Währenddessen bei der Skitourenskala kaum mehr Unklarheiten bezüglich der Bewertung bestehen (da sie abhängig ist von der Steilheit der Tour und folglich sehr objektiv bewertet werden kann), ist die Bewertung von aktuellen Sommertouren scheinbar viel schwieriger, sprich uneinheitlicher. Beispiel: Da wird im Glarner Alpinführer die Normalroute auf das Vrenelisgärtli mit T4 bewertet, andere geben ihr ein T5 oder gar L oder WS. Und tatsächlich, gemäss Definition könnte man durchaus alle drei Bewertungen nehmen. Das ist aber sicher nicht im Sinne der Alpinisten, darum müssen die Wanderskalen und Hochtourenskalen besser aufeinander abgestimmt werden. Die zentrale Frage dabei ist: wann fällt eine Tour noch unter die Wanderskala und wann unter die Hochtourenskala. Soll eine Hochtour nur dann eine Hochtour sein, wenn man auch Gletscher betritt (dann würde die Matterhorn-Hörnliroute nicht mehr als Hochtour gelten), soll eine Hochtour zwingend Kletterstellen aufweisen (dann würde die Tour auf den Dammastock nicht mehr unter Hochtour fallen), soll eine Tour auf einen Berg über 3000 Meter ohne weiss-blau-weisse Markierungen immer als Hochtour gelten (mit der Überlegung, dass ein Berg über 3000 m nur 1, max. 2 Monate im Jahr wirklich aper ist), oder soll man eine Route als Hochtour taxieren, sobald man Seil und/oder Steigeisen gebrauchen muss?
Hier eine Aufzählung von Routen, die sowohl unter die Wanderskala wie auch unter die Hochtourenskala fallen können. Normalrouten auf Gross Düssi, Pizol, Bös Fulen, Hausstock, Piz Julier, Balmhorn, Campo Tencia, Adula, Guppengrat etc.
Meine persönliche Meinung dazu: Die Wanderskala dahingehend anpassen, dass alles bezüglich Gletscher und Firn rausgenommen werden soll. Auch alle Touren, wo man das Seil gebrauchen und wo man sichern muss, haben nichts in einer Wanderskala zu suchen (für das gibt es die Kletterskala (alpine Klettertour), die darf dann ruhig auch mal mit einer II taxiert sein).
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