Powdersurfen beim Urnerboden


Publiziert von tricky , 19. Januar 2016 um 14:11.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:17 Januar 2016
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 1 Tage

Powdersurfen? Das ist ein Surfbrett ähnliches Snowboard ohne Bindung und Stahlkannten. Sozusagen der Ursprung vom Snowboads ähnlich wie der Snurfer.

Zusammen mit Dina, Sonja, Pädy gingen wir mit dem Auto auf den Urnerboden. Floh mit seinem Bruder haben uns dann eingeholt als wir die Schneeketten montieren mussten. Es gab mächtig viel Schnee innert kürzester Zeit. Das spezielle war aber der Wind. Auf dem Urnerboden war der Wind so stark das die Strasse nicht mehr zu sehen war. Die Markierungsstöcke wiesen uns dankend den Weg. Aber nicht ohne das wir manchmal in die Schneewand hineinführen. Oben angekommen war klar das die Bahn nicht lief wegen dem Wind. Schlimmer noch, die Strasse wird bald geschlossen wegen Lawinen und Wind. Wir genossen also erstmal einen Kaffee mit feinem Kuchen im Resti gleich beim Eisklettergarten. Wir entschlossen uns beim Runterfahren die neu gebauten Powdersurfboards zu Testen. Aber zuerst mal mit dem Auto die flache Strecke überwinden. Immer wieder zogen starke Böen über uns und wir mussten zum Teil zu Fuss vor dem Auto laufen um den "Weg" zu finden. Mit der Lawinenschaufel mussten wir das Auto immer wieder ausgraben.

Die Abfahrten zwischen den Strassenabschnitte waren super. Zum Fahren ist das Surfbrett im Pulverschnee super. Mit einfachen Schuhen, oder wie bei uns mit Snowboardstiefel fuhren wir wie die damals ersten Snowboarder runter. Ein Leash verhindert dass das Board sich bei einem Verlust der Standfestigkeit verabschiedet.

Fazit: Macht Spass. Die Prellung am Handballen eher nicht. Wer in den Suchmaschinen "Radical Powdersurf" eingibt findet unser neues Spielgerät.




Die Snowboard Geschichte

 

 

"Snurfer" 1967 

 

Wer nun Wirklich das Snowboarden erfunden hat, ist nach wie vor unklar. Ausgrabungen Österreichischer Wissenschaftler aus dem Klostertal beweisen jedoch, dass schon in der Steinzeit, also schon wesentlich früher als bisher angenommen, "geshreddet" wurde. Die nächste technologische Neuerung kam, einige tausend Jahre später, gegen Ende der sechziger Jahre von einem amerikanischen Surfer namens Sherman Poppen. Da er es satt hatte, während der kalten Wintermonate immer nur vor dem Kamin zu sitzen und ans sommerliche Wellenreiten zu denken, kam ihm die Idee, gleiches doch einmal auf "gefrorenen" Wellen zu tun. Dadurch hätte er doch eine Outdoor-Beschäftigung, die ihn während der kalten Tage im Winter ein wenig auf den kommenden Sommer vertrösten könnte.

 

Seine ersten Versuche machte er auf einem ca. 1,20 Meter langen Wasserski mit aufgebogener Schaufel, den er zusammen mit einem Bowling-Kugel-Hersteller entwickelte und an dem er eine Leine zum Lenken befestigte. Der geschäftstüchtige Poppen beginnt schnell davon zu träumen, dass bald alle Wellenreiter sich auch im Winter mit Surfen vergnügen sollten. Aus den Worten Surfer und Snow entsteht der Name Snurfer, den er bald darauf als Markenname registrieren lässt. Die Produktionsrechte verkauft er an die Firma Brunswick Sporting Goods, deren Leuten die Idee vom Surfen im Schnee gefällt.

 

Der sagenhafte Preis von nur 15 Dollar lässt den Snurfer in den USA zu einem Verkaufsschlager werden. Dieses "aufgebogene Bügelbrett" ist jedoch sehr einfach gebaut: Fehlende Bindungen, Kanten und Finne machen Surfen auf hartem Schnee unmöglich. Dennoch gehen mehrere hunderttausend Snurfer über die Ladentische. Die erhoffte Wintersportrevolution bleibt aber aus, da es keine Perspektiven zum Pistenfahren hat.

 

 

Snowboarden 1978

 

Ein damals 23jähriger Student namens Jake Burton Carpenter ist einer der begeisterten Snurf-Freaks. Er nimmt an den jährlich stattfindenden Snurfmeisterschaften in Michigan - jeweils mit leicht modifizierten Modellen - teil. Bald genügen ihm die einfachen Snurfer nicht mehr, und er montiert verstellbare Gummiriemen als Fussschlaufen mit rutschfester Standfläche für besseren Halt aufs Board.

 

 

Snowboarden 1987

 

Das war für ihn der Startschuss. Er gründete 1977 seine eigene Firma in Vermont. Die erste kleine Serienproduktion findet jedoch wegen des hohen Preises von 88 Dollar nur mässigen Absatz.

 

Man schreibt das Jahr 1978, und an der Westküste macht sich ein Mann namens Tom Sims, damaliger Skateboardweltmeister, daran, seine Popularität auch als Snowboardproduzent zu nutzen. Auch er hatte schon in den 60er Jahren seine ersten Snowboardversuche gemacht. Dimitrije Milovich, ein Ingenieur aus New York, hatte bereits in den Jahren 1969/70 seine ersten Bretter aus Polyester laminiert. Die ersten, die er 1975 in seiner Firma als Serienboards baut, nennt er Winterstick. Die im Gegensatz zu Burtons Planken nicht aus laminierten Holzschichten gefertigten Boards haben grosse Ähnlichkeit mit Wellenbrettern, da sie aus Epoxiharz geklebtem Fiberglasschichten bestehen. 

Zum Schrecken der ersten One-Man-Companies wird bald das Benutzen der Skilifte für Snurfer verboten. Für die Snowboardpioniere in den ersten Geschäftsjahren endet das bald mit Firmenpleiten.

Der junge Jake Burton überlebt dank seiner überraschenden Innovationen mit einem Board namens Backhill. Ein billigeres Modell zum halben Preis, aber ohne Bindung, ist der Verkaufshit.

Da es verboten ist, in den Skigebieten zu "surfen", wird Hiking, das "Hochwandern mit Board unter dem Arm", das Zauberwort für Abenteurer. Auch war es nur schlecht möglich, auf den präparierten, harten Pisten zu fahren, denn die Bindungen besassen ja noch keine Wadenstützen.

Mitte der 80er Jahre entstehen erste Hard-Top-Schalenbindungen (vergleichbar mit den heutigen Softbindungen) und Boards mit Skibelägen und Stahlkanten.

 

 

 

Snowboarding 1997

 

In Europa beginnen Anfang der 80er Jahre in verschiedenen Alpenländern erste Skateboardfreaks mit Eigenkonstruktionen den Traum vom Surfen in den Alpen zu realisieren. Boards von Sims und Burton werden direkt aus Amerika nach Europa geholt. Erste Rennen finden im ganzen Alpenraum statt. 

José Fernandes ist einer der ersten in der damaligen europäischen Clique, die meist ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen. Mit seiner umgebauten Tourenbindung von Fritschi und Tourenskischuhen ist er, dank des guten Halts auf dem Board, der schnellste und der technisch perfekteste Fahrer.

 

Im legendären Camp von 1986 in Livigno treffen sich zum ersten Mal die Snowboarder aus ganz Europa. Diese Gruppe abenteuerlustiger, gleichgesinnter Snowboardfreaks organisiert bald danach in vielen Orten Europas Snowboardrennen. 1987 werden erstmals in Europa Weltmeisterschaften organisiert. In Livigno und St. Moritz tritt diese, bis dahin als Spinnerei abgetane, Sportart zum erstmals in die Schlagzeilen der Medien. Clubs werden gegründet, Landesverbände und eine Snowboardlehrer-Ausbildung folgen. Einzelne Verbote der Liftgesellschaften werden durch die immer zahlreicher auftauchenden Snowboardkunden wieder aufgehoben. Der eigentliche Boom setzt ein: Snowboardfirmen schiessen wie Pilze aus dem Boden, eine Welt-Cup-Tour wird 1988 ins Leben gerufen, Fachmagazine kommen auf den Markt. Das Interesse der Werbebranche für diese junge Sportart wird immer stärker. Das Snowboard entwickelt sich zum High-Tech-Produkt. In der Zwischenzeit werden Brettformen, Flex, Taillierung und Dickenverläufe wichtige Massstäbe im Snowboardbau. Asymmetrie findet Einzug ins Boardbusiness. Komfortable Plattenbindungen, spezielle Snowboardschuhe und Accessoires beginnen, den Markt zu beleben. In den letzten acht Jahren haben sich Brett-, Bindungs- und Schuhformen nur wenig geändert. Dafür wurden die Materialien enorm leichter und robuster. 

 


Tourengänger: tricky


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