Gnipen 1566m via Felssturz-Diretissima
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Mitten durch den Goldauer-Felsturz hinauf zum Gnipen 1566m
Beschreibungen über den Orchideenweg in Richtung Gnipen gibt es bereits zuhauf hier auf Hikr ,aber eine Wegbeschreibung mitten durch das Absturzgebiet inkl. Fixseil-Aufstieg am Schluss, das scheint aktuell noch rar zu sein. Zeit, um diese Lanze zu brechen.
Wir starten beim Gasthaus Gribsch 960m, wo es auch zahlreiche Parkplätze gibt - aber nur für Gäste des Restaurants, eine Einkehr sollte also auf alle Fälle eingplant werden. Anfänglich ein paar Meter vernichtend, erreichen wir bereits die ersten Spuren der Naturgewalt - impossant, plötzlich mitten drin zu stehen. Bei der Infotafel zum Naturkundeweg folgen wir diesem nun und entscheiden uns dort, wo der Weg nun nach links abbiegen würde, für eine gut ersichtliche Pfadspur, welche weiter geradeaus ansteigt. Wir befinden uns nun plötzlich mitten im Felssturzgebiet, immer aber auf mehr oder weniger ersichtlichen Pfadspuren zu stehen. Spannend auch, als wir plötzlich auf einer leicht geneigten Nagelfluhwand stehen, meistens kennt man diese ja nur in beinahe senkrechter Form. Wir folgen weiter unserer Nase, es macht sich fast schon ein wenig Pioniergeist bemerkbar. Erwähnenswert auch, was für eine "innere Kraft" diese Absturz-Zone beinhaltet - ich für mein Anteil kann hier auf jeden Fall klar von einem Kraftort sprechen.
Wir nähern uns nun der imposanten "Gipfelwand", welche dem Alpinwanderer nun definitiv den Gipfelaufstieg verwehrt. Oder doch nicht? Da wir zum ersten Mal hier sind, versuchen wir verschiedene Varianten - weil wir aber eine Überschreitung planen und den Abstieg über den markierten Weg westlich in Betracht ziehen, peilen wir den Ausstieg rechts aussen (in Aufstiegsrichtung) an. Es gilt dort nassen, rutschigen Nagelfluhfels, durchsetzt mit erdigen und feuchten Tritten, zu überwinden und wenig später erreicht man auch bereits den höchsten Punkt des Gnipen 1566m. Vorsicht bei Nässe - es ist wirklich rutschig und das Gelände bekanntlich in Bewegung.
Wir geniessen bei Sonnenschein die Gipfelebene und traversieren hinüber zum Gipfelkreuz 1547m, wo wir uns eine kleine Pause gönnen. Weil wir das Gefühl haben, dass direkt unter dem Gipfelkreuz eine Abstiegsvariante durchführt, sehen wir uns die Sache aus der Nähe an. Und tatsächlich, da hängt doch ein Fixseil, aber wohin dieses wohl führt? Die Lösung sieht man, wenn man zum Beginn des Fixseiles hinuntersteigt, dann nämlich sieht man das zweite Fixseil, welches in einer spannenden Traverse durch die Nagelfluhwand führt.
Gesagt, getan und wir stehen mehr oder weniger wieder dort, wo wir beim Aufstieg uns entschieden haben, nach rechts auszusteigen. Nachahmer sei somit gesagt, wer die Direttissima macht, dass man so zwar leicht ausgesetzt, aber gut gesichert nach links aussteigen kann und somit direkt unter dem Gipfelkreuz herauskommt. Eine wirklich geniale Variante!
Wir planen nun vom Fixseil ausgesehen in direkter Linie abzusteigen, doch da versperrt uns nochmals ein gewaltiger Felsabruch den Weg. Mittlerweilen regnet es auch bereits in Strömen, sogar ein Blitz mit Donner überraschte uns nur wenige Meter von uns entfernt - wir lassen deshalb die Explorerei und entscheiden uns für einen Wiederaufstieg durch das Fixseil zum Gipfelkreuz. Von dort dann schleunigst auf dem markierten Bergweg hinunter und auf Höhe von ca. 1060m dann auf anfänglich schwach ersichtlichen Spuren nach links. Hat man die richtige Fährte gefunden, erreicht man später wieder den Aufstiegsweg in Form des Orchideenweges und somit ist es auch nicht mehr weit bis zum Parkplatz der Alpwirtschaft Gribsch.
Die Einkehr im Restaurant vertagen wir infolge triefend nassen Kleidern und Schuhen auf ein ander Mal, ein Trinkgeld für das Parkieren schlug die Wirtin aber nicht aus.
Fazit: Ganz klar die bisher schönste und spannendste Variante, wie wir bis jetzt den Gnipen erreicht haben. Steht man mitten in diesem Felssturzgebiet spürt man die Kraft des Berges, gleichzeitig kommt man aus der Schönheit der Natur und auch der Weitblicke hinunter ins Tal fast nicht mehr heraus. Der Abschluss dann mit dem Ausstieg rechts (rutschig) oder via Fixseil bildet dann noch die Krönung - und das alles praktisch vor der Haustüre. Fantastisch.
Die genaue Routenführung kann dem beiliegenden GPS-Track entnommen werden.
Schwierigkeitsbewertung:
Die Schlüsselstelle, je nach Wetter und Bedingungen, bildet in Aufstiegsrichtung der rechte Durchschlupf, welcher über rutschigen und instabilen Nagelfluhfels mit Erdstellen führt. In Aufstiegsrichtung links hat es an der "Gipfelwand" ein Fixseil, welches in einer spannenden Traverse nach links führt, wo es dann wieder gute Tritte für den finalen Schlussaufstieg zum Gipfelkreuz hat. Klammert man diese beiden Schlüsselstellen aus, dann übersteigt die Schwierigkeit nie T2.
Beschreibungen über den Orchideenweg in Richtung Gnipen gibt es bereits zuhauf hier auf Hikr ,aber eine Wegbeschreibung mitten durch das Absturzgebiet inkl. Fixseil-Aufstieg am Schluss, das scheint aktuell noch rar zu sein. Zeit, um diese Lanze zu brechen.
Wir starten beim Gasthaus Gribsch 960m, wo es auch zahlreiche Parkplätze gibt - aber nur für Gäste des Restaurants, eine Einkehr sollte also auf alle Fälle eingplant werden. Anfänglich ein paar Meter vernichtend, erreichen wir bereits die ersten Spuren der Naturgewalt - impossant, plötzlich mitten drin zu stehen. Bei der Infotafel zum Naturkundeweg folgen wir diesem nun und entscheiden uns dort, wo der Weg nun nach links abbiegen würde, für eine gut ersichtliche Pfadspur, welche weiter geradeaus ansteigt. Wir befinden uns nun plötzlich mitten im Felssturzgebiet, immer aber auf mehr oder weniger ersichtlichen Pfadspuren zu stehen. Spannend auch, als wir plötzlich auf einer leicht geneigten Nagelfluhwand stehen, meistens kennt man diese ja nur in beinahe senkrechter Form. Wir folgen weiter unserer Nase, es macht sich fast schon ein wenig Pioniergeist bemerkbar. Erwähnenswert auch, was für eine "innere Kraft" diese Absturz-Zone beinhaltet - ich für mein Anteil kann hier auf jeden Fall klar von einem Kraftort sprechen.
Wir nähern uns nun der imposanten "Gipfelwand", welche dem Alpinwanderer nun definitiv den Gipfelaufstieg verwehrt. Oder doch nicht? Da wir zum ersten Mal hier sind, versuchen wir verschiedene Varianten - weil wir aber eine Überschreitung planen und den Abstieg über den markierten Weg westlich in Betracht ziehen, peilen wir den Ausstieg rechts aussen (in Aufstiegsrichtung) an. Es gilt dort nassen, rutschigen Nagelfluhfels, durchsetzt mit erdigen und feuchten Tritten, zu überwinden und wenig später erreicht man auch bereits den höchsten Punkt des Gnipen 1566m. Vorsicht bei Nässe - es ist wirklich rutschig und das Gelände bekanntlich in Bewegung.
Wir geniessen bei Sonnenschein die Gipfelebene und traversieren hinüber zum Gipfelkreuz 1547m, wo wir uns eine kleine Pause gönnen. Weil wir das Gefühl haben, dass direkt unter dem Gipfelkreuz eine Abstiegsvariante durchführt, sehen wir uns die Sache aus der Nähe an. Und tatsächlich, da hängt doch ein Fixseil, aber wohin dieses wohl führt? Die Lösung sieht man, wenn man zum Beginn des Fixseiles hinuntersteigt, dann nämlich sieht man das zweite Fixseil, welches in einer spannenden Traverse durch die Nagelfluhwand führt.
Gesagt, getan und wir stehen mehr oder weniger wieder dort, wo wir beim Aufstieg uns entschieden haben, nach rechts auszusteigen. Nachahmer sei somit gesagt, wer die Direttissima macht, dass man so zwar leicht ausgesetzt, aber gut gesichert nach links aussteigen kann und somit direkt unter dem Gipfelkreuz herauskommt. Eine wirklich geniale Variante!
Wir planen nun vom Fixseil ausgesehen in direkter Linie abzusteigen, doch da versperrt uns nochmals ein gewaltiger Felsabruch den Weg. Mittlerweilen regnet es auch bereits in Strömen, sogar ein Blitz mit Donner überraschte uns nur wenige Meter von uns entfernt - wir lassen deshalb die Explorerei und entscheiden uns für einen Wiederaufstieg durch das Fixseil zum Gipfelkreuz. Von dort dann schleunigst auf dem markierten Bergweg hinunter und auf Höhe von ca. 1060m dann auf anfänglich schwach ersichtlichen Spuren nach links. Hat man die richtige Fährte gefunden, erreicht man später wieder den Aufstiegsweg in Form des Orchideenweges und somit ist es auch nicht mehr weit bis zum Parkplatz der Alpwirtschaft Gribsch.
Die Einkehr im Restaurant vertagen wir infolge triefend nassen Kleidern und Schuhen auf ein ander Mal, ein Trinkgeld für das Parkieren schlug die Wirtin aber nicht aus.
Fazit: Ganz klar die bisher schönste und spannendste Variante, wie wir bis jetzt den Gnipen erreicht haben. Steht man mitten in diesem Felssturzgebiet spürt man die Kraft des Berges, gleichzeitig kommt man aus der Schönheit der Natur und auch der Weitblicke hinunter ins Tal fast nicht mehr heraus. Der Abschluss dann mit dem Ausstieg rechts (rutschig) oder via Fixseil bildet dann noch die Krönung - und das alles praktisch vor der Haustüre. Fantastisch.
Die genaue Routenführung kann dem beiliegenden GPS-Track entnommen werden.
Schwierigkeitsbewertung:
Die Schlüsselstelle, je nach Wetter und Bedingungen, bildet in Aufstiegsrichtung der rechte Durchschlupf, welcher über rutschigen und instabilen Nagelfluhfels mit Erdstellen führt. In Aufstiegsrichtung links hat es an der "Gipfelwand" ein Fixseil, welches in einer spannenden Traverse nach links führt, wo es dann wieder gute Tritte für den finalen Schlussaufstieg zum Gipfelkreuz hat. Klammert man diese beiden Schlüsselstellen aus, dann übersteigt die Schwierigkeit nie T2.
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