Kurzbericht 

Natterwand (1618 m) - einsamer Gipfel im Schatten des Guffert


Publiziert von Nic , 14. Dezember 2015 um 16:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:13 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 660 m
Strecke:Köglboden - Festalm Niederleger - Festalm Hochleger - Natterwand - Festalm Hochleger - Festalm Niederleger - Köglboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über den Achenpass oder den Sylvensteinsee nach Achenkirch. Beim Ortsteil Achental zweigt man nach Steinberg im Rofan ab und fährt über die Bergstraße ca. 3 km bis zum kleinen Parkplatz beim „Köglboden“ (links der Straße).
Kartennummer:Kompass Nr. 8

Die Brandenberger Alpen respektive das Rofangebirge ist bekannt für eine ganze Reihe toller Aussichtsgipfel. Wäre da nicht der Massentourismus, der in Form von Seilbahnen, Klettersteigen und sonstigem "Fun-Gedöns" das Landschaftsbild weitesgehend zerstört. Wer Ruhe sucht ist hier leider fehl am Platz. Allerdings gibt es im Schatten der bekannten Touristen-Hotspots noch ein paar wenige unbekannte Gipfel für einsamkeitsliebende Bergwanderer. Es gilt das Motto "Wer suchet, der findet". Eines dieser kaum besuchten Ziele ist die Natterwand. Sie ist der höchste Gipfel der kleinen bewaldeten Berggruppe zwischen Schneidjoch und dem Achental. Trotz relativ geringer Höhe bietet dieser kleine Gupf Ausblicke wie ein ganz Großer.


Route:

Parkplatz Köglboden - Festalm-Niederleger - Festalm-Hochleger - Natterwand - Festalm Hochleger - Festalm Niederleger - Parkplatz Köglboden


Schwierigkeiten:

Der komplett weglose Gipfelanstieg erfordert ein wenig Orientierungssinn und den Blick für die günstigste Route. Bei idealer Linie liegen die Schwierigkeiten im T3 Bereich.


Tourenbericht:

Vom Parkplatz folgt man der Forststraße zunächst flach in östlicher Richtung, bevor sie nach kurzer Zeit zu steigen beginnt und nach Norden dreht. Etwa 200 m nach einer markanten Kehre gelangt man an einem Holzlagerplatz an eine Verzweigung und wählt den alten Forstweg rechterhand. Bei diesem Weg handelt es sich um eine Abkürzung. Wer möchte kann auch einfach auf der Forststraße bleiben. Beide Wege treffen unterhalb des Festalm Niederlegers wieder zusammen.

Am Niederleger angekommen, genießt man erstmals grandiose Ausblicke auf die umliegende Bergwelt. Vor allem die völlig neuen Ansichten von Guffert und Hinterunnütz lassen das Bergsteigerherz höher schlagen.

Der Weiterweg erfolgt zunächst weglos. Am rechten Stadel vorbei und in westlicher Richtung über eine Wiese zum Waldrand. Dort trifft man bald auf zunächst undeutliche Pfadspuren, die einen infolge durch eine kleine Mulde empor leiten. Im weiteren Verlauf wird der Pfad deutlicher und führt in wenigen Minuten hinauf zu einer breiten Forststraße. Der Straße folgend erreicht man schließlich nach einer weit ausholenden Kehre den Festalm Hohleger. Die schön gelegene Alm bietet einen Karwendelblick der ersten Güte.

Der folgende Gipfelanstieg gestaltet sich nun komplett weglos und erfordert neben Orienterungssinn und Trittsicherheit auch ein wenig Gespür für die günstigste Route. Zunächst verlässt man die Hütte in Richtung Almwiese und wandert am rechten (östlichen) Waldrand entlang, bis man auf einen Markierungsstein mit der Aufschrift IX+ trifft. Im weiteren Verlauf hält man sich zunehmend links und beginnt an der linken, bewaldeten Hangseite in einer langen Querung weglos aufzusteigen. Das Gelände ist vielfach gangbar und lässt einige Varianten zu. Über Schrofen und teils umgestürzte Bäume erreicht man eine gut gangbare Felsrinne, die einen zuletzt empor zur Grathöhe leitet. Die letzten Meter zum Kreuz sind dann reine Formsache.

Oben angekommen erwartet den Besucher ein überraschend umfassendes Panorama. Das Gipfelbuch verzeichnet nur verhältnismäßig wenige Einträge pro Jahr und ist in einem sehr guten Zustand. Auf das es auch in Zukunft so bleiben möge.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.


Fazit:  Bei der Natterwand handelt es sich um ein echtes Schmankerl für Freunde einsamer und wegloser Touren. Trotz geringer Höhe bietet der kleine Gupf ein überraschend umfassendes Panorama.

Tourengänger: Nic, Lisa_


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