Hochfläschen - und plötzlich war es dunkel...


Publiziert von otti , 12. Januar 2009 um 11:04.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:11 Januar 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AR   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Rossfall - Älpli - Hochfläschen - Älpli - Oberen Hirzen - Oberen Chenner - Rossfall

Der Hochfläschen ist nicht gerade das ultimative Bergsteigerziel. Doch wenn man am Sonntagmorgen nicht aus den Federn kommt und es am Bodensee derart viel Nebel hat, dass man beinahe depressiv wird, bleibt einem nichts anderes übrig als am Mittag den Rucksack mit dem Nötigsten zu packen und ab an die Sonne. Wir fuhren mehr oder weniger auf gut Glück los und schauten wo wir hinaufkraxeln wollen. Parkiert haben wir dann schlussendlich beim Rossfall zwischen Urnäsch und der Schwägalp. Die "Nordwand" die uns dort anstrahlte wollten wir mal genauer anschauen. Los ging es durch den Wald immer steiler und höher. Auf halber Strecke montierten wir dann die Steigeisen und versuchten uns als kleine Eisfallkletterer. Wir hatten grossen Spass und als wir auf dem Älpli ankamen fehlte nur noch die "Schlusswand" auf den Hochfläschen. Auch wenn der Berg mit 1470 m.ü.M. höhenmässig nicht annähernd an seinen Nachbarn den Säntis kommt, so war die Aussicht auf das Nebelmeer im Unterland wunderschön anzusehen. Für den Abstieg entschieden wir uns Richtung Südosten abzusteigen. Als wir fast alle Höhenmeter abwärts hinter uns hatten, standen wir vor einem nicht überwindbaren Tobel. Nach kurzer Analyse blieb uns nichts anderes übrig als die 300 Höhenmeter wieder hinauf zu latschen. Inzwischen verabschiedete sich auch die Sonne und verschwand langsam hinter den umliegenden Bergen. Als wir wieder oben waren begrüsste uns ein fantastisches Abendrot, doch zum Geniessen blieb nicht viel Zeit, denn noch wussten wir nicht genau wie wir wieder zum Rossfall hinunter kommen. Die Aufstiegspur konnten wir unmöglich absteigen, denn diese war zum einen zu steil und zum anderen war es im Wald stockfinster. Da wir ja nur eine kurze Nachmittagstour geplant hatten, blieben die Stirnlampen und auch etwas Essbares zu Hause im Nebel. Jänu, so stiegen wir ab zum Älpli und von dort liefen wir via Oberen Hirzen zum Oberen Chenner. Wie wenn es geplant gewesen wäre erschien genau zur richtigen Zeit der Vollmond hinter dem Spitzli und beim Oberen Chenner empfing uns ein Wegweiser mit der Aufschrift "Rossfall 50 Min". So wurde der Weg hinunter zum Rossfall wunderbar beleuchtet und auch nicht mehr allzu lang. Dennoch waren wir froh, als wir unser Auto wieder sahen... Zwischendurch spielten wir bereits mit dem Gedanken, in einem Biwak oder einem Stall die Nacht zu verbringen. Da schätzt man das warme Bett zu Hause gleich doppelt !

Tourengänger: otti, karin_4


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