Pilgerfahrt zu Pécian und Pécianett
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Seit einer Besteigung von Pécianett und Pécian letzten Herbst begeisterte mich der Gedanke, ihre steilen W-Flanken mit Ski zu befahren. Eine Skiroute zum Pécianett, der laut G. Brenna "zusammen mit dem ihm untergeordneten Pécian in faszinierender Art den Talgrund der Leventina zwischen Quinto und Varenzo beherrscht", ist auf der Skitourenkarte zwar nicht eingezeichnet, seine W-Wand beschreibt er aber als "sehr schöne Wand, die, sofern verschneit, der berühmten Schaufel der Lenzspitze gleicht". Zum Pécian schreiben M. Gabuzzi und G. Cavallero: "Wir führen seine Skibesteigung an, da wir ein möglichst vollständiges Bild aller Möglichkeiten geben möchten." Allerdings mit folgender Einschränkung: "Die Winterbesteigung des Pécian ist eine Tour, die grosses Engagement und absolut sichere Verhältnisse verlangt, wie man sie im Lauf eines Winters nur wenige Male antrifft." Da man als Westschweizer wohl lange würde darauf warten müssen, wollte ich mein Glück bei zwar relativ bescheidener Schneelage, dafür recht sicheren Verhältnissen trotzdem versuchen. So blieb nur noch das Problem, drei Flanken, ein Couloir und einen Grat in einer ästhetisch und logisch überzeugenden Kombination zu verbinden...
Pécian
Aufstieg: von San Martino querfeldein hinauf nach N (2 Zäune mit Toren) auf die Alpstrasse und dieser entlang, Kehren ev. abschneidend, über Monte di Sotto und Sopra nach Cassine di Deggio. Richtung NE nach Piümadéi und dem eingezeichneten Bergweg folgend über P. 1979 und Sulle Coste zu einer Baracke am Fuss der SW-Flanke (ca. 2300m). SE davon zu Fuss in einer kurzen Rinne durch den darüber liegenden Felsriegel. Wieder mit Ski über die SW-Flanke (300m, 35-40 Grad) ansteigend nach E und links von den gemauerten Lawinenverbauungen und zuletzt zwischen diesen hindurch hinauf zum Kreuz und weiter auf den Gipfel, 4h, S-.
Abfahrt: vom NW Ende des Gipfelfirsts über die W-Flanke (300m, 40-45 Grad) und zuletzt in einem Couloir (mehrere Möglichkeiten) durch den untersten Felsgürtel bis ca. 2300m auf Comasnengo N des vorstehenden Sporns, 30min, SS-.
Pécianett
Aufstieg: entlang der Pécian W-Flanke zum Beginn des NW-Couloirs bei P. 2386. Zu Fuss durch dieses (250m, 40 Grad) in den Sattel ca. 2640m zwischen Pécian und Pécianett, WS, und über den S-Grat, T4 (Stellen I-II) auf den Gipfel, 1h 30min.
Abfahrt: über die W-Flanke (300m, 40-45 Grad) hinunter und rechts haltend zum eingezeichneten Couloir bei ca. 2550m und durch dieses (100m, 40 Grad) bis ca. 2450m auf Comasnengo, 30min, SS- (bei guter Schneelage könnte der unterste Felsriegel ev. direkter weiter S durchfahren werden). Nach SW zur Aufstiegsroute und dieser entlang zurück, 1h 15min WS.
Ausrüstung: zusätzlich Pickel und Steigeisen (nicht gebraucht) sowie Helm.
Verhältnisse: sonnig umd mild mit Schleierwolken und mässigem N-Wind. Schneereste bis ca. 1450m, dann zusammenhängende Schneedecke mit 20-50cm auf einer unzuverlässigen Unterlage. Bis ca. 2300m morgens Pulver oder hart (Spuren bis vor P. 1979), nachmittags feucht und schwer. Im Couloir z.T. Trittschnee. In den Flanken lockerer Pulver z.T. ohne Unterlage oder griffiger Presspulver. Bei beiden W-Flanken musste ich mit Ski die obersten Meter zwischen Felsen und Gras abrutschen und -schreiten. Oben im Pulver und unten im Nassschnee mehrere z.T. heimtückische Felskontakte.
Zeiten: Start 7.30, Pécian 11.30, Pécianett 13.45, retour 15.45.
Pécian
Aufstieg: von San Martino querfeldein hinauf nach N (2 Zäune mit Toren) auf die Alpstrasse und dieser entlang, Kehren ev. abschneidend, über Monte di Sotto und Sopra nach Cassine di Deggio. Richtung NE nach Piümadéi und dem eingezeichneten Bergweg folgend über P. 1979 und Sulle Coste zu einer Baracke am Fuss der SW-Flanke (ca. 2300m). SE davon zu Fuss in einer kurzen Rinne durch den darüber liegenden Felsriegel. Wieder mit Ski über die SW-Flanke (300m, 35-40 Grad) ansteigend nach E und links von den gemauerten Lawinenverbauungen und zuletzt zwischen diesen hindurch hinauf zum Kreuz und weiter auf den Gipfel, 4h, S-.
Abfahrt: vom NW Ende des Gipfelfirsts über die W-Flanke (300m, 40-45 Grad) und zuletzt in einem Couloir (mehrere Möglichkeiten) durch den untersten Felsgürtel bis ca. 2300m auf Comasnengo N des vorstehenden Sporns, 30min, SS-.
Pécianett
Aufstieg: entlang der Pécian W-Flanke zum Beginn des NW-Couloirs bei P. 2386. Zu Fuss durch dieses (250m, 40 Grad) in den Sattel ca. 2640m zwischen Pécian und Pécianett, WS, und über den S-Grat, T4 (Stellen I-II) auf den Gipfel, 1h 30min.
Abfahrt: über die W-Flanke (300m, 40-45 Grad) hinunter und rechts haltend zum eingezeichneten Couloir bei ca. 2550m und durch dieses (100m, 40 Grad) bis ca. 2450m auf Comasnengo, 30min, SS- (bei guter Schneelage könnte der unterste Felsriegel ev. direkter weiter S durchfahren werden). Nach SW zur Aufstiegsroute und dieser entlang zurück, 1h 15min WS.
Ausrüstung: zusätzlich Pickel und Steigeisen (nicht gebraucht) sowie Helm.
Verhältnisse: sonnig umd mild mit Schleierwolken und mässigem N-Wind. Schneereste bis ca. 1450m, dann zusammenhängende Schneedecke mit 20-50cm auf einer unzuverlässigen Unterlage. Bis ca. 2300m morgens Pulver oder hart (Spuren bis vor P. 1979), nachmittags feucht und schwer. Im Couloir z.T. Trittschnee. In den Flanken lockerer Pulver z.T. ohne Unterlage oder griffiger Presspulver. Bei beiden W-Flanken musste ich mit Ski die obersten Meter zwischen Felsen und Gras abrutschen und -schreiten. Oben im Pulver und unten im Nassschnee mehrere z.T. heimtückische Felskontakte.
Zeiten: Start 7.30, Pécian 11.30, Pécianett 13.45, retour 15.45.
Tourengänger:
lorenzo

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