Donnergrollen am Chli Windgällen

Der eigentliche Plan, den Chli Windgällen mit einigen netten Zusatzhöhenmetern noch schmackhafter zu machen, wurde leider wetterbedingt über den Haufen geworfen. Und dies trotz Abfahrt und Wanderstart bei eitel Sonnenschein und absoluten Supertemperaturen (seeeehhhhr warm =). Mit meinem Musik- und Wanderfreund Oli wurde aber auch die Kurzbesteigung zu einem tollen Erlebnis und einem weiteren wunderbaren Berg-Tag.

Gestartet wurde kurz nach 8 mit dem Golzerenbähnli. Selbstverständlich ersparten wir uns den ersten Aufstieg und begannen unsere Tour somit auf 1395m um 8.40 Uhr. Die Sonne schien heiss herab und sollte uns schon nach Sekunden im Aufstieg in Richtung Oberchäseren den Schweiss ins Gesicht treiben.
Ein super Anblick schon von hier aus, aber während der ganzen Tour, bot sich natürlich auf einen anderen Uri-Klassiker: Die Pyramide des Bristen mit den beiden zusammenlaufenden Gratrouten (NW & NE) ist an Eindrücklichkeit kaum zu überbieten und macht sich auf diversen Fotos immer wieder prima ;-)

Oli legte also schon zu Beginn ein sprichwörtlich atemberaubendes Tempo vor, aber nach einer kurzen Anlaufzeit fanden wir den perfekten Aufstiegsrhythmus, um den nötigen Atem für anregende Diskussionen um Musik, Bergwandern und weitere Dinge zu haben.

Bei Oberchäseren hielten wir weiter in Richtung unteres Furggeli, der klassische Weg also immer weiter empor. Schon da zeichnete sich eine von Süden her kommende Wolkenfront ab, die wir fortan nicht aus den Augen liessen.
Bis aufs Plateau rund um die Erzgrueben ist der Weg immer klar uznd geht nciht über T3 hinaus. Den richtigen Abzweiger hin nach Westen zum Chli Windgällen findet man durch die immer wieder ziemlich gross aufgeschichteten Steinmännli und auch da gibt es Abschnitte mit ausgebautem Wanderweg-Charakter.

Südlich von P.2582 vorbei geht es auf eine Schutthalde zu, die ebenfalls eindeutige Wegspuren aufweist. Aber auch ein Versteiger ist hier und in der kurzen Kraxelei anschliessend nicht dramatisch, findet man doch immer wieder auf klare Wegspuren zurück.
Danach wird der ganze Berg südlich durch mehrere breite Coulours traversiert, bevor es zum Schlussaufstieg hoch geht. Hier ist etwas Geschick in der Wegfindung gefragt, aber es gibt unzählige Lösungen und wohl ebenso viele Steinmännli als Hilfe.

Schliesslich erreichten wir den Gipfel kurz vor 12 und machten auch gleich Mittagsrast.
Die Aussicht da oben ist absolut episch. Der massive grosse Bruder Gross Windgällen ist der alleinige Herrscher in diesem Gebiet und stellt seine Südwand beeindruckend zur Schau. Von hier aus hat man einen wunderbaren Tiefblick zum Seewli und gegenüber ist auch das Bristenseeli zu erblicken.

Apropos Bristen: Die Wolken waren nun bereits weit über den Bristen hineingezogen und hatten sich ziemlich dunkel verfärbt. Unsere Tour sollte uns noch durch das untere Furggeli zum Schwarzberg führen, bei der Windgällenhütte vorbei und zum Golzerensee zurück, also machten wir uns an den Abstieg.
Allerdings wurden wir, kaum die ersten Meter zurück gelegt, von Donnergrollen begleitet, was uns nicht so wirklich behagte. Bei der Abzweigung zum Furggeli waren die Bedingungen dann nochmals schlechter, der Donner war häufiger und näher, ein Gewitter schien eine Frage der Zeit.

Wir entschieden uns deshalb schweren Herzens, den sofortigen Abstieg zur Bergstation zu beginnen und die Zusatzschleife abzubrechen. Halbwegs trocken kamen wir 1000hm später bei der Bahn an, aber kaum im Auto, setzte sehr stürmisches Wetter und heftiger Regen ein. Wenigstens wurden wir so in unserer Entscheidung bestätigt. Den Rest machen wir ein ander Mal ;-)