 10. August 2016 um 22:12
Allerbesten Dank für diesen Bericht.
Ich schätze diese "vergessenen" einsamen Walliser Gipfel sehr, auch wenn es hier und da oder auch komplett etwas mühsam sein mag ;.)
Das Inner Rothorn habe ich mir nun auch für irgendwann einmal auf die Liste gesetzt.
Ist ja sogar eine Hikr-Erstbesteigung. Gratuliere !

Ich fahre alsbald ins Turtmanntal, da gibt es auch noch ein paar recht abgelegene Gipfelziele :-)

Grüße aus dem Norden
Martin


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