Ein kühler Wind weht durch Torgon - man kann den Winter auf über 1000 Metern bereits riechen. Noch ist es aber nicht soweit und ich steige hoch Richtung Grenze. Erst geht es über feuchte Wiesen mit immer noch blühenden Alprosen hinauf nach La Jorette. Der Sessellift der hier hinauf führen würde sieht alt und verlottert aus. Torgon, das ist ein Ortsteil der im Rhonetal gelegenen Gemeinde Vionnaz. In den 60er Jahren begann der Ausbau der Alpweiden zum Wintersportort und spätestens als dieser mit den benachbarten Gebieten in Morgins und Champéry zur Portes du Soleil verbunden wurde machte sich das Dorf einen Namen.
Ein schöner Trampelpfad führt mich nun hinauf über den Sex Rouge zur Bergstation der Gondel auf den Tête du Tronchet. Nun stehe ich also wieder auf der Grenze und folge dieser nach Süden. Ein ausgesetzter Gratweg führt hoch über dem Rhonetal zum höchsten Punkt dieser Tour; dem Tour de Don.
Vom majestätischen Tour de Don geht es nun über ein Hochplateau zur Portes d'Onne und nach einem kurzen Aufstieg auf den zweiten Gipfel heute, der Pointe des Ombrieux auf 1981 Metern. Hier fängt es langsam an zuzuziehen und ich begebe mich schnell weiter hinab zum Col de la Folière.
Was sich bereits auf der letzten Etappe abgezeichnet hat wird nun noch offensichtlicher. Überall stehen Liftanlagen und machen auch den noch so bezauberndsten Ort irgendwie seltsam banal. Auch den Spass beim Aufstieg einen Slalom um die Liftmasten zu machen will nicht so recht die Stimmung heben. Vielleicht liegt es aber auch einfach am etwas trüben Wetter.
Nach einem happigen Abstieg stehe ich vor den verlassenen Restaurantterassen von Super-Châtel. Auch hier ist alles auf den Wintersport ausgerichtet. Nach einem kleinen und hübschen Flachmoor mit einem Seelein betrete ich schlussendlich die Portes de Culet auf 1787 Metern und werde vom Ausblick über die Dents du Midi überwältigt. Die bekannte und markannte Gebirgskette ist zwar in Wolken gehüllt, jedoch so kraftvoll dass von ihr eine magische Stärke ausgeht. Zum Glück werde ich sie auch auf den folgenden Wanderungen stets im Blickfeld haben.
Der kurze Abstieg ins Val de Morgins fällt nun leicht. Das Dorf am Übergang ins französische Châtel ist bekannt für seinen Skirennfahrer Didier Defago und viel Durchgangsverkehr. Einige Chalets am Weg vom Lac de Morgins sind jedoch sehr sehenswert - typische Walliser Holzbaukunst. Vom Pas de Morgins bis ins Dorf Morgins geht es gemütlich dem See entlang etwa dreiviertel Stunden.
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