Drei Schwestern - über den langen Grat von Liechtenstein


Publiziert von AIi , 7. Juni 2015 um 18:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:31 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Die Drei Schwestern bilden den nordwestlichen Eckpunkt des Rätikon und bereits bei unserem ersten Besuch in diesem Gebirge vor gut drei Monaten als es mit Schneeschuhen auf Helwang- und Alpspitz ging, wurde der weitere Gratverlauf bis hin zu den Drei Schwestern ganz oben auf die Liste der Bergtouren für den kommenden Sommer gesetzt. Sie bietet nämlich für die meisten Geschmäcker das passende, wie gut ausgebaute und aussichtsreiche Steige für den Wanderer und schöne Kraxelei an den beiden kleineren Schwestern für den Kletterer...

Los gehts wie auch im Februar am Parkplatz Steg in Lichtenstein. Von dort wandern wir zunächst über die asphaltierte Straße, welche im Winter eine eisglatte Schlittenpiste war, zum Gasthaus Stücka. Von hier gehts durch den kleinen Tunnel auf die dem Rheintal zugewandte Seite des Höhenzuges und auf dem leicht ansteigenden Wanderweg, vorbei an Silum, zum Anfang des Fürstensteigs. Dieser war am 31. Mai offiziell noch gesperrt, das eine kleine verbliebene Schneefeld war aber problemlos zu queren. So gehts also auf dem aufwendig gebauten Steig durch die wilde Felsflanke der Alpspitze zum Gafelisattel.
Von hier präsentiert sich auch schon das erste Gipfelziel des Tages, der Gafleispitz. Diesen erreichen wir indem wir dem Wanderweg Richtung Kuhgrat folgen und dann unterhalb des Gipfels durch einfaches Schrofengelände (T3) aufsteigen. Nach kurzer Rast gehts weiter am Grat entlang über einen Pfad zurück zum Wanderweg, welchem wir dann zum Kuhgrat folgen. Hier ist der höchste Punkt der Tour erreicht und wegen der guten Aussicht machen wir wieder eine kurze Pause. 
Danach gehts weiter über den guten Wanderweg zum nächsten Gipfel am Grat, dem Garsellikopf. Nach einem kurzen Abstieg gehts dann endgültig den Drei Schwestern entgegen und die Große Schwester, welche kein Kreuz hat, ist dann nach ein paar mit Seil versicherten Stellen auch schnell erreicht. Von hier präsentieren sich neben dem Alpstein, Bodensee und Bregenzer Wald auch die nächsten beiden Ziele, die Mittlere und die Kleine Schwester auch Volland- und Jahnturm genannt. 
Zum Einstieg zur Mittleren Schwester gehts dann auf dem versicherten Steig ein kurzes Stück in Richtung Sarojasattel.  Dann erklettert man in schöner aber auch nicht ganz unanspruchsvoller Kletterei (II) über die Südseite die Mittlere Schwester mit Kreuz und geräumigem Gipfel.  Der Fels ist fest, im unteren Teil sollte man sich die Tritte für ein zügiges Abklettern allerdings merken.
Von der Mittleren Schwester wird im Falle einer Besteigung der Kleinen Schwester kurz über schuttbedeckte Stufen nach Norden abgestiegen (T4) - hier ist Vorsicht geboten, da die leicht losgetretenen Steine oft helmlose Bergsteiger am Klemmblock zwischen beiden Felstürmen gefährden können! 
Die fünf bis zehn Meter hinunter zum Klemmblock können problemlos abgeseilt werden, ein Bohrhaken ist vorhanden. Vom Klemmblock stellt der einfachste Aufstieg zur Kleinen Schwester das kleine Rinnchen rechts des Gipfelkreuzes dar wo man sich zur Not auch am Blitzableiter des Kreuzes festhalten kann. (II-)
Zurück am Klemmblock wird nun von selbigem in die Scharte zwischen Mittlerer und Kleiner Schwester abgeseilt - hierfür ist mindestens ein 40m Seil notwendig, da man die knapp 20m unter dem Klemmblock die meiste Zeit komplett in der Luft abseilt und die glatten Wände zu beiden Seiten kein Notabklettern zulassen.

Der Rückweg gestaltete sich dann bis zum Gafleisattel genauso wie der Hinweg, wobei man in den erneuten Aufstiegen zu den Gipfeln am Grat nochmal ordentlich Höhenmeter mitnimmt. Am Gafleisattel bogen wir dann in den breiten Steig zum Sattel zwischen Helwang- und Alpspitz ein, um noch ein bisschen Abwechslung zu haben. Von hier steigen wir dann in der Südflanke des Alpspitz zum Bargällasattel ab um dann als Abrundung des erfolgreichen Bergtages noch den Kamm mit dem Plattaspitz mitzunehmen. Der Steig ist ab und an etwas schmal (T3) am netten Gipfelkreuz des Plattaspitz lässt es sich aber nochmal super rasten und so vergeht auch der restliche Rückweg nach Steg schnell.


Tourengänger: maxl, AIi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»