Kantonshöhepunkt TI : Adula ( 3402m )
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Wow, was für eine Tour ! Mit dem Adula ( 3402m ) stand seit langer Zeit mal wieder ein Kantonshöhepunkt an. Mit meinem Projekt " CH / 26 " verfolge ich ja langfristig das Ziel alle Kantonshöchsten der Schweiz zu besteigen. Der letzte war der Sommet des Diablerets ( 3210m ), und das ist nun auch schon wieder drei lange Jahre her. Höchste Zeit also die Serie fortzusetzen, und dazu zog es mich an diesem Wochenende nun ins Tessin !
29.07.2016
Am frühen Morgen fuhr ich also nach Baselga - Ghirone ( 1240m ) und wollte dort zum Ausgangspunkt der Normalroute, Prati di Compietto ( 1694m ), hinauffahren. Allerdings ist die Zufahrtsstrasse bereits ab der Ortschaft gesperrt, ein Felssturz hat hier deutlich sichtbare Schäden hinterlassen. Da hätte ich mich besser früher informiert... Im Klartext heisst das : Auto im Ort stehen lassen, zusätzliche 6 Kilometer und 450 Höhenmeter... Na ja, wird schon werden, ich habe ja den ganzen Tag Zeit um bis zum Biwakplatz zu kommen, los geht`s !
Ich wandere also die Strasse entlang hinauf bis zum Lago di Luzzone ( 1609m ). Die gewaltige Staumauer beeindruckt, hier führt auch die längste künstliche Kletterroute der Welt hinauf, 165 Meter Länge. Der " Spass " ist für 20 CHF zu haben. Auf der anderen Seite weiter steil die Strasse hinauf, durch einen langen, schmalen Tunnel ( mit dem Auto sicher sehr speziell... ) und am zweiten, deutlich kleineren Stausee, dem Bacino di Carassino ( 1707m ) vorbei. Hier wäre der eigentliche Startort der Tour gewesen, und bis hierher war ich schon etwa anderthalb Stunden unterwegs. Nun folgt der rund 8 Kilometer lange Marsch durch das malerische Val di Carassino.
Der Weg zieht sich, unterwegs weiche ich noch einer Kuhherde mit Jungtieren aus, sicher ist sicher. Mit Kuhherden hatte ich bisher allerdings noch nie Probleme. Kurz vor der Capanna Adula CAS ( 2012m ) biege ich nach Osten ab, und steige zur Capanna Adula UTOE ( 2393m ) hinauf. Rund 160 Meter weiter oben, am Grat nach dem Passo de Laghetto ( 2520m ), finde ich einen perfekten Biwakplatz und stelle mein Zelt auf ( Blöderweise lösche ich hier versehentlich den GPS - Track vom Aufstieg. Ich habe für die Angaben im Bericht dann einfach die Daten vom Abstieg am nächsten Tag genommen. Die Strecke ist ja die gleiche ). Normalerweise würde ich es mir nun gemütlich machen. Es ist aber erst 11 Uhr morgens, und ich überlege ob ich noch zum Gipfel aufsteigen soll. Zunächst brauche ich aber eine Pause, der Aufstieg in der Hitze mit dem schweren Biwakrucksack hat mich ziemlich fertiggemacht.
Etwa zweieinhalb Stunden später, nach einem kurzen Schläfchen, mache ich mich dann nur mit dem Nötigsten zum Gipfel auf. Der Weg durch die folgende Steinwüste ( aus dem Grund besteige ich 3000er eigentlich gar nicht gern - diese elenden Steinwüsten und Blockhaufen... ) ist dank Steinmännchen ganz gut zu finden. Auf etwa 3000m ziehe ich die Steigeisen an, nun geht es über den Vadrecc di Bresciana. In weitem Bogen führt eine gut sichtbare Spur hinauf zum Adulajoch ( 3290m ). Obwohl es sehr heiss ist sinke ich kaum ein, der Schnee ist trittfest und hervorragend zu begehen. Nur die meine Kräfte lassen langsam nach, der lange Aufstieg zum Biwakplatz - immerhin gut 15 Kilometer - und die Hitze machen mir zu schaffen und ich komme gehörig ins Schnaufen. Nach rund 2 Stunden 30 Minuten erreiche ich dann aber doch noch den höchsten Punkt des Adula / Rheinwaldhorn ( 3402m ) - den Kantonshöhepunkt Tessin ! Meinen 18. Kantonshöhepunkt - Hurra ! Meine Freude wird nur getrübt durch die Tatsache das ich auf diesem tollen Aussichtsgipfel absolut keine Aussicht habe... Um 16 Uhr bin ich natürlich völlig alleine hier oben. Ich trage mich also ins Gipfelbuch ein, geniesse noch ein wenig die spezielle Stimmung, und mache mich nach einer halben Stunde etwa wieder an den Abstieg.
