SKT Schneck (2259m) - Auf den Cerro Torre des Allgäus !!!


Publiziert von Andy84 , 29. März 2015 um 14:12.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 März 2015
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Kartennummer:AV BY4 Allgäuer Hochalpen - Hochvogel, Krottenkopf

Der Schneck ist zusammen mit der Höfats und der Trettach eines der Wahrzeichen der Allgäuer Alpen. Imposant ragt die steile Nord-Ostwand empor und erinnert dabei stark an eine kleine Version des Cerro Torre in Patagonien. Im Sommer war ich bei meiner Höfatsumrundung bereits auf diesem schönen Gipfel, heute sollte es auch mal mit Skiern hinauf gehen.

Am Vorabend hat mir Kristian angeboten mit auf Skitour zu gehen, es sollte eine Tour im Hintersteiner Tal werden, das genaue Ziel entscheiden wir spontan am Morgen je nach Schneelage. Ziele gibt es hier ja einige.
Um viertel vor 7 starten wir am Giebelhaus und gehen hinein ins Bärgündeletal, auf dem zugeschneiten Fahrweg ist die Pointhütte schnell erreicht. Den Abzweig zum Prinz-Luitpold Haus lassen wir links liegen womit das eventuelle Gipfelziel Kreuzspitze wegfällt und es somit zum Schnecl geht. Von der Pointhütte geht es nun teils recht steil hinauf in Richtung der Klammhütte, wobei wir vorher nach links abzweigen und unter die steilen Felsabbrüche des Salobers aufsteigen. Der Schnee ist stellenweise knüppelhart und somit ist ein sicheres Steigen auf dem teils sehr steilen Aufstiegsweg erforderlich. Um die Tour noch etwas interessanter zu gestalten und eine weitere Abfahrt einzubauen geht es nun erstmal hinauf zum Laufbacher Eck.
Da ich letztes Winter erst mit dem Skitouren angefangen habe und davor 10 Jahre gar net auf den Skiern stand ging es bei mir bisher immer auf die eher leichteren und nicht allzusteilen Gipfelziele. Als ich jedoch die Ostflanke des  Laufbacher Ecks entdeckte über die wir nun aufsteigen und auch wieder abfahren wollten, musste ich erstmal schlucken. Schaut schon sehr steil aus, zudem ist im unteren Bereich auch noch eine felsige Engstelle, der halbe Hang war schon mal in Bewegung und ne schöne Wechte hängt oben drin. Aber da vertrau ich mal voll auf die fachliche Kompetenz von Kristian der ja immerhin bei der Skiwacht ist und den Skitourenführer für die Allgäuer Alpen verfasst hat.
Zu geht es nun recht steil hinauf, der Hang liegt ungefähr bei 40°, ist aber recht schnell erklommen, auch wenn mir die Spitzkehren in dem steilen Gelände schon etwas schwerer fallen. Oben angekommen geht es zu Fuss noch auf den höchsten Punkt des Laufbacher Ecks wo wir eine kurze Rast einlegen. Die Aussicht ist heute einfach überragend. Im Winter schaut einfach nochmal alles schöner aus.
Vorallem der Blick über den Saloberkamm und hinüber zum Hochvogel und dem großen Wilden sind klasse.
Nun geht es aber an die Abfahrt und mir ist schon etwas mulmig. Aber einfach rein in den Pulver, hilft ja nix. Und es ist einfach nur ein Vergnügen, nach den ersten Paar schüchternen Schwüngen läuft es ganz gut. Auch die Engstelle stellt kein allzugroßes Problem dar. Direkt danach queren wir recht hoch unter den steilen Ostflanken der Rotköpfe hindurch und geniessen noch eine weitere Abfahrt  hinunter zur Zwerenwand. Dort fellen wir wieder auf und nun geht es hinauf zum Himmeleck. Ab dem Himmelecksattel sieht man nun in die steile Südflanke des Schnecks hinein, über die es nun hoch zum Vorgipfel geht. Bis zum Himmeleck ist die Steigung noch in Ordnung und des Schnee etwas weicher, der Schlussanstieg ist jedoch noch recht hart und teils ca. 42° steil. Aber es lässt sich noch ganz gut aufsteigen und so erreichen wir auch recht zügig den Südgipfel des Schnecks. Von hier ist die Aussicht nochmal einiges besser als vom Laufbacher Eck, einfach wunderschön hier oben. Der absolute Blickfang dabei ist die kleine Höfats, die mit ihren extrem steilen Flanken sogar ihrer größeren Schwester die Schau stiehlt.
Auch die Gamswanne am Großen Wilden schaut klasse aus, vom Hochvogel ganz zu schweigen. Wir schauen uns auch den Übergang zum Hauptgipfel des Schnecks an, dieser ist jedoch stark überwächtet und fällt somit flach.
Nach einer langen Pause geht es nun an die Abfahrt und für mich das erste Mal auf Firn, obwohl der Schnee in der Südflanke eher noch sehr hart ist. Aber mit ein bisschen Vorsicht ist auch das geschafft und nun kommt die Krönung der heutigen Tour. Vom Himmeleck geht es nun in den Nordhang hinein und hinunter bis zur Zwerenwand, schöne 250hm in allerfeinsten frischen Pulver. Mann ist das geil, jetzt kann ich ADI und Yeti69 auch endlich verstehen ;-)
Das macht einfach nur süchtig. Von der Zwerenwand geht es in gleich gutem Pulver hinunter ins Bärgündeletal und zurück zur Pointhütte, an dieser vorbei und etwas kräfteraubend teils im Skatingschritt zurück zum Giebelhaus.

Schwierigkeiten:
Da es das erste Mal in so einem Gelände mit den Ski unterwegs war bin ich mir nicht ganz sicher wie ich die Schwierigkeitsbewertung setzen soll.
Ich denke mal das das Laufbacher Eck so um ZS+ anzusiedeln ist aufgrund des steilen Geländes und dem kleinen Engpass. Der Schneck ist etwas steiler und ein Sturz auf dem steilen Südflanke sollte eher vermieden werden, weswegen ich hier zu S- tendiere.
Ich lasse mich dabei aber auch gerne von euch korrigieren.
Die Tour sollte nur bei sehr sicheren Lawinenverhältnissen durchgeführt werden, bei uns lag LWS 1 vor.


Fazit:
Endlich mal eine richtige Skitour. Es war einfach nur klasse, aber ich war froh mit Kristian einen Experten dabei gehabt zu haben und mich auf sein Können und Wissen verlassen zu können.
Es ist wirklich ein Wohlgenuss in allerfeinstem Pulver die Abfahrt zu geniessen, das macht echt Lust auf mehr. Diese Gipfelkombination kann ich nur wärmstens weiterempfehlen.

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. März 2015 um 18:40
So langsam sollte schon ne kleine Steigerung zu sehen sein. Und bissle Luft nach oben war schon noch vorhanden. Die Schlenker hät mir sicher gut gefallen ;-)


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