Einsamkeit im Trubel: Inner Rothorn


Publiziert von ZoSi , 18. Dezember 2020 um 17:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 8 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 

Ein 3000er, dessen Zustieg dank Seilbahnunterstützung auf einen herrlichen Panoramaweg gekürzt wird und dennoch kaum Begehungen aufweist. So in etwa stellt sich mein ideales Wunschziel dar. Wenn dann auch noch etwas Kraxelei in gutem Fels dazukommt ist die Tour perfekt.

Zumindest was die ersten beiden Punkte betrifft, stach mir das Inner Rothorn ins Auge. Bezüglich der Route, war ich mir noch nicht so sicher ob ich die Tour in guter Erinnerung behalten würde. Der lange Blockgletscher sieht doch bereits auf der Karte abweisend aus und vermochte mich nicht so richtig zu motivieren. Mit den super Erinnerungen an den wunderbaren Fels der Überschreitung des Jegigrates keimte jedoch Hoffnung auf, auch an diesem Berg etwas stabilen Fels zu finden.

So startete ich also mit der Idee, den Blockgletscher über den WSW Grat (P.2933 – P.3206 – P.3416) zu umgehen bei bestem Panorama Wetter ab der Station Kreuzboden. Schon bald ist der Abzweiger zu den «Ze Dri Seewjine» erreicht und kurz darauf auch die (leider ausgetrockneten) Seewjine selbst. Angespannt betrachtete ich den Grat-Aufschwung nach P. 3206: die Hände würden gebraucht werden aber es sah machbar aus! Also nix wie los, den Blockgletscher auf seinem unteren Ende queren und auf den WSW Rücken. Der breite, grasige Rücken unterbrochen von einigen Felsschrofen lässt sich leicht begehen. Zum Aufwärmen können bereits einige Kraxelstellen an den Aufschwüngen eingebaut werden. Über steileres Blockgelände gelangt man schliesslich zum P.3206. Nun wurde also spannend.
Den ersten steilen Aufschwung erkletterte ich etwas links der Gratschneide in nicht über allen Zweifeln erhabenen Felsen (II). Nach dieser mässig inspirierenden Passage erreicht man einen flacheren Gratabschnitt mit derselben tollen Gneisqualität wie am gegenüberliegenden Jegigrat. Die Gratscheide kann schön, etwas ausgesetzt überklettert werden (II, besser als eine Umgehung). Und dann ist der schmalere Gratabschnitt auch schon wieder vorbei und über leichtes und gut zu begehendes Blockgelände stieg ich zum Gipfel auf.
Ausgiebig genoss ich den wunderschönen Aus- und Weitblick. Über den kaum noch vorhandenen Restgletscher stieg ich noch zum P. 3451 des Jegigrats.
Für den Abstieg wählte ich das Schuttcouloir in Richtung Tälligletscher. Dieses beginnt im flachen Westrücken von P. 3451 kurz bevor sich der Grat wieder verschmälert und ist (im Abstieg!) dank feinem Geröll leicht zu begehen. Allerdings herrscht dabei ein erhöhtes Risiko für eine Staublunge! Über Geröll geht es dann zum Weg, welcher in Richtung Fletschhorn führt. In dessen Gegenrichtung zur Weissmieshütte und nach einer erquickenden Pause inklusive Kuchen und Süssgetränk nach Kreuzboden zurück in das emsige Treiben rund um das schmucke, mit einem Wasserfall verzierte Seelein.

Als Fazit: eine nette, im Mittelteil sehr einsame Rundtour auf diesen Gipfel, das beste daran bleibt allerdings das Panorama.

Tourengänger: ZoSi


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