Beim Aufstieg noch völlig fertig, verleiht mir der Abstieg auf der gleichen Route dann fast schon Flügel. Am Gletscherrand fülle ich meinen Wasservorrat auf bevor ich weiter zum Biwakplatz absteige. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder zurück. Nun heisst es ausspannen, ausruhen, Abendessen geniessen ! Ein langer, anstrengender, und trotzdem schöner Tag geht dem Ende entgegen !
30.07.2016
Am nächsten Morgen wache ich schon recht früh auf. Einige Berggänger sind auf dem Weg zum Gipfel, für mich heisst es Kaffee kochen, Frühstück und zusammenpacken. Gegen 7.30 Uhr mache ich mich an den Abstieg. Unterwegs habe ich noch einen Plausch mit einem netten Tessiner Pärchen ( so erfahre ich auch von einem Shuttlebus der einen wohl von Ghirone aus zum Prati die Compiette hinauffährt, verdammt... ) , ansonsten sind weniger Berggänger unterwegs als ich erwartet habe. Der Weg durch das Val di Carassino zieht sich wieder ( ideal eigentlich für eine Bike & Hike Tour... ), kommt mir aber kürzer vor als beim Aufstieg. Trotzdem ist es wohl der mit Abstand längste Weg den ich je bei einer Bergtour hatte. Vor allem die Zufahrtsstrasse zum Stausee will kein Ende mehr nehmen. Gegen 11.30 Uhr bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt bei der Kirche in Baselga - Ghirone ( 1240m ).
Fazit :
Lange, anstrengende Tour auf einen weiteren, schönen Kantonshöhepunkt ! Leider ohne Aussicht, aber trotzdem war`s die Mühen auf jeden Fall wert !!!
29.07.2016
Am frühen Morgen fuhr ich also nach Baselga - Ghirone ( 1240m ) und wollte dort zum Ausgangspunkt der Normalroute, Prati di Compietto ( 1694m ), hinauffahren. Allerdings ist die Zufahrtsstrasse bereits ab der Ortschaft gesperrt, ein Felssturz hat hier deutlich sichtbare Schäden hinterlassen. Da hätte ich mich besser früher informiert... Im Klartext heisst das : Auto im Ort stehen lassen, zusätzliche 6 Kilometer und 450 Höhenmeter... Na ja, wird schon werden, ich habe ja den ganzen Tag Zeit um bis zum Biwakplatz zu kommen, los geht`s !
Ich wandere also die Strasse entlang hinauf bis zum Lago di Luzzone ( 1609m ). Die gewaltige Staumauer beeindruckt, hier führt auch die längste künstliche Kletterroute der Welt hinauf, 165 Meter Länge. Der " Spass " ist für 20 CHF zu haben. Auf der anderen Seite weiter steil die Strasse hinauf, durch einen langen, schmalen Tunnel ( mit dem Auto sicher sehr speziell... ) und am zweiten, deutlich kleineren Stausee, dem Bacino di Carassino ( 1707m ) vorbei. Hier wäre der eigentliche Startort der Tour gewesen, und bis hierher war ich schon etwa anderthalb Stunden unterwegs. Nun folgt der rund 8 Kilometer lange Marsch durch das malerische Val di Carassino.
