Von Mittenwald zum Lindenkopf(1795m)-ein spannender Spaziergang nur für Schwindelfreie


Publiziert von trainman , 12. November 2015 um 23:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:11 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:Mittenwald-Mittenwalder Hütte-Lindenkopf-P.1876m-Mittenwald(12km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Mittenwald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels und Gasthöfe in Mittenwald
Kartennummer:Kompass, Karwendelgebirge

Östlich von Mittenwald erhebt sich eine gewaltige Mauer- die Westabstürze des Karwendels. Diese Mauer kann man in einer Höhe von 1500-1800m traversieren, nicht ganz bis zur Brunnsteinspitze, aber immerhin bis unter die wilden Wände des Gerberkreuz. Dieser Weg bietet tolle Tiefblicke auf Mittenwald, wegen der teilweise sehr ausgesetzten Passagen ist Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Trittsicherheit kann auch nicht schaden, denn der durchgehende intelligent angelegte Weg weist an manchen Stellen erhebliche Erosionsschäden auf, was im brüchigen Karwendel kaum vermeidbar ist. Es wäre sehr interessant zu wissen, wer diesen Weg angelegt hat und aus welchem Grund. Er ist zwar der Zustiegsweg zur Kletterpartie auf das Gerberkreuz(III-IV), aber so berühmt ist diese Route nun auch wieder nicht dass man dafür extra einen solchen Weg durch wildestes Gelände baut. Auf dieser Strecke hat man mehrfach das Gefühl, dass es nicht mehr weiter geht, aber der Weg überwindet geschickt die Tobel und Schluchten, natürlich auch mit Höhenverlust und Gegensteigungen. Der Lindenkopf ist dabei das Ziel für den Bergwanderer, ein schöner Aussichtspunkt, der aber als "Gipfel" an sich eher belanglos ist neben den hinter ihm aufragenden 500m höheren Wänden des Gerberkreuz.
Start am Bahnhof Mittenwald nach Norden ,dann über die Gleise und dem Wegweiser "Tourengebiet Karwendel" nach. Man unterquert die Bundesstraße, dann geht es aufwärts zur Mittenwalder Hütte. Die Zeitangabe 2h15min. ist schon sehr großzügig, es geht auch unter 50min. und das ohne Jogging. 90min. dürften für den Durchschnittswanderer angemessen sein. Der Aufstieg führt meist durch Wald. Mein Plan, am Nachmittag hier in der Sonne unterwegs zu sein ging daher leider nicht auf. Bis zur Hütte hat man es nur mit T2  zu tun ,im  November ist sie allerdings geschlossen. Nach der Hütte geht es dem Schild "Lindenkopf" nach in der steilen Flanke nach Süden. Auch hier wird die Sonne immer wieder von vorspringenden Rippen verdeckt, erst am Gipfel steht man voll im Licht. Wegen einiger durchaus heiklen Stellen habe ich T3+ vergeben, trotz der Drahtseile, die aber nicht alle problematischen Stellen sichern. Der Weg zieht sich überraschend in die Länge da ein schnelles Gehen hier nicht ratsam ist. Es bleibt jedoch spannend bis zum Gipfel, insbesondere die Überwindung einer tiefen Schlucht ist sehr eindrucksvoll. Der Gipfel selbst ist von Latschen überwuchert, jemand hat allerdings eine komfortable Gasse freigeschnitten.
Es lohnt sich, den Weg ins Klettergelände am Gerberkreuz noch etwas weiter zu verfolgen. Es geht zunächst angenehm durch Schutt und Latschengassen nach oben, bis es auf 1876m  an einer fast 60° steilen Felswand nicht mehr weitergeht. Rückweg wie Aufstieg.
Fazit: Für Schwindelfreie eine anregende nie langweilige Wanderung hoch über Mittenwald mit großartigen Tiefblicken.. Bei Nässe, Schnee oder Eis nicht empfehlenswert.

Tourengänger: trainman


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