Hasentalkopf Ostgrat und Kesselumrahmung
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An einem verregneten Wochenende wie diesem muss man schon mit den kleineren Bergzielen zufrieden sein. Also AV-Führer Ammergauer Alpen von Dieter Seibert (2. Auflagen 1982) aufgeschlagen und mal die Routen-Vergleichstabelle geöffnet, ob da nicht eine repräsentative, schöne Tour in den unteren Schwierigkeitsgraden für eine Solo-Begehung rausspringen könnte. Ein Blick auf die Zeile IV lässt jedem Nordalpenfreund das Wasser im Mund zusammenlaufen: Wilder Kaiser Predigtstuhl Nordkante, Wetterstein Zwölferkante. Und mit welcher Tour in den Ammergauern sollen diese Megaklassiker vergleichbar sein? Es ist der Hasentalkopf Ostgrat, noch nie gehört? Die geologische Karte verspricht den bei Kletterern beliebten Oberrhätkalk, also nix wie hin, sobald der Regen Sonntag Nachmittag aufhört.
Um es vorweg zu nehmen: Für Menschen wie mich, die sich unter "UIAA IV" Felsklettern im üblichen Sinn vorstellen, ist der Ostgrat auf den Hasentalkopf ein kompletter Albtraum, da durchwegs extrem brüchig und schrofig. Oberrhätkalk kennt man sonst anders. Mit Klettern hat das nur im entferntesten Sinne zu tun. Das Gras bietet bei der schwierigen "Überkletterung" der Türme deutlich mehr Halt als der Fels. An das Anbringen von Sicherungen für eine Seilschaft wäre nicht zu denken, viel zu unsolides Gestein.
Vom Parkplatz geht es zunächst flach ins Sägertal hinein. Man biegt dann links Richtung Löstertal ab und wo der Weg die östlichen Ausläufer des Hasentalkopf Ostgrats umgeht, biegt man weglos rechts entlang des Rückens in den Wald ab. Einige Felsen werden südlich umgangen. Wo der Wald sich lichtet, taucht bald der erste von drei Felstürmen am Grat auf. Diesen habe ich zunächst links umgangen, um dann von Süden hochzusteigen. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass das Gestein total zermürbt ist. "Schleichendes" Schrofenklettern ist angesagt. Zweiter und dritter Turm lassen sich gut oststeitig über Grasschrofen ersteigen. Der westseitige extreme Steilschrofen-Abstieg vom dritten Turm ist eine der Schlüsselstellen. Man könnte allerdings auch alle Türme unschwierig umgehen.
Jetzt folgt mehr oder weniger Gehgelände bis zur tiefen von senkrechten Abbrüchen begrenzten Scharte. Diese hatte ich unterschätzt und nur ein kurzes Seil zum Abseilen mitgenommen, was keinesfalls gereicht hätte. Außerdem sind die möglichen Abseilstände mehr als fragwürdig, da es hier extrem brüchig ist und auch die großen Felsköpfe locker sind. Das heißt ich muss mich auf eine riesige Umgehung einlassen, da senkrechte Felswände den direkten Abstieg ins Lösertal versperren. Bis unter den ersten Turm muss man südlich vom Grat absteigen, um dann wieder Richtung Scharte hochzuqueren. Die tiefe Scharte wird nicht betreten, sondern man weicht links über eine Rinne aus, die zum Grat emporführt. Hier hat es vom Wasser ausgewaschenen Fels, was ein paar Meter angenehmes Klettern bedeutet. Den Hasentalkopf erreicht man jetzt über den Grat bzw. leicht südseitig unschwierig.
Als nächstes steht die Umrahmung des Kessels über den Vorderscheinberg und die Kesselwand an. Dabei muss ein unkletterbarer überhängender Abbruch aus Oberrhätkalk umgangen werden. Ich bin ostseitig über eine Rippe (III+) abgeklettert. Eine längere Umgehung im Steilgras wäre wohl auch möglich.
Fazit: Nie wieder Hasentalkopf Ostgrat! Die UIAA Bewertung IV würde ich persönlich eigentlich nicht für den Grat vergeben, aber folge da einfach dem AV-Führer.
Um es vorweg zu nehmen: Für Menschen wie mich, die sich unter "UIAA IV" Felsklettern im üblichen Sinn vorstellen, ist der Ostgrat auf den Hasentalkopf ein kompletter Albtraum, da durchwegs extrem brüchig und schrofig. Oberrhätkalk kennt man sonst anders. Mit Klettern hat das nur im entferntesten Sinne zu tun. Das Gras bietet bei der schwierigen "Überkletterung" der Türme deutlich mehr Halt als der Fels. An das Anbringen von Sicherungen für eine Seilschaft wäre nicht zu denken, viel zu unsolides Gestein.
Vom Parkplatz geht es zunächst flach ins Sägertal hinein. Man biegt dann links Richtung Löstertal ab und wo der Weg die östlichen Ausläufer des Hasentalkopf Ostgrats umgeht, biegt man weglos rechts entlang des Rückens in den Wald ab. Einige Felsen werden südlich umgangen. Wo der Wald sich lichtet, taucht bald der erste von drei Felstürmen am Grat auf. Diesen habe ich zunächst links umgangen, um dann von Süden hochzusteigen. Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass das Gestein total zermürbt ist. "Schleichendes" Schrofenklettern ist angesagt. Zweiter und dritter Turm lassen sich gut oststeitig über Grasschrofen ersteigen. Der westseitige extreme Steilschrofen-Abstieg vom dritten Turm ist eine der Schlüsselstellen. Man könnte allerdings auch alle Türme unschwierig umgehen.
Jetzt folgt mehr oder weniger Gehgelände bis zur tiefen von senkrechten Abbrüchen begrenzten Scharte. Diese hatte ich unterschätzt und nur ein kurzes Seil zum Abseilen mitgenommen, was keinesfalls gereicht hätte. Außerdem sind die möglichen Abseilstände mehr als fragwürdig, da es hier extrem brüchig ist und auch die großen Felsköpfe locker sind. Das heißt ich muss mich auf eine riesige Umgehung einlassen, da senkrechte Felswände den direkten Abstieg ins Lösertal versperren. Bis unter den ersten Turm muss man südlich vom Grat absteigen, um dann wieder Richtung Scharte hochzuqueren. Die tiefe Scharte wird nicht betreten, sondern man weicht links über eine Rinne aus, die zum Grat emporführt. Hier hat es vom Wasser ausgewaschenen Fels, was ein paar Meter angenehmes Klettern bedeutet. Den Hasentalkopf erreicht man jetzt über den Grat bzw. leicht südseitig unschwierig.
Als nächstes steht die Umrahmung des Kessels über den Vorderscheinberg und die Kesselwand an. Dabei muss ein unkletterbarer überhängender Abbruch aus Oberrhätkalk umgangen werden. Ich bin ostseitig über eine Rippe (III+) abgeklettert. Eine längere Umgehung im Steilgras wäre wohl auch möglich.
Fazit: Nie wieder Hasentalkopf Ostgrat! Die UIAA Bewertung IV würde ich persönlich eigentlich nicht für den Grat vergeben, aber folge da einfach dem AV-Führer.
Tourengänger:
frehel

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