Der Weg zieht sich, unterwegs weiche ich noch einer Kuhherde mit Jungtieren aus, sicher ist sicher. Mit Kuhherden hatte ich bisher allerdings noch nie Probleme. Kurz vor der Capanna Adula CAS ( 2012m ) biege ich nach Osten ab, und steige zur Capanna Adula UTOE ( 2393m ) hinauf. Rund 160 Meter weiter oben, am Grat nach dem Passo de Laghetto ( 2520m ), finde ich einen perfekten Biwakplatz und stelle mein Zelt auf ( Blöderweise lösche ich hier versehentlich den GPS - Track vom Aufstieg. Ich habe für die Angaben im Bericht dann einfach die Daten vom Abstieg am nächsten Tag genommen. Die Strecke ist ja die gleiche ). Normalerweise würde ich es mir nun gemütlich machen. Es ist aber erst 11 Uhr morgens, und ich überlege ob ich noch zum Gipfel aufsteigen soll. Zunächst brauche ich aber eine Pause, der Aufstieg in der Hitze mit dem schweren Biwakrucksack hat mich ziemlich fertiggemacht.
Etwa zweieinhalb Stunden später, nach einem kurzen Schläfchen, mache ich mich dann nur mit dem Nötigsten zum Gipfel auf. Der Weg durch die folgende Steinwüste ( aus dem Grund besteige ich 3000er eigentlich gar nicht gern - diese elenden Steinwüsten und Blockhaufen... ) ist dank Steinmännchen ganz gut zu finden. Auf etwa 3000m ziehe ich die Steigeisen an, nun geht es über den Vadrecc di Bresciana. In weitem Bogen führt eine gut sichtbare Spur hinauf zum Adulajoch ( 3290m ). Obwohl es sehr heiss ist sinke ich kaum ein, der Schnee ist trittfest und hervorragend zu begehen. Nur die meine Kräfte lassen langsam nach, der lange Aufstieg zum Biwakplatz - immerhin gut 15 Kilometer - und die Hitze machen mir zu schaffen und ich komme gehörig ins Schnaufen. Nach rund 2 Stunden 30 Minuten erreiche ich dann aber doch noch den höchsten Punkt des Adula / Rheinwaldhorn ( 3402m ) - den Kantonshöhepunkt Tessin ! Meinen 18. Kantonshöhepunkt - Hurra ! Meine Freude wird nur getrübt durch die Tatsache das ich auf diesem tollen Aussichtsgipfel absolut keine Aussicht habe... Um 16 Uhr bin ich natürlich völlig alleine hier oben. Ich trage mich also ins Gipfelbuch ein, geniesse noch ein wenig die spezielle Stimmung, und mache mich nach einer halben Stunde etwa wieder an den Abstieg.
Beim Aufstieg noch völlig fertig, verleiht mir der Abstieg auf der gleichen Route dann fast schon Flügel. Am Gletscherrand fülle ich meinen Wasservorrat auf bevor ich weiter zum Biwakplatz absteige. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder zurück. Nun heisst es ausspannen, ausruhen, Abendessen geniessen ! Ein langer, anstrengender, und trotzdem schöner Tag geht dem Ende entgegen !
30.07.2016
Am nächsten Morgen wache ich schon recht früh auf. Einige Berggänger sind auf dem Weg zum Gipfel, für mich heisst es Kaffee kochen, Frühstück und zusammenpacken. Gegen 7.30 Uhr mache ich mich an den Abstieg. Unterwegs habe ich noch einen Plausch mit einem netten Tessiner Pärchen ( so erfahre ich auch von einem Shuttlebus der einen wohl von Ghirone aus zum Prati die Compiette hinauffährt, verdammt... ) , ansonsten sind weniger Berggänger unterwegs als ich erwartet habe. Der Weg durch das Val di Carassino zieht sich wieder ( ideal eigentlich für eine Bike & Hike Tour... ), kommt mir aber kürzer vor als beim Aufstieg. Trotzdem ist es wohl der mit Abstand längste Weg den ich je bei einer Bergtour hatte. Vor allem die Zufahrtsstrasse zum Stausee will kein Ende mehr nehmen. Gegen 11.30 Uhr bin ich wieder zurück am Ausgangspunkt bei der Kirche in Baselga - Ghirone ( 1240m ).
Fazit :
Lange, anstrengende Tour auf einen weiteren, schönen Kantonshöhepunkt ! Leider ohne Aussicht, aber trotzdem war`s die Mühen auf jeden Fall wert !!!
Hike partners:
maawaa
Communities: Höchste Punkte der Kantone, Biwak- und Zelttouren
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