Pürschlingsnadel (1565m) - oft bestaunt, selten bestiegen


Publiziert von AIi , 6. November 2015 um 13:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 2 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Das Pürschlinghaus oberhalb von Unterammergau zählt sicher zu den bekanntesten und meist frequentierten Hütten in den Ammergauer Alpen. Jedes Jahr tummeln sich hier zahlreiche Gäste, von einer Mehrtagesgebirgsdurchquerung bis zum Feierabendbier ist alles dabei. Beim Blick von der Terrasse des Pürschlinghauses gen Hochplattengruppe ist sicher schon so manchem ein schneidiger bekreuzter Felszahn aufgefallen: Die Pürschlingsnadel. 
Auch wenn man bei einem solchen Namen nur von schwierigen Anstiegen ausgehen könnte, eröffnet die Rückseite der "Nadel" ein kleines Schlupfloch - Zeit wird's also diesen so oft bestaunten Zahn mal zu besteigen, am besten im Rahmen einer entspannten Bike&Hike Feierabendtour.


Los gehts am Parkplatz des Pürschlinghauses in Unterammergau, am besten mit MTB sonst wird der Anmarsch zum Haus doch etwas langweilig. Anfangs noch bei angenehmer Steigung fahren wir durch schönen Herbstwald über den ausgeschilderten Forstweg hinauf, der Kurztalspeichersee ist schnell erreicht. Nach einer kleinen Abfahrt folgt ein kurzes ebenes Stück, dann wird nach links in den schmaleren Fahrweg zum Pürschlinghaus eingebogen. Dieser führt stetig ordentlich steil am Rand eines Tals hinauf und auch als trainierter MTBler kommt man ziemlich ins Schwitzen. Doch mit der Anstrengung nicht genug: Von oben ziehen Karawanen von Bergfreunden hinab, der ein oder andere mit einer Halben zu viel im Gepäck. Die meisten verhalten sich natürlich ganz normal, ein schwergewichtiger Herr meint allerdings er wäre besonders witzig wenn er uns mit der Frage: " Wir machen hier eine Reportage, hätten Sie kurz Zeit?" aus dem Tretrythmus heraus zum Anhalten bringt. In der Anstrengung checkt man da erstmal nix bis man mit einem genervten "Hääähhh?" antwortet. Als der Saupreiss dann kichernd weiter ging, wars aber vorbei mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis...

Am Pürschlinghaus angekommen, wurden die Räder erstmal angekettet und es ging zu Fuß weiter auf dem Maxweg Richtung Brunnenkopfhäuser. Dieser ist momentan zwar aufgrund von vermuteter Felssturzgefahr gesperrt, da man den Weg allerdings bald wieder verlässt ist fraglich ob man überhaupt in das gefährdete Gebiet kommt. Der Maxweg führt nämlich zunächst am Hang entlang an der Pürschlingsnadel vorbei, bis man über Trittspuren in den Sattel an der Bergseite der Nadel absteigen kann. Von dort kann man sich bereits gut ein Bild vom leichtesten Anstiegsweg machen. Zunächst wird durch steile Schrofen vorbei an einer Gedenktafel zu einer kleinen Tanne aufgestiegen, weiter über eine kleine Rinne zum Grat und dann über diesen (eine Stelle II) oder links daneben hoch zu einem Abseilkarabiner. Von dort dann einfach zum Kreuz, ein Gipfelbuch gibts  nicht. (Hat Nico noch was zu tun;)

Schwierigkeiten:
Unterammergau - Pürschlinghaus: T1 WS (steiler Fahrweg)
Pürschlinghaus - Einstieg Pürschlingsnadel: bis T3
Normalweg Pürschlingsnadel: Schrofen bis T5- , am Grat eine Stelle II

Anmerkung:
-Wir haben den Normalweg auf die Pürschlingsnadel gesichert, um mit meinem Bruder gesichertes Klettern zu üben - von der Schwierigkeit des Geländes ist dies für den Erfahrenen nicht notwendig.
- Hinterher habe ich noch den Erich-Hefele-Gedächnisweg in der Nordostwand der Pürschlingsnadel von unten erkundet. Zumindest die Stände schienen gebohrt zu sein, die Bewertung der Erstbegeher mit IV scheint mir aber deutlich zu niedrig. Durch die Exposition ist die Wand auch meist kalt und feucht.

Tourengänger: AIi


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