Grenzwanderung Schweiz * Etappe 43 * Miex - Torgon

Miex ist ein kleiner Weiler der im Rhonetal liegenden Gemeinde Vouvry. Hier ist alles noch sehr beschaulich, denn es gibt keine Liftanlagen und daher kein Wintersport wie in den weiter südlich gelegenen Alptälern. Ein kleines Restaurant lädt einzig zur Rast ein.

Von Miex aus führt mein Weg sanft über Weiden und durch lichte Wälder ins Alptal Val Verne. Ein weiteres wunderschönes abgelegenes Tal welches über Blumenwiesen und einem Wildbach entlang in etwas mehr als einer Stunde zur Grenze führt.

Der Col de Verne würde die Wanderer hier hinüber ins savoyische Abondance führen, ich steige jedoch dem Grenzverlauf folgend auf schmalen nicht gut unterhaltenen Pfaden ab richtung Lac d'Arvouin. Dieser Bergsee wurde durch den zurückdrängenden Gletscher erschaffen, indem dieser durch Gesteine und Geröll unter seiner schweren Last den Boden wie Schmirgelpapier aufgerieben hat und so eine Senke für den Lac d'Arvouin schuf.

Die Landschaft bekommt nun mehr Schärfe - durch die Gesteinsformationen des Le Linleau, welchen ich ebenfalls auf französischer Seite umwandere.

Beim Col d'Outanne betrete ich wieder Schweizrer Boden und ein wunderschöner, aber schmaler Gratweg führt mich hoch und runter - immer genau auf der Landesgrenze zum Tagesziel - dem Haut Sex  1961 m. - was für ein Name für einen Berg!? Ich glaube ich werde nie erwachsen. ;-)  Offenbar kommt die seltsame Bezeichnung vom französischen Wort für Klippe oder Fels; sec.

Über Kuhweiden spaziere ich nun direkt ins grenzüberschreitende Skigebiet der Portes du Soleil. Die Sessel der Bahnen stehen wie geparkte Autos auf einem Asphaltplatz. Eine skurrile Begegnung. Beim Col du Croix drehe ich nach Norden, verlasse die Grenze und steige in weiten Kehren Richtung Torgon ab. Hier sieht man leider die Schäden welche der Wintersport in den Bergen anrichtet ziemlich deutlich. Statt Pfade findet man Strassen bis hoch hinauf, die Masten und Kabel stehen in der Landschaft als wären sie Ausserirdische. Die Bebauung mit Hotels und Ferienanlagen rund um Torgon ist auch etwas gewöhnungsbedürftig und wirken nun im Sommer ziemlich überdimensioniert.

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