Hornischegg 2550m - Wanderparadies Klammbachalm

Die Skitourenfreunde warten verzweifelt auf den Schnee in Sexten. Dafür kommen Skifahrer und Winterwanderer auf ihre Kosten. Die Klammbachalm ist jetzt auch von der neuen Piste am Stiergarten erreichbar und wird nach und nach von den Kunstschneeliebhabern frequentiert. Wir wählen als Aufstieg natürlich den Forstweg über Moos. Auf dem sogenannten Multifunktionsweg herrscht gemischter Verkehr, Skitourengeher sind hier nur "geduldet"! Zu früher Stunde trifft man hier kaum eine Menschenseele und wir haatschen gut anderthalb Stunden alleine durch den Wald. Schon am Morgen weichen die frühlingshaften Temperaturen den Schnee und unsere Moral bedenklich auf. An der Hütte haben wir schon die ersten Schweißausbrüche hinter uns ;-) und brauchen Mineralstoffe.
Der Blick auf den Hang zum Hornischegg verspricht nichts Gutes, der Wind hat ganze Arbeit geleistet und den kürzlich gefallenen Schnee wieder in alle Himmelsrichtungen verteilt. Trotzdem steigen wir weiter und begutachten die Lage aus der Nähe. Über sulzige Reste und Grasnarben kommen wir leidlich voran, gelegentlich bremsen uns sogar die stollenden Felle aus. Es wird eine mühsame Angelegenheit, dazu bläst uns der heftige Wind unangenehm von der Seite an. Auf 2300m kauern wir uns zur Lagebesprechung hinter einen Felsen und warten auf Motivationsschübe. Das Kreuz ist schon zu erkennen und der letzte Rücken sieht machbar aus, eine halbe Stunde später steht wenigstens Einer von uns am Gipfel ;-)
Doch wie soll hier eine Abfahrt funktionieren? Überraschenderweise findet sich immer eine Schneezunge, auch wenn es oft nur Zentimeter sind. Im Zickzack surfen wir zwischen den aperen Stellen hin und her, doch das Gelände ist relativ steinarm und verzeiht manchen Rutscher über die Wiesen.
Bald sitzen wir zu unserem Erstaunen ohne ernsthafte Skiblessuren auf der inzwischen vollbesetzten Sonnenterrasse an der Klammbachalm, der angenehme Teil des Tages kann beginnen. Schnell sind Spaghetti Aglio Olio bestellt und wenig später lassen wir uns beim Apfelstrudel noch ein wenig die Sonne ins Gesicht brezeln. Ein Platz zum Verweilen, gegenüber lacht die Sextner Sonnenuhr und selbst die Drei Zinnen spitzen vor. Der Abschied schmerzt, denn zunächst müssen wir ansteigen, um auf die Querverbindung zur Skipiste zu gelangen. Ein Ziehweg führt in wenigen Minuten hinüber, ein kurzes Stück nutzen auch wir den Kunstschnee hinunter zur Rodelbahn, wo wir gemeinsam mit den Paradieswanderern gemütlich zurück nach Moos trudeln.