Pizzo Castello, Rundtour ab Pallanzeno

Der Pizzo Castello ist ein sicherer Wert unter den Ossola-Bergen. Er bietet nicht nur eine interessante Aussicht, sondern ist – auch per öV – überdurchschnittlich gut erreichbar. Ausserdem ist er in schneearmen Wintern gut zu Fuss zu ersteigen, zumindest über die steile Südseite. Die beiden Normalrouten verlaufen über die Grate – von Gozzi im Valle Anzasca oder von Villadossola. Dazwischen liegt eine steile, bewaldete Flanke mit dem Tobel des Valmaggiore in der Mitte. Diese Zone wollen wir heute auf einer Runde von Pallanzeno aus erkunden.

Wir starten in Colòria und finden rechts, nördlich eines namenlosen Bachlaufes, einen guten Weg, der sich in interessanter Weise in die Höhe schraubt. Er ist mit reichlich roten Zeichen versehen und führt zu einer nicht auf der Karte eingetragenen Hütte mit schöner Aussicht (Baita del Luca). Weiter oben, auf etwa 800 m, kommt eine Variante von Casella her dazu, sie scheint ebenfalls in gutem Zustand zu sein. Auf etwa 910 m liegen links etwas neben dem Weg die Ruinen der Alpe Oraccia, danach geht es steil weiter bis knapp unter die Testa del Frate. Auf dieser bescheidenen Erhebung machen wir eine Rast und beschliessen den Weiterweg zum Pizzo Castello, weil das Wetter günstig geblieben ist. Der Aufstieg zum Gipfel ist steil, aber gut markiert.

Da wir den Busfahrplan im Anzasca nicht zur Hand haben, verwerfen wir den Abstieg über Alpe Camugher und wenden uns Richtung Norden. Dabei steigen wir gleich direkt vom Gipfel ab, was sich als schlechte Idee erweist. Das Gelände ist ein Gemisch aus Felsblöcken und Alpenrosen und der wenige Schnee darauf macht die Sache zusätzlich mühsam. Bald ist aber der Wanderweg erreicht und in Kürze sind wir beim Rifugio auf der Alpe San Giacomo. Dort werden wir von zwei netten Herren vom CAI Villadossola zum Kaffee eingeladen (normalerweise ist die Hütte geschlossen). Danach gehen wir zur Alpe Basciumo, wo wir die nächste Einladung ausschlagen. Um nicht der Fahrstrasse folgen zu müssen, stechen wir nun direkt den steilen, bewaldeten Hang hinunter nach Bacino, wo sich eine Zentrale der Wasserkraftwerke befindet. Von hier führt ein schöner, steiler Waldweg über Passet hinunter nach Pallanzeno.