Anzola d'Ossola: Colla-Rundtour


Publiziert von Zaza , 10. April 2016 um 18:20.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum: 9 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Kartennummer:285 (Ausgabe 1963), IGM

Das Hinterland von Anzola d'Ossola weist ein ausserordentlich wildes Gepräge aus, das sich hinter dem gegenüberliegenden Val Grande nicht zu verstecken braucht. Auch hier sind die Alpen verlassen, die Täler zerklüftet und die Wege in bescheidenem Zustand. Bei der heutigen Runde ergibt es sich, dass der Abstieg deutlich anspruchsvoller ist als der Aufstieg, so dass eventuelle Nachahmer sie mit Vorteil in umgekehrter Richtung begehen. 

Wir starten im hübschen Anzola und steigen zunächst westlich neben dem Rio d'Anzola zum Partisanendenkmal auf (Cippo dei Martiri). Das Denkmal erinnert an 9 junge Partsanen, die hier im Jahr 1944 erschossen wurden. Dahinter beginnt der gut erhaltene Pfad der zunächst mit einigen Markierungen versehen ist und nach Pian del Bar führt. Bei der Hütte von Selva del Gobbo (oder Ca dul Gob, 537 m, IGM) verlassen wir diesen Pfad und steigen auf einer interessanten Weganlage mit Stützmauern leicht ab, um einen Seitenbach zu queren. Danach verliert sich der Weg weitgehend, aber die Orientierung ist auf auf der folgenden Rippe einfach: immer steil aufwärts. Auf 730 m passiert man einen Köhlerplatz, auf 830 m eine Ruinengruppe, die auf den Karten nicht eingetragen war. Leicht rechts haltend, auch über ein paar felsige Passagen, erreichten wir schliesslich einen kleinen Vorsprung, auf dem auf etwa 1040 m die Ruinen der Alpe Culèt stehen. 

Die alte LK 1:50000 zeigt von hier aus nur einen absteigenden Pfad zur unteren Alpe Colla (Cola d'Benin) an, wir vermuten aber, dass eine Verbindung zur oberen Alp (Colla d'Umenic) möglich sein müsste. Tatsächlich gehen wir nur kurz weiter und kommen dann zu einem deutlichen und recht gut erhaltenen Wegtrassee (mit Schnittspuren), das leicht ansteigend in die Flanke führt und dann steil nach Colla d'Umenic führt, die Ruinen sind knapp unterhalb des Gratrückens in der Westflanke. Bis hier haben wir ohne grosse Verhauer rund 2.5 Stunden gebraucht. Der ursprüngliche Plan war gewesen, nach Daramor abzusteigen, um dann nach Pianezzo Grande zu queren, von wo ein einfacher Abstieg nach Anzola möglich ist. Doch die zu querenden Bäche sehen sehr voll aus, so dass wir davon Abstand nehmen und die andere Seite anvisieren. 

Der Weg nach I Motti ist einigermassen gut zu erkennen, das Gelände ist reichlich steil. Im Abstieg nach Pianale haben wir zunächst Mühe, den Weg zu finden - man muss von Motti deutlich zurück und dann links ausholen, gegen den Talbach mit dem schönen Namen Rio dell'Inferno. So erreichen wir Pianale, wo sich wieder zwei Optionen anbieten. Die einfachere wäre es, den Bach zu queren, um dann über Albarè abzusteigen. Wir wählen jedoch die anspruchsvollere und anstrengendere Variante, die zunächst einen Aufstieg von rund 200 hm auf einem sehr interessanten Verbindungspfad bringt. So erreichen wir die Hütten von Colla d'Benin (843 m). Sie sind teilweise noch intakt und eine davon scheint vor nicht allzu langer Zeit noch genutzt worden zu sein, so dass wir für den Abstieg auf einen passablen Weg hoffen. Leider nein!

Wir folgen zunächst dem Rücken Richtung NW bis zu einer weiteren Ruine etwa 100 hm tiefer. Hier bricht der Hang nun sehr steil ab und wir suchen einige Zeit, bis wir den Weiterweg finden. Er macht einen deutlichen Bogen nach links und führt dann allmählich wieder nach rechts abwärts, teilweise dem Fuss von Felswänden entlang. Vereinzelt finden wir Schnittspuren, es ist auch eine unangenehme, nasse Stufe abzuklettern (hier gab es wohl einst eine Leiter). Danach bleibt das Gelände zwar sehr steil, ist aber nun weniger felsig. Weiter unten finden wir dann und wann auch Markierungen - zwei verblasste Plastikbändel, zwei rote Zeichen an Bäumen. Schliesslich macht der Weg noch einmal einen weiten Bogen nach links, um die unterste Felsstufe zu umgehen und führt dann neben einer Art Steindamm abwärts. Zuunterst wird das Gelände auch noch dornig und wir halten uns links neben einem Schliessplatz, bis wir die Fahrstrasse erreichen. Auf ihr geht es zum Abschluss noch etwa 2 km zurück nach Anzola. 


Tourengänger: Zaza


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»