Herzogstand Nordgrat - Hauptdolomit des samma mia
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Als Zuagroaster macht man sich in Bayern ja schnell verdächtig, wenn man wie ich meist nur die freundliche helle Seite (aka mehr oder weniger solider Wettersteinkalk) unserer Münchner Hausberge erwandert. Also musste heute mal was richtig "Zünftiges" her und Hand an den gefürchteten bröseligen Hauptdolomit gelegt werden. Neben so manchem Ammergauer Gipfel bietet sich dafür vortrefflich der Herzogstand Nordgrat an. Das Ding ist wirklich der Innbegriff von bröseligem Hauptdolimit, zu beiden Seiten begleitet von schaurig tief eingeschnittenen Runsen, auch wenn hartgesottene wie Joseph
Herzogstand (Nordgrat) bis Heldenkreuz das mit Links nehmen. Seiner sehr hilfreichen Wegbeschreibung kann ich hier wenig hinzufügen, außer ein paar Fotos vom Grat.
Das tollste am Herzogstand Nordgrat ist sicherlich der Tiefblick auf die Seen des Alpenvorlands und die wild zerfurchte Felslandschaft zu beiden Seiten des Grats. Klettertechnisch im Sinne der UIAA-Skala ist es meist eher unschwierig, wobei man häufig eh nicht von klassischem Klettern reden kann, weil es keinen festen Fels gibt, den man greifen klönnte und sich stattdessen häufig an Latschen hochziehen muss, da sie das Solideste sind, was man zu fassen bekommt. Der Grat besteht im Wesentlichen aus drei felsigen Aufschwüngen unterbrochen von latschigen Flachstücken. Den ersten Aufschwung habe ich wie Joseph rechts umgangen und bin bei erster Gelegenheit über eine seichte Rinne zurück auf den Grat (I). Der zweite Aufschwung wird durch einen kleinen Durchschlupf rechts gewonnen (vielleicht ein Meter II).
Danach kommt ein ziemliches Latschendickicht, das ich in der "Diretissima" durchstiegen/durchschwommen habe. Wer keine Lust auf Latschenschwimmen hat, könnte diesen Abschnitt eventuell links umgehen. Schließlich folgt die Schlüsselstelle, der letzte Aufschwung, der auf den großen Gratturm führt. Man hält sich hier auf den dunklen Kamin zu, der den Turm in der Mitte teilt (II) und stemmt sich anschließend in diesem hoch (zwei Meter III). Dieser Kamin ist wirklich das einzige am ganzen Grat, was Kletterherzen ansatzweise erfreuen dürfte; er ist zwar moosig und nass, aber immerhin ist der Fels hier fest.
Der große Gratturm bricht nach Süden jäh ab und um von ihm wieder runterzukommen, muss man aus einer kleinen Scharte (Abseilschlinge) nach links über eine Rinne und ein Band absteigen (I). Vom großen Gratturm sieht man das erste mal das Gipfelkreuz. Dieses peilt man ab hier über unschwieriges Schrofengelände an. Da die letzten Meter zum Kreuz dann wieder Latschenkletterei bieten, bin ich stattdessen links über ein Band zum flachen Ostgrat rübergewechselt und von Südosten auf den Gipfel.
Da die Herzogstandbahn dankenswerterweise bis zum 25.12. in Revision ist, war auf dem Übergang zum Heimgarten nicht viel los. Im Abstieg vom Heimgarten zum Walchensee ist mir dann überhaupt niemand mehr begegnet. Ein freundlicher Autofahrer, der auch gerade die Überschreitung Heimgarten-Herzogstand gemacht hatte, hat mich dann noch bis zum Parkplatz am Kesselberg mitgenommen. Die Gehzeit von 6:30 Stunden ist inklusive längerer Gipfelpausen vom Kesselberg bis Walchensee Ort gerechnet.

Das tollste am Herzogstand Nordgrat ist sicherlich der Tiefblick auf die Seen des Alpenvorlands und die wild zerfurchte Felslandschaft zu beiden Seiten des Grats. Klettertechnisch im Sinne der UIAA-Skala ist es meist eher unschwierig, wobei man häufig eh nicht von klassischem Klettern reden kann, weil es keinen festen Fels gibt, den man greifen klönnte und sich stattdessen häufig an Latschen hochziehen muss, da sie das Solideste sind, was man zu fassen bekommt. Der Grat besteht im Wesentlichen aus drei felsigen Aufschwüngen unterbrochen von latschigen Flachstücken. Den ersten Aufschwung habe ich wie Joseph rechts umgangen und bin bei erster Gelegenheit über eine seichte Rinne zurück auf den Grat (I). Der zweite Aufschwung wird durch einen kleinen Durchschlupf rechts gewonnen (vielleicht ein Meter II).
Danach kommt ein ziemliches Latschendickicht, das ich in der "Diretissima" durchstiegen/durchschwommen habe. Wer keine Lust auf Latschenschwimmen hat, könnte diesen Abschnitt eventuell links umgehen. Schließlich folgt die Schlüsselstelle, der letzte Aufschwung, der auf den großen Gratturm führt. Man hält sich hier auf den dunklen Kamin zu, der den Turm in der Mitte teilt (II) und stemmt sich anschließend in diesem hoch (zwei Meter III). Dieser Kamin ist wirklich das einzige am ganzen Grat, was Kletterherzen ansatzweise erfreuen dürfte; er ist zwar moosig und nass, aber immerhin ist der Fels hier fest.
Der große Gratturm bricht nach Süden jäh ab und um von ihm wieder runterzukommen, muss man aus einer kleinen Scharte (Abseilschlinge) nach links über eine Rinne und ein Band absteigen (I). Vom großen Gratturm sieht man das erste mal das Gipfelkreuz. Dieses peilt man ab hier über unschwieriges Schrofengelände an. Da die letzten Meter zum Kreuz dann wieder Latschenkletterei bieten, bin ich stattdessen links über ein Band zum flachen Ostgrat rübergewechselt und von Südosten auf den Gipfel.
Da die Herzogstandbahn dankenswerterweise bis zum 25.12. in Revision ist, war auf dem Übergang zum Heimgarten nicht viel los. Im Abstieg vom Heimgarten zum Walchensee ist mir dann überhaupt niemand mehr begegnet. Ein freundlicher Autofahrer, der auch gerade die Überschreitung Heimgarten-Herzogstand gemacht hatte, hat mich dann noch bis zum Parkplatz am Kesselberg mitgenommen. Die Gehzeit von 6:30 Stunden ist inklusive längerer Gipfelpausen vom Kesselberg bis Walchensee Ort gerechnet.
Tourengänger:
frehel